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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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interessiert. Birons Zorn stieg weiter. Es war, als boxe man gegen ein Kissen, schlüge ins Wasser, trete in die Luft.
    »Mein Vater sollte binnen kurzem hingerichtet werden«, fuhr er mit rauher Stimme fort. »Ich hätte auch ohne Sie früh genug davon erfahren, und dann wäre ich nach Nephelos geflogen oder auch nicht. Jedenfalls hätte ich mit meinem gesunden Menschenverstand entschieden, ob ich offen gegen die Tyranni aufbegehren wollte oder nicht. Ich hätte mir meine Chancen selbst ausgerechnet und alle Eventualitäten ins Kalkül gezogen.
    Sie dagegen wollten unbedingt erreichen, daß ich nach Rhodia flog und Hinrik aufsuchte. Aber sie konnten unter normalen Umständen nicht davon ausgehen, daß ich tat, was Sie wollten. Daß ich mich ausgerechnet an Sie wenden würde, war unwahrscheinlich. Es sei denn, Sie brächten mich in eine Lage, in der mir keine andere Wahl blieb. Und genau das haben Sie getan!
    Ich dachte, jemand trachte mir nach dem Leben, konnte mir aber nicht vorstellen, warum. Kein Problem für Sie! Sie hatten mir allem Anschein nach das Leben gerettet. Sie hatten auf alles eine Antwort, natürlich auch auf die Frage, was ich als nächstes tun sollte. Ich war aus dem Gleichgewicht, wußte nicht, wo mir der Kopf stand. Und so folgte ich Ihrem Rat.«
    Biron war die Luft ausgegangen. Nun wartete er auf eine Antwort, aber er wartete vergeblich. »Sie hatten mir nicht mitgeteilt«, schrie er, »daß es ein rhodianisches Schiff war, mit dem ich die Erde verließ, und daß Sie den Kapitän über meine wahre Identität informiert hatten. Sie hatten mir auch verschwiegen, daß ich Ihrem Plan zufolge unmittelbar nach meiner Landung auf Rhodia den Tyranni in die Hände fallen sollte. Wollen Sie das bestreiten?«
    Eine lange Pause trat ein. Jonti drückte seine Zigarette aus.
    Gillbret rieb sich verlegen die Hände. »Biron, das ist doch einfach lächerlich. Der Autarch würde niemals…«
    Und Jonti blickte auf und sagte leise: »O doch, der Autarch würde durchaus. Ich gestehe alles. Sie haben völlig recht, Biron, ich kann Ihnen nur gratulieren. Ihr Scharfblick ist beeindruckend. Die Bombe war eine Attrappe, ich selbst hatte sie in Ihrem Zimmer deponiert, und ich habe Sie nach Rhodia geschickt, um Sie dort von den Tyranni festnehmen zu lassen.«
    Birons Miene hellte sich auf. Das Leben war doch nicht vollkommen sinnlos. »Eines Tages, Jonti«, drohte er, »werden Sie mir dafür büßen. Im Augenblick sind Sie ja leider als Autarch von Lingane hier, und da draußen warten drei Ihrer Schiffe auf Sie. Das bringt mich doch sehr ins Hintertreffen. Aber die Gnadenlos ist mein Schiff. Ich bin der Pilot, und ich sage Ihnen: Steigen Sie in Ihren Anzug und verschwinden Sie. Die Trosse ist noch da, wo sie war.«
    »Es ist nicht Ihr Schiff, und Sie sind eher ein Pirat als ein Pilot.«
    »Das Recht ist immer auf Seiten des Besitzers. Ich gebe Ihnen fünf Minuten, um Ihren Anzug anzulegen.«
    »Werden wir doch bitte nicht melodramatisch. Wir sind aufeinander angewiesen, und deswegen denke ich nicht daran, jetzt zu gehen.«
    »Ich bin auf Sie nicht angewiesen. Ich wäre es nicht einmal dann, wenn ich die gesamte tyrannische Flotte auf den Fersen hätte und Sie der einzige wären, der sie vom Himmel schießen könnte.«
    »Farrill«, mahnte Jonti, »Sie benehmen sich wie ein trotziger, kleiner Junge. Ich habe Sie ausreden lassen. Darf ich jetzt auch etwas sagen?«
    »Nein. Ich wüßte nicht, warum ich Ihnen zuhören sollte.«
    »Wissen Sie es vielleicht jetzt?«
    Artemisia schrie auf. Biron machte einen Schritt nach vorne, dann hielt er frustriert inne. Er war feuerrot im Gesicht, seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, aber er konnte nichts tun.
    »Es ist so meine Art«, sagte Jonti, »gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Ich halte es zwar für schlechten Stil, jemanden mit einer Waffe zu bedrohen, aber in diesem Fall kann ich Sie wohl nur so dazu bringen, mir Ihr Ohr zu leihen.«
    Er hielt einen Taschenblaster in der Hand, eine Waffe, die den Gegner nicht nur betäubte oder ihm Schmerzen zufügte. Dieses Ding war tödlich!
     
    »Ich arbeite seit Jahren daran, Lingane zum Zentrum des Widerstands gegen die Tyranni auszubauen«, begann er. »Wissen Sie, was das bedeutet? Es ist nicht nur nicht leicht, es ist nahezu unmöglich. Von den Inneren Reichen ist keine Hilfe zu erwarten, das wissen wir aus langer Erfahrung. Niemand wird die Nebelreiche retten, wenn sie es nicht selbst tun. Aber die jeweiligen Landesherrn

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