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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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mehr erschießen. Und dann ist Ihnen ein Fehler unterlaufen. Mir gegenüber hatten Sie behauptet, Ihre Männer wüßten, daß Sie mich an Bord vermuteten, und kurze Zeit später erzählte mir Rizzett genau das Gegenteil. Sie sollten Ihre Männer genauer instruieren, wenn Sie ihnen Ihre Lügen auftischen, Jonti.«
    Jontis Gesicht war schon vor Kälte blaß gewesen, doch jetzt wurde es kreidebleich. »Allein dafür, daß Sie mich der Lüge bezichtigen, hätten Sie den Tod verdient. Aber was hat mich denn nun Ihrer Ansicht nach gehindert, den Abzug durchzuziehen, bevor Rizzett auf den Sichtschirm kam und Sie erblickte?«
    »Politische Strategie, Jonti. Artemisia oth Hinriad war an Bord, und sie war in diesem Moment wichtiger als ich. Sie hatten sich rasch auf die Situation eingestellt, das muß man ihnen lassen. Wenn Sie mich in ihrer Gegenwart getötet hätten, wäre Ihnen ein größeres Wild durch die Lappen gegangen.«
    »Dann war es also Liebe auf den ersten Blick?«
    »Liebe! Warum nicht, wenn das betreffende Mädchen dem Hause Hinriad angehört? Sie haben jedenfalls nichts anbrennen lassen. Zuerst wollten Sie sie mit auf ihr Schiff nehmen, und als das nicht klappte, eröffneten Sie mir, Hinrik habe meinen Vater verraten.« Er schwieg kurz. »Ich habe also verzichtet und kampflos das Feld geräumt. Inzwischen spielt Artemisia wohl keine Rolle mehr. Sie steht fest auf Ihrer Seite, und Sie können Ihren ursprünglichen Plan weiterverfolgen und mich töten, ohne befürchten zu müssen, sich damit Ihre Chancen auf Hinriks Nachfolge zu verderben.«
    Jonti seufzte. »Farrill«, sagte er, »es ist kalt, und es wird noch kälter werden. Ich glaube, die Sonne geht bald unter. Sie sind so unaussprechlich töricht, daß Sie mich langweilen. Würden Sie mir, bevor wir dieses sinnlose Gespräch beenden, vielleicht noch erklären, warum ich überhaupt irgendein Interesse daran haben sollte, Sie zu töten? Immer vorausgesetzt, ein Paranoiker in fortgeschrittenem Stadium braucht eine Begründung.«
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem Sie meinen Vater ermordet haben.«
    »Was?«
    »Dachten Sie wirklich, ich hätte Ihnen jemals abgenommen, daß Hinrik der Verräter gewesen sein soll? Es wäre ja möglich gewesen, wenn nicht jedermann wüßte, was für ein haltloser Schwächling er ist. Mein Vater war doch kein Dummkopf! Wie hätte er sich in Hinrik so täuschen können? Selbst wenn man seinen Ruf nicht kennt, genügen doch fünf Minuten in seiner Gesellschaft, um ihn als hoffnungslose Marionette zu entlarven! Wieso hätte mein Vater Hinrik gegenüber irgend etwas ausplaudern sollen, was hinterher dazu verwendet werden konnte, ihn des Hochverrats zu überführen? Nein, Jonti. Der Mann, der meinen Vater verriet, muß jemand gewesen sein, dem er vertraute.«
    Jonti trat einen Schritt zurück, stieß den Koffer mit dem Fuß beiseite und spreizte die Beine, um einen festeren Stand zu haben. »Ich verstehe durchaus, was Sie mir unterstellen«, sagte er. »Sie müssen vollkommen verrückt sein, anders kann ich mir Ihr Verhalten nicht erklären.«
    Biron zitterte, aber nicht vor Kälte. »Mein Vater war bei Ihren Männern sehr beliebt, Jonti. Allzu beliebt. Als machthungriger Autarch kann man sich keinen Nebenbuhler leisten. Sie haben zuerst ihn, den Nebenbuhler, ausgeschaltet, und als nächstes suchten Sie zu verhindern, daß ich überlebte, um seine Stelle einzunehmen oder gar seinen Tod zu rächen.« Er hatte zu schreien begonnen, der kalte Wind riß ihm die Worte förmlich von den Lippen. »War es nicht so?«
    »Nein.«
    Jonti beugte sich über den Koffer. »Ich kann beweisen, daß Sie sich irren.« Er riß den Koffer auf. »Eine Funkausrüstung. Untersuchen Sie sie. Sehen Sie sich alles genau an.«
    Biron starrte auf die Geräte hinab. »Und was wollen Sie damit beweisen?«
    Jonti richtete sich auf. »Gar nichts. Und jetzt sehen Sie sich das hier genau an.«
    Er hielt einen Blaster in der Hand und umklammerte ihn so fest, daß seine Knöchel weiß hervortraten. Seine Stimme ließ den gewohnten Gleichmut vermissen. »Ich habe endgültig genug von Ihnen. Aber ich werde Sie nicht mehr lange ertragen müssen.«
    Biron fragte tonlos: »Sie hatten im Koffer unter der Ausrüstung einen Blaster versteckt?«
    »Hatten Sie mir das etwa nicht zugetraut? Sind Sie tatsächlich so naiv? Sie kommen in der Erwartung hierher, von einer Klippe gestürzt zu werden, und glauben, ich würde das mit bloßen Händen versuchen wie irgendein Lastenkuli oder ein

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