Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
Männer?« rief Gillbret.
    »Nein, Euer Gnaden«, meldete der erste Soldat, schlug die Hacken zusammen und salutierte.
    »Schön. Halten Sie weiter die Augen offen.« Damit passierten sie alle drei die Tür und traten ins Freie. Einer der Wächter neutralisierte noch eilends den betreffenden Abschnitt des Alarmsystems.
    Draußen war es Nacht. Der Himmel war sternenklar, die unregelmäßig begrenzte Masse der Dunkelwolke verdeckte die Lichtpünktchen in Horizontnähe. Hinter ihnen ragte der Zentralpalast wie ein schwarzer Klotz in den Himmel. Der Raumhafen des Palasts war knapp eine halbe Meile entfernt.
    Doch schon nach fünf Minuten auf dem menschenleeren Weg wurde Gillbret unruhig.
    »Da stimmt etwas nicht«, sagte er.
    »Onkel Gil«, fragte Artemisia. »Du hast doch nicht etwa vergessen, das Schiff startklar machen zu lassen?«
    »Natürlich nicht«, fuhr er sie an, soweit das im Flüsterton überhaupt möglich war. »Aber warum ist der Tower hell erleuchtet? Dort müßte doch alles dunkel sein.«
    Er zeigte durch die Bäume nach oben. Der Tower glich einer Wabe aus weißem Licht, was normalerweise bedeutete, daß im Raumhafen reger Betrieb herrschte, daß Schiffe in den Weltraum starteten oder von dort zurückkehrten.
    »Für heute war nichts angesetzt. Bestimmt nicht.«
    Die Lösung des Rätsels zeigte sich schon von weitem, jedenfalls für Gillbret. Er blieb unvermittelt stehen und breitete die Arme weit aus, um die anderen zurückzuhalten.
    »Damit ist alles aus.« Sein Kichern klang fast hysterisch. »Diesmal hat Hinrik, dieser Idiot, wirklich ganze Arbeit geleistet. Sie sind hier! Die Tyranni! Versteht ihr denn nicht? Das ist Arataps privater Raumkreuzer.«
    Jetzt hatte auch Biron das Schiff entdeckt. Matt schimmernd stand es unter den Scheinwerfern, deutlich von den anderen, normalen Schiffen zu unterscheiden. Neben den rhodianischen Frachtern wirkte es schlank und geschmeidig wie eine Katze.
    »Der Hauptmann hatte sogar von einer hochgestellten Persönlichkeit gesprochen, aber ich habe nicht weiter darauf geachtet. Das ist das Ende. Gegen die Tyranni kommen wir nicht an.«
    Doch Biron war plötzlich nicht mehr zu halten. »Warum nicht?« fragte er erbost. »Warum sollen wir nicht gegen sie ankommen? Sie sind vollkommen arglos, und wir sind bewaffnet. Wir kapern das Schiff des Hochkommissars, dann steht er mit heruntergelassenen Hosen da.«
    Er verließ den schützenden Schatten der Bäume und trat ins Freie. Die beiden anderen folgten ihm. Wozu sich verstecken? Immerhin gehörten sie dem Haus Hinriad an und wurden von einem Soldaten eskortiert.
    Und sie kämpften gegen die Tyranni.
     
    Als Simok Aratap von Tyrann den Palastbezirk von Rhodia vor Jahren zum ersten Mal gesehen hatte, war er beeindruckt gewesen, doch mit der Zeit hatte er erkannt, daß er sich hatte blenden lassen. Unter der prächtigen Schale verbarg sich nur ein verstaubtes Relikt. Noch zwei Generationen zuvor hatte Rhodias gesetzgebende Versammlung auf diesem Gelände getagt, und die meisten Regierungsbehörden waren hier untergebracht gewesen. Im Zentralpalast hatte das Herz für ein Dutzend Welten geschlagen.
    Nun trat die gesetzgebende Versammlung (sie existierte noch, denn der Khan pflegte lokale Verwaltungsstrukturen nicht anzutasten) einmal im Jahr zusammen, um die von der Exekutive im Lauf der vergangenen zwölf Monate erlassenen Anweisungen zu ratifizieren. Es war eine reine Formalität. Der Exekutivrat war nominell immer noch ständig tätig, doch er bestand nur aus einem Dutzend Männern, und die verbrachten neun von zehn Wochen auf ihren eigenen Besitzungen. Auch die verschiedenen Exekutivorgane waren noch aktiv, denn kein Herrscher, sei es der Administrator oder der Khan, konnte auf sie verzichten, aber sie waren nun über den ganzen Planeten verstreut; man hatte ihre Abhängigkeit vom Administrator vermindert und ihnen deutlichgemacht, daß sie die Tyranni als ihre neuen Vorgesetzten zu betrachten hatten.
    Womit der Palast zwar ein majestätisches Gebilde aus Stein und Metall war und blieb, aber eben nicht mehr als das. Er beherbergte die Familie des Administrators, eine gerade noch ausreichende Dienerschaft und ein keineswegs ausreichendes Wachkorps.
    Aratap fühlte sich nicht wohl in dieser leeren Hülle, und er war unzufrieden. Es war spät, er war müde, seine Augen brannten, er hätte gern seine Kontaktlinsen entfernt, und vor allem war er enttäuscht.
    Es ergab sich kein Bild! Hin und wieder sah er zu seinem Adjutanten

Weitere Kostenlose Bücher