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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Nacht war?«
    »Weil er sich immer nach demjenigen richtet, der zuerst an ihn herankommt. Ich bin sicher, daß die Idee zu diesem nächtlichen Treffen von Gillbret stammt. Hinrik sollte damit seinen Diensteifer dokumentieren.«
    »Sie meinen, man hat uns ganz bewußt gerufen, damit wir Zeugen dieser Flucht würden?«
    »Nein, nicht deshalb. Überlegen Sie doch. Wo wollen diese drei Menschen wohl hin?«
    Der Major zuckte die Achseln. »Rhodia ist groß.«
    »Ja, wenn es nur um den jungen Farrill allein ginge. Aber wo auf Rhodia könnten zwei Angehörige des Herrscherhauses unerkannt bleiben? Besonders das Mädchen.«
    »Das heißt, sie müßten den Planeten verlassen? Ja, das leuchtet mir ein.«
    »Und von wo aus? Zum Raumhafen sind es vom Palast nur fünfzehn Minuten zu Fuß. Begreifen Sie jetzt, warum wir hier sind?«
    »Unser Schiff?« fragte der Major.
    »Natürlich. Ein tyrannisches Schiff muß ihnen wie die ideale Lösung vorkommen. Sonst könnten sie nur zwischen Frachtern wählen. Farrill wurde auf der Erde ausgebildet und kann sicher einen Kreuzer fliegen.«
    »Auch wieder so ein Punkt. Warum lassen wir zu, daß der Adel seine Söhne in alle Himmelsrichtungen schickt? Wieso sollte ein Untertan mehr von der Raumfahrt verstehen, als er für den Handel im heimischen System braucht? Wir züchten uns doch die gegnerischen Soldaten geradezu heran.«
    »Wie auch immer.« Aratap blieb unerschütterlich ruhig. »Farrill wurde jedenfalls im Ausland erzogen. Das sollten wir objektiv berücksichtigen, ohne uns darüber zu ereifern. Tatsache ist, ich bin überzeugt, daß sie unseren Kreuzer genommen haben.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Sie haben doch Ihr Funkgerät am Handgelenk. Warum versuchen Sie nicht, Kontakt mit dem Schiff aufzunehmen?«
    Alle Bemühungen des Majors blieben erfolglos.
    »Rufen Sie den Tower«, befahl Aratap.
    Der Major gehorchte, und aus dem winzigen Empfänger kam, klein und erregt, ein Stimmchen: »Aber Exzellenz, ich begreife nicht – Das muß ein Irrtum sein. Ihr Pilot ist vor zehn Minuten gestartet.«
    Aratap lächelte. »Sehen Sie? Wenn Sie erst ein Bild haben, ist auch das kleinste Ereignis unvermeidlich. Erkennen Sie jetzt auch, was daraus folgt?«
    Der Major begriff, schlug sich auf die Schenkel und lachte. »Natürlich!« sagte er.
    »Nun«, sagte Aratap, »sie wissen es noch nicht, aber damit haben sie sich selbst den Todesstoß versetzt. Hätten die drei sich mit dem plumpsten, rhodianischen Frachter im ganzen Hafen begnügt, sie wären mit Sicherheit entkommen, und ich – wie war doch der Ausdruck? – ich stünde jetzt mit heruntergelassenen Hosen da. Das Schicksal wollte es anders. Meine Hosen sitzen da, wo sie hingehören, und sie sind nicht mehr zu retten. Und wenn ich sie mir hole, und ich hole sie mir, wann ich es will« – er betonte voller Genugtuung jedes Wort –, »dann fällt mir auch der Rest der Widerstandsbewegung in die Hände.«
    Er seufzte. Wieder drohte ihn die Müdigkeit zu überwältigen. »Wir haben Glück gehabt, und jetzt besteht keine Eile mehr. Rufen Sie die Zentrale an, man soll uns ein anderes Schiff schicken.«

 
10
VIELLEICHT!
     
     
    Biron Farrills Ausbildung zum Raumfahrer war überwiegend theoretisch verlaufen. So hatte er an der Universität zwar Kurse zu den verschiedenen Entwicklungsphasen der Raumfahrttechnik belegt und sich auch ein halbes Semester lang mit dem Aufbau des Hyperatomtriebwerks beschäftigt, aber nur in sehr begrenztem Rahmen die Möglichkeit gehabt, tatsächlich ein Schiff durch den Weltraum zu steuern. Die besten und fähigsten Piloten lernten ihr Handwerk im All und nicht in einem Hörsaal.
    So war er zwar ohne Zwischenfälle von Rhodia gestartet, doch das hatte er wohl mehr dem Glück als seinem Können zu verdanken, denn die Gnadenlos sprach sehr viel schneller auf die Steuerung an als erwartet. Biron war von der Erde aus mehrmals in den Weltraum geflogen und wieder auf dem Planeten gelandet, aber lediglich mit hochbetagten und sehr behäbigen Raumschiffen, die nur noch den Studenten zu Übungszwecken dienten. Diese alten Kähne nahmen nichts übel und reagierten ungemein träge. Sie hatten sich nur widerwillig vom Boden gelöst, um sich sodann in langsamen Spiralen durch die Atmosphäre ins All emporzuquälen.
    Die Gnadenlos dagegen hatte ohne Mühe abgehoben. Sie hatte sich kraftvoll abgestoßen und war so pfeilschnell himmelwärts gerast, daß Biron rücklings aus seinem Sessel kippte und sich fast die

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