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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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»Schon, Sie wiederzusehen.«
Nicht gerade geistreich, aber zu mehr war er nicht fähig, und
der Kleine schien ganz zufrieden damit.
    »Mein Name ist Natter«, sagte er und streckte Schwartz
seine schlaffe Hand hin. »Beim ersten Mal hatten wir ja kaum
Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen – die Krise hatte uns
voll im Griff, könnte man sagen – umso mehr freut’s
mich, daß wir noch ’ne zweite Chance kriegen… Nun
aber her mit der Pfote.«



»Ich bin Schwartz.« Schwartz berührte die
dargebotene Hand nur kurz.
    »Wieso sind Sie so spät noch unterwegs?« fragte
Natter. »Bestimmtes Ziel?«
    Schwartz zuckte die Achseln. »Will mir nur die Beine
vertreten.«
    »Ein Wandersmann, wie? Genau wie ich. Jahrein, jahraus auf
Achse – bringt den ganzen Kerl auf Touren.«
    »Wie bitte?«
    »Sie wissen schon. Weckt die Lebensgeister. Die Lungen werden
durchgepustet, und das Blut fließt schneller… Aber diesmal
bin ich zu weit gelaufen. Hasse es, nach dem Dunkelwerden mit mir
selber allein zu sein. Bin froh um jede Gesellschaft. Wo soll’s
denn hingehen?«
    Diese Frage stellte Natter nun schon zum zweiten Mal, und sein
Geistesfinger machte deutlich, wie wichtig sie ihm war. Schwartz
bezweifelte, daß er sich noch lange um eine Antwort würde
herumdrücken können. Sein Verfolger strahlte eine
unstillbare Neugier aus. Und mit einer Lüge brauchte er es gar
nicht erst zu versuchen. Dazu wußte er nicht genug über
diese neue Welt.
    So gestand er: »Ich will ins Krankenhaus.«
    »Ins Krankenhaus? Was für ein Krankenhaus?«
    »Ich war dort, als ich in Chica war.«
    »Sie meinen das Institut, nicht wahr? Da hab ich Sie doch
schon mal hingebracht, damals, meine ich, vom Kaufhaus aus.«
Nervosität und steigende Spannung.
    »Zu Dr. Shekt«, sagte Schwartz. »Kennen Sie
ihn?«
    »Hab von ihm gehört. Hohes Tier, der Mann. Sind Sie
krank?«
    »Nein, aber ich soll mich gelegentlich bei ihm melden.«
Ob das überzeugend klang?
    »Und da geh’n Sie zu Fuß?« fragte Natter.
»Er schickt Ihnen nicht mal ’nen Wagen?« Offenbar
nicht überzeugend genug.
    Schwartz sagte nichts mehr – wie eine feuchte Decke hing das
Schweigen zwischen ihnen.
    Natter war nicht unterzukriegen. »Wissen Sie was, Mann,
sobald wir ’nen öffentlichen Komsender finden, laß
ich uns aus der Stadt ein Taxi kommen. Es kann uns auf der
Straße auflesen.«
    »Komsender?«
    »Sicher. Die stehen hier überall am Straßenrand
rum. Sehen Sie, da ist schon einer.«
    Kaum hatte er sich einen Schritt von Schwartz entfernt, als dem
ein jäher Aufschrei entfuhr: »Halt! Keine
Bewegung!«
    Natter blieb stehen und drehte sich um. In seinen Augen stand ein
eisiges Glitzern. »Was ist Ihnen denn über die Leber
gelaufen?«
    Schwartz hatte Mühe, in der neuen Sprache schnell genug die
Worte zu finden, die er dem anderen ins Gesicht schleudern wollte.
»Schluß jetzt mit dem Theater! Ich kenne Sie und
weiß, was Sie vorhaben. Sie wollen jemanden anrufen, um ihm
mitzuteilen, daß ich auf dem Weg zu Dr. Shekt bin. Man wird
einen Wagen schicken, um mich einzusammeln, und in der Stadt wird man
schon auf mich warten. Und wenn ich zu fliehen versuche, werden Sie
mich töten.«
    Natter hatte die Stirn in Falten gelegt. »Worauf du dich
verlassen kannst!« Die Bemerkung war nicht für
Schwartz’ Ohren bestimmt und erreichte sie auch nicht, aber die
Worte lagen dicht an der Oberfläche der mentalen Verbindung.
    Laut sagte er: »Jetzt haben Sie mich ganz
durcheinandergebracht, Mister. Das war ja wie’n Boxhieb direkt
vor die Nase.« Er trat ein wenig zurück, und seine Hand
näherte sich langsam seiner Hüfte.
    Da verlor Schwartz endgültig die Beherrschung und begann,
wild mit den Armen zu fuchteln. »Warum können Sie mich
nicht in Ruhe lassen? Was habe ich Ihnen getan? – Gehen Sie weg! Hauen Sie endlich ab!«
    Seine Stimme schnappte über, Haß und Angst vor diesem
Geschöpf, das ihn belauerte, dessen Geist geradezu
überquoll vor Feindseligkeit, gruben tiefe Falten in seine
Stirn. Seine Gefühle begehrten heftig auf, suchten sich von dem
aufdringlichen Geistesfinger zu befreien, sich dem Atem der
Berührung zu entziehen…
    Und dann war es vorbei. Mit einem Schlag. Für einen Moment
hatte Schwartz – nicht in sich selbst, sondern von seinem Gegner
– noch einen unerträglichen Schmerz gespürt, und dann
nichts mehr. Der Kontakt war zerrissen. Der Finger war von ihm
abgefallen, als habe ihn alle Kraft verlassen.
    Natter war zusammengebrochen, lag wie ein dunkler Fleck

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