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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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hinüber, doch der Major lauschte dem Administrator, ohne eine Miene zu verziehen. Aratap selbst hatte nicht allzu aufmerksam zugehört.
    »Widemos’ Sohn? Was Sie nicht sagen«, hatte er etwa zerstreut bemerkt. Und etwas später: »Dann haben Sie ihn also verhaftet? Das war ganz richtig so!«
    Aber er konnte nicht viel damit anfangen, denn den Geschehnissen fehlte sozusagen ein roter Faden. Aratap legte großen Wert auf Ordnung und Systematik, und so konnte er die Vorstellung, es mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen einzelner Fakten ohne irgendeine Struktur zu tun zu haben, einfach nicht ertragen.
    Widemos war ein Verräter gewesen, und Widemos’ Sohn hatte sich um ein Treffen mit dem Administrator von Rhodia bemüht, zunächst heimlich und dann, als er damit gescheitert war – der Wunsch war offensichtlich sehr stark gewesen – mit dieser albernen Geschichte von einem geplanten Attentat. Das mußten doch zumindest die ersten Steinchen eines Mosaiks gewesen sein.
    Und jetzt fiel wieder alles auseinander. Hinrik hatte es so eilig, den Jungen auszuliefern, daß es geradezu peinlich war. Er hatte offenbar nicht einmal die Nacht abwarten können. Und das paßte nun überhaupt nicht ins Bild. Es sei denn, Aratap kannte noch nicht alle Fakten.
    Wieder konzentrierte er sich auf den Administrator. Hinrik fing an, sich zu wiederholen. Wieder einmal durchzuckte Aratap Mitleid mit dem Mann. Zuerst hatten ihn die Tyranni zum Feigling gemacht, und nun ging er mit seinem Zittern und Zagen sogar ihnen auf die Nerven. Dennoch war dies die einzige Möglichkeit. Bedingungslose Loyalität ließ sich nur durch Angst garantieren. Nur so und nicht anders.
    Widemos hatte keine Angst gehabt. Er hatte aufbegehrt, obwohl seine eigenen Interessen allenthalben und untrennbar mit der Fortdauer der tyrannischen Herrschaft verbunden waren. Hinrik hatte Angst, und das war der Unterschied.
    Und weil Hinrik Angst hatte, saß er nun da und stammelte ungereimtes Zeug, nur um ein wenig Beifall zu ernten. Der Major war dafür natürlich nicht der richtige Mann, das wußte Aratap. Der Mann hatte keine Phantasie. Er seufzte. Warum konnte er selbst nicht auch so sein? Politik war ein schmutziges Geschäft.
    »Ganz richtig«, wiederholte er etwas lebhafter. »Ich kann Ihre Entscheidungsfreudigkeit und Ihren Diensteifer nur loben. Auch der Khan wird davon erfahren, das verspreche ich Ihnen.«
    Hinrik strahlte sichtlich, seine Erleichterung war fast mit Händen zu greifen.
    »Und nun lassen Sie den jungen Heißsporn vorführen«, verlangte Aratap. »Hören wir uns an, was er zu sagen hat.« Er unterdrückte ein Gähnen. Was der ›Heißsporn‹ zu sagen hatte, war ihm herzlich gleichgültig.
    Hinrik war schon im Begriff, nach dem Wachhauptmann zu läuten, doch das erwies sich als überflüssig, denn der stand bereits unangemeldet in der Tür.
    »Exzellenz«, rief er und trat ein, ohne auf eine Aufforderung zu warten.
    Hinrik starrte seine Hand an, die sich noch über dem Signalknopf befand, und schien sich zu fragen, ob seine Absicht wohl so stark gewesen sei, daß sie die Tat ersetzte.
    »Worum geht es?« fragte er unsicher.
    »Exzellenz«, meldete der Hauptmann, »der Gefangene ist entwischt.«
    Arataps Müdigkeit war wie weggeblasen. Was war das? »Einzelheiten, Hauptmann!« befahl er und richtete sich in seinem Stuhl auf.
    Der Hauptmann berichtete in knappen Worten, ohne etwas zu beschönigen. »Ich möchte Euer Exzellenz bitten«, schloß er, »Großalarm auslösen zu dürfen. Noch haben sie nur wenige Minuten Vorsprung.«
    »Selbstverständlich«, stammelte Hinrik. »Selbstverständlich. Großalarm, natürlich. Genau das Richtige. Rasch! Rasch! Hochkommissar, mir ist unbegreiflich, wie das geschehen konnte. Hauptmann, Sie setzen jeden verfügbaren Mann ein. Wir werden eine Untersuchung einleiten, Hochkommissar. Notfalls wird jeder einzelne Angehörige des Wachkorps durch die Mangel gedreht. Durch die Mangel! Durch die Mangel!«
    Das klang schon fast hysterisch. Aber der Hauptmann hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Er hatte offenbar noch mehr zu sagen.
    »Worauf warten Sie?« fragte Aratap.
    »Kann ich Euer Exzellenz unter vier Augen sprechen?« fragte der Hauptmann übergangslos.
    Hinrik warf einen verängstigten Blick auf den Hochkommissar, der so undurchdringlich und seelenruhig dasaß, und spielte, nicht sehr überzeugend, den Entrüsteten. »Wir haben vor den Soldaten des Khan keine Geheimnisse, sie sind unsere Freunde,

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