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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Krieg?« fragte der Sekretär mit
deutlichem Spott. »Was ist ein gerechter Krieg? Die Erde
befindet sich seit eh und je im Krieg mit der Galaxis, auch wenn wir
nicht immer in wohlgesetzten Worten darauf hingewiesen
haben.«
    »Spar dir die Mühe«, empfahl Pola leise.
»Laß ihn einfach reden, umso schneller haben wir es hinter
uns.«
    Arvardan lächelte zu ihr hinüber, doch das Lächeln
glich eher einer Grimasse. Er hatte alle Kräfte
zusammengenommen, um auf die Beine zu kommen, und keuchte nun vor
Anstrengung.
    Balkis lachte leise. Ohne sich zu beeilen, ging er auf den
sirianischen Archäologen zu, legte ebenso gemächlich seine
weiche Hand auf dessen mächtigen Brustkorb und versetzte ihm
einen Stoß.
    Mit stocksteifen Armen, die sein Gewicht nicht abfangen konnten,
und mit ebenso steifen Rumpfmuskeln, die sich nur im Schneckentempo
auf die veränderten Gleichgewichtsverhältnisse einzustellen
vermochten, stürzte Arvardan zu Boden.
    Pola schnappte nach Luft. Dann zwang sie ihrem widerspenstigen
Körper gewaltsam ihren Willen auf und stieg langsam – viel
zu langsam – von ihrer Liege herab.
    Balkis hinderte sie nicht, als sie auf Arvardan zukroch.
    »Da liegt dein Liebster«, sagte er. »Dein starker
Außerweltler. Lauf zu ihm, Kind! Worauf wartest du noch? Nimm
deinen Helden in die Arme und vergiß, daß Schweiß
und Blut einer Milliarde zu Tode gefolterter Erdenmenschen an seinen
Händen kleben. Ein Wunder an Tapferkeit – von der schwachen
Hand eines Erdenmenschen in den Staub geworfen.«
    Pola lag jetzt neben Arvardan auf den Knien und tastete in seinen
Haaren nach Blut oder nach gefährlichen Schwellungen, unter
denen sich möglicherweise ein Knochenbruch verbarg. Arvardan
öffnete langsam die Augen und formte mit den Lippen ein
lautloses: »Schon gut!«
    »Nur ein Feigling«, sagte Pola, »greift einen
Gelähmten an und prahlt noch mit seinem Sieg. Nicht alle
Erdenmenschen sind so, mein Liebster, glaube mir.«
    »Ich weiß es, sonst könntest du kein Erdenmensch
sein.«
    Der Sekretär war zusammengezuckt. »Wie gesagt, jeder
hier hat sein Leben verwirkt, was aber nicht heißt, daß
er es sich nicht erkaufen könnte. Möchten Sie den Preis
wissen?«
    »Im umgekehrten Fall würden Sie ihn wissen wollen«,
sagte Pola stolz. »Davon bin ich überzeugt.«
    »Pst, Pola.« Arvardan war immer noch außer Atem.
»Was bieten Sie?«
    »Ach«, sagte Balkis, »Sie wollen sich also
verkaufen? Wie ich im umgekehrten Fall? Ich, ein elender
Erdenmensch?«
    »Sie werden selbst am besten wissen, was Sie sind«, gab
Arvardan zurück. »Außerdem verkaufe ich nicht mich,
ich kaufe Sie.«
    »Ich lasse mich aber nicht kaufen«, sagte Pola.
    »Wie rührend«, säuselte der Sekretär.
»Er hat sich herabgelassen, eine von unseren Frauen, eine
Erdlings-Squaw zu beglücken – und kann nun gar nicht mehr
aufhören, den Selbstlosen zu spielen.«
    »Was bieten Sie?« wiederholte Arvardan.
    »Folgendes. Offensichtlich ist einiges über unsere
Pläne durchgesickert. Wie Dr. Shekt davon erfuhr,
läßt sich leicht nachvollziehen, unklar ist freilich, wie
das Imperium Wind bekommen konnte. Deshalb würde uns
interessieren, wieviel dem Imperium tatsächlich bekannt ist.
Nicht, was Sie selbst in Erfahrung gebracht haben, Arvardan, sondern
was das Imperium zum jetzigen Zeitpunkt weiß.«
    »Ich bin Archäologe und kein Spion«, stieß
Arvardan hervor. »Ich habe keine Ahnung vom Kenntnisstand des
Imperiums – ich hoffe nur, man ist verdammt gut
informiert.«
    »Das kann ich mir denken. Nun, vielleicht ändern Sie
Ihre Meinung ja noch. Überlegen Sie es sich gut, das gilt
für alle.«
    Schwartz hatte bisher noch kein Wort gesagt und auch den Blick
nicht gehoben.
    Der Sekretär wartete eine Weile, dann fuhr er leicht gereizt
fort: »Nun will ich Ihnen erklären, wie teuer Ihre
Weigerung Sie zu stehen kommen wird. Mit dem Tod allein ist es
nämlich nicht getan, denn auf diesen unerfreulichen, aber
unvermeidlichen Ausgang haben Sie sich sicher bereits eingestellt.
Dr. Shekt und seine Tochter, die bedauerlicherweise sehr tief in die
Sache verwickelt ist, sind Bürger der Erde. Wie die Dinge
liegen, bietet sich der Synapsifikator für die beiden geradezu
an. Sie verstehen, was ich meine, Dr. Shekt?«
    In den Augen des Physikers stand das blanke Entsetzen.
    »Offensichtlich ja«, sagte Balkis. »Natürlich
ist es möglich, mit dem Synapsifikator so viel Gehirnmasse zu
zerstören, daß ein Mensch zum azerebralen Idioten wird
– ein äußerst

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