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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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davon zu überzeugen, ist kein Kinderspiel. Ihr Vater war in dieser Frage sehr aktiv, und er hat dafür mit dem Leben bezahlt. Kein Kinderspiel. Denken Sie daran.
    Die Gefangennahme Ihres Vaters hat uns in eine Krise gestürzt. Entweder, wir überlebten, oder wir starben eines schrecklichen Todes. Er gehörte dem innersten Kreis an, die Tyranni waren uns also schon gefährlich nahe gekommen. Wir mußten sie von der Spur abbringen. Um das zu erreichen, durfte ich mich von Begriffen wie Ehrgefühl oder Integrität in meiner Bewegungsfreiheit nicht einengen lassen. Damit gewinnt man keinen Blumentopf.
    Ich konnte auch nicht zu Ihnen gehen und sagen: ›Farrill, wir müssen die Tyranni auf eine falsche Fährte locken. Sie sind der Sohn des Gutsherrn und daher ohnehin verdächtig. Fliegen Sie nach Rhodia und machen Sie sich an Hinrik heran, damit die Tyranni in die falsche Richtung gucken. Lenken Sie sie von Lingane ab. Es könnte gefährlich werden, vielleicht sogar lebensgefährlich, aber die Ideale, für die Ihr Vater gestorben ist, haben eben Vorrang.‹
    Vielleicht hätten Sie mitgespielt, aber auf Experimente konnte ich mich nicht einlassen. Deshalb habe ich ohne Ihr Wissen die Fäden gezogen. Nicht gerade die feine Art, zugegeben, aber ich hatte keine Wahl. Ich hielt es auch nicht für ausgeschlossen, daß dieses Abenteuer Sie das Leben kosten würde, das leugne ich nicht. Aber – und auch das sage ich Ihnen ganz offen – Sie waren entbehrlich. Wie sich herausstellte, sind Sie mit heiler Haut davongekommen, und darüber freue ich mich sehr.
    Außerdem war da noch etwas, es ging um ein Dokument…«
    »Was für ein Dokument?« fragte Biron.
    »Da werden Sie hellhörig, was? Wie gesagt, Ihr Vater hat für mich gearbeitet. Daher weiß ich alles, was er wußte. Sie sollten besagtes Dokument beschaffen, und anfangs war das auch keine schlechte Idee. Sie waren ganz legal auf der Erde. Sie waren noch jung, es stand nicht zu erwarten, daß man Sie verdächtigen würde. Anfangs, sagte ich.
    Doch sobald man Ihren Vater festnahm, wurden Sie für uns zur Gefahr. Für die Tyranni zählten Sie nun zu den Hauptverdächtigen, und wir konnten nicht zulassen, daß Sie das Dokument an sich brachten, denn dann wäre es aller Wahrscheinlichkeit nach ihnen in die Hände gefallen. Sie mußten weg von der Erde, bevor Sie Ihr Ziel erreichen konnten. Wie Sie sehen, führte eins zum anderen.«
    »Dann haben Sie es jetzt?« fragte Biron.
    »Nein«, antwortete der Autarch. »Nein, ich habe es nicht. Ein Dokument, möglicherweise das gesuchte, wird schon seit Jahren auf der Erde vermißt. Falls es das richtige ist, weiß ich nicht, wer es hat. Kann ich den Blaster jetzt wieder wegstecken? Er wird mir allmählich zu schwer.«
    »Stecken Sie ihn weg«, sagte Biron.
    Der Autarch gehorchte. »Was hat Ihr Vater Ihnen über das Dokument erzählt?« fragte er dann.
    »Nichts, was Sie nicht wüßten. Er hat schließlich für Sie gearbeitet.«
    Der Autarch lächelte. »Ganz recht!« Seine Erheiterung wirkte nicht ganz aufrichtig.
    »Sind Sie jetzt fertig mit Ihrer Erklärung?«
    »Fertig.«
    »Dann«, sagte Biron, »verlassen Sie das Schiff.«
    »Warte mal, Biron«, schaltete Gillbret sich ein. »Es geht hier nicht nur um deine persönlichen Differenzen. Artemisia und ich sind schließlich auch noch da, und wir haben ein Wörtchen mitzureden. Was mich betrifft, so hat mich der Autarch überzeugt. Ich darf dich daran erinnern, daß ich dir auf Rhodia das Leben gerettet habe, meine Meinung ist also wohl nicht ohne Gewicht.«
    »Schön. Du hast mir das Leben gerettet«, schrie Biron und zeigte mit dem Finger auf die Luftschleuse. »Dann geh doch mit ihm! Los! Raus mit dir! Du wolltest den Autarchen aufsuchen. Da ist er! Ich habe mich bereiterklärt, dich zu ihm zu bringen, aber damit ist mein Auftrag erfüllt. Fang jetzt nicht an, mir vorschreiben zu wollen, was ich zu tun habe.«
    Wutschnaubend wandte er sich an Artemisia. »Und was ist mit dir? Auch du hast mir das Leben gerettet. Anscheinend hatte die ganze Welt nichts Besseres zu tun, als mir das Leben zu retten. Willst auch du ihn begleiten?«
    »Unterstelle mir nicht Dinge, die ich nie gesagt habe, Biron.« Sie blieb ganz ruhig. »Wenn ich mit ihm gehen wollte, hättest du es rechtzeitig erfahren.«
    »Du brauchst dich mir gegenüber nicht verpflichtet zu fühlen. Du kannst jederzeit gehen.«
    Nun hatte er sie doch gekränkt. Er wandte sich ab. Wie gewöhnlich sagte ihm sein Verstand, daß er sich

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