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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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noch ein Dach über ihren Köpfen. Valona
und Rik mochten erleichtert sein, den erdrückenden Prunk der
Sarkitenwelt hinter sich gelassen zu haben, doch Terens’
Nervosität legte sich nicht. Sie waren zu weit gegangen. Von
jetzt an waren sie nirgends mehr in Sicherheit.
    Er hatte diese bestürzende Überlegung noch nicht zu Ende
geführt, als er Rik »Seht doch nur!« rufen
hörte.
    Terens spürte, wie ihm der Mund trocken wurde.
    Es war vielleicht der schrecklichste Anblick, den es für
einen Eingeborenen aus der Unteren Stadt gab. Das Ding kam wie ein
riesiger Vogel durch eine der Öffnungen in der Deckenplatte
herabgeschwebt, verdeckte die Sonne und vertiefte das bedrohliche
Halbdunkel, das die untere Stadthälfte beherrschte. Doch es war
kein Vogel. Es war ein gepanzerter Flugwagen, wie ihn die Gendarmen
benützten.
    Die Eingeborenen schrien auf und stoben nach allen Richtungen
auseinander. Auch wer an sich ein reines Gewissen hatte, ergriff die
Flucht. Ein Mann stand dem Wagen direkt im Weg und trat zögernd
zur Seite. Er war in Eile gewesen, hatte irgend etwas zu erledigen
gehabt, als ihn der Schatten erfaßte. Jetzt sah er sich, ein
wahrer Fels in der tosenden Brandung, suchend um. Er war nur
mittelgroß, doch seine Schultern waren von einer Breite, die
geradezu grotesk anmutete. Ein Hemdsärmel war der Länge
nach aufgeschlitzt, und darunter war ein Arm von der Dicke eines
Oberschenkels zu erkennen.
    Terens zögerte noch, und ohne ihn konnten Rik und Valona
nichts unternehmen. Die Bedenken des Schultheißen waren noch
stärker geworden. Jetzt war er wie im Fieber. Sollten sie
weglaufen, und wenn ja, wohin? Sollten sie hierbleiben, und wenn ja,
wie sollten sie sich verhalten? Es war nicht ganz ausgeschlossen,
daß die Gendarmen hinter jemand anderem her waren, doch nachdem
in der Bibliothek ein bewußtloser Ordnungshüter lag,
dessen Zustand sie zu verantworten hatten, war diese Chance
verschwindend gering.
    Der breitschultrige Mann kam mit schweren Schritten auf sie
zugetrottet. Als er auf gleicher Höhe war, verhielt er kurz und
schien zu überlegen. Dabei bemerkte er in unbefangenem
Plauderton: »Chorows Bäckerladen, zweite Straße links
hinter der Wäscherei.«
    Dann bog er ab.
    »Komm!« rief Terens.
    Er rannte weiter. Der Schweiß lief ihm in Strömen
über das Gesicht. Geblaffte Kommandos, offenbar der
natürliche Tonfall für Gendarmenkehlen,
übertönten mühelos den allgemeinen Lärm. Er warf
einen Blick über die Schulter. Ein halbes Dutzend dieser
Bluthunde quollen aus dem Flugwagen und schwärmten aus. Sie
würden es nicht schwer haben. In dieser verdammten
Schultheißentracht war er so auffällig wie einer der
Pfeiler, auf denen die Obere Stadt ruhte.
    Zwei von den Gendarmen rannten auch schon in seine Richtung. Er
wußte nicht, ob sie ihn bereits entdeckt hatten, aber darauf
kam es auch gar nicht an. Die beiden prallten gegen den
breitschultrigen Mann, der Terens eben angesprochen hatte. Noch waren
ihm die drei Flüchtlinge so nahe, daß sie den
empörten Aufschrei des Breitschultrigen wie auch die zornigen
Flüche der Gendarmen hören konnten. Rasch scheuchte der
Schultheiß Valona und Rik um die nächste Ecke.
    Chorows Bäckerladen identifizierte sich durch einen Wurm aus
blinkenden Neonbuchstaben, der an einem halben Dutzend Stellen
gebrochen und deshalb fast nicht mehr zu entziffern war. Doch der
köstliche Geruch, der aus der geöffneten Tür
strömte, beseitigte auch den letzten Zweifel. Die drei
Verfolgten hatten keine andere Wahl, und so traten sie ein.
    Drinnen steckte ein alter Mann den Kopf aus einer Tür.
Dahinter sahen sie durch einen Mehlschleier die Radaröfen
leuchten. Der Alte kam gar nicht dazu, sie nach ihren Wünschen
zu fragen.
    Terens hatte gerade begonnen: »Ein Schrank von einem
Mann…« und zur Veranschaulichung die Arme ausgebreitet, als
von draußen der Schrei: »Gendarmen! Gendarmen!« zu
hören war.
    Der Alte krächzte: »Hierher! Rasch!«
    Terens wich zurück. »Da hinein?«
    »Es ist eine Attrappe«, beruhigte ihn der Alte.
    Terens kroch hinter Rik und Valona durch die Ofentür. Ein
leises Klicken war zu hören, die Rückwand des Ofens bewegte
sich und schwang ein wenig hin und her. Sie hing nur an zwei
Scharnieren. Die drei stießen sie auf und kletterten hinaus in
einen kleinen, schlecht beleuchteten Raum.
     
    Nun hieß es warten. Die Luft war schlecht, und der Duft nach
frischem Brot verschärfte den Hunger, ohne ihn zu stillen.
Valona lächelte Rik selig

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