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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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mehr sprechen. Er saß da wie gelähmt und dachte nur immer wieder: Beim endlosen All, er hat mich betäubt. Dabei hätte er am liebsten geschrien und getobt und wäre einfach weggelaufen.
    Dann hatte ihn der andere erreicht, blieb vor ihm stehen, schaute auf ihn herab. Der Mann von der Erde sah zu ihm empor. Die Augäpfel konnte er noch bewegen.
    Die Psychosonde brauchte nirgendwo angeschlossen zu werden. Es genügte, die Drähte an bestimmten Stellen am Schädel zu befestigen. Der Mann von der Erde war jetzt in heller Panik, aber er mußte tatenlos zusehen, bis auch seine Augenmuskeln erlahmten. Den feinen Stich, mit dem die scharfen, dünnen Leitungen Haut und Fleisch durchbohrten und sich an die Schädelnähte hefteten, spürte er nicht.
    Innerlich schrie er sich förmlich die Seele aus dem Leib: Nein, schrie er, Sie haben mich nicht verstanden. Der Planet ist doch voller Menschen. Sehen Sie denn nicht ein, daß Sie nicht Millionen von Menschenleben aufs Spiel setzen dürfen?
    Ganz schwach, wie vom anderen Ende eines langen Tunnels, durch den der Wind pfiff, drang die Stimme des anderen zu ihm: »Es tut nicht weh. Ich verspreche Ihnen, in einer Stunde fühlen Sie sich rundum wohl. Dann werden wir gemeinsam über die ganze Geschichte lachen.«
    Der Mann von der Erde spürte noch, wie die Drähte an seinem Schädel zu vibrieren begannen, dann spürte er gar nichts mehr.
    Eine allumfassende Finsternis brach über ihn herein, die sich nie wieder vollends lichten sollte. Und bis auch nur Teile davon sich auflösten, verging ein ganzes Jahr.

 
1
DER FINDLING
     
     
    Rik legte sein Eßgerät beiseite und sprang auf. Er zitterte so heftig, daß er sich gegen die kahle, milchweiße Wand lehnen mußte.
    »Ich erinnere mich!« rief er.
    Alle Köpfe gingen in die Höhe, und das dumpfe Stimmengemurmel an den Tischen wurde etwas leiser. Im matten Schein der Wandleuchten sahen ihn aus halbwegs sauberen, halbwegs glattrasierten Gesichtern helle, glänzende Augen an. Sie spiegelten jedoch nicht etwa lebhaftes Interesse, höchstens eine gewisse Aufmerksamkeit, die unwillkürliche Reaktion auf einen jähen, unerwarteten Aufschrei.
    Wieder erhob Rik die Stimme. »Ich erinnere mich an meinen Beruf! Ich hatte einen Beruf!«
    Jemand rief: »Schnauze!« und aus einer anderen Ecke schallte es: »Hinsetzen!«
    Die Köpfe senkten sich, das Gemurmel schwoll wieder an. Blicklos starrte Rik den Tisch entlang. Er hörte die Bemerkung: »Der närrische Rik« und sah auch das dazugehörige Achselzucken. Ein Mann tippte sich sogar mit dem Finger an die Schläfe. Nichts von alledem hatte etwas zu bedeuten. Nichts davon drang zu ihm durch.
    Langsam setzte er sich und griff wieder nach seinem Eßgerät, einem löffelähnlichen Gebilde mit scharfen Kanten und kleinen Zinken im vorderen Teil der Wölbung. Man konnte damit schneiden, schaufeln, und aufspießen, alles gleich schlecht. Aber für einen Fabrikarbeiter gut genug. Er drehte das Ding um und starrte die Nummer auf der Rückseite des Griffs an, ohne sie wahrzunehmen. Wozu auch, er kannte sie auswendig. Die anderen hatten ebenfalls eine Kennzahl, genau wie er, nur hatten die anderen auch einen Namen. Er aber nicht. Er wurde nur Rik genannt, was im Jargon der Kyrtfabriken soviel wie ›Schwachkopf‹ bedeutete. Und oft genug hieß es auch ›der närrische Rik‹.
    Vielleicht würde von nun an immer mehr von seinem Gedächtnis zurückkehren. Seit seinem Eintritt in die Fabrik war dies das erste Mal überhaupt, daß er sich an etwas aus der Zeit davor erinnert hatte. Vielleicht, wenn er sich sehr anstrengte! Wenn er seinen ganzen Verstand zusammennahm!
    Mit einem Mal hatte er keinen Hunger mehr, der Appetit war ihm vergangen. Mit einer heftigen Bewegung stieß er das Eßgerät in den Glibberwürfel mit Fleisch- und Gemüsestückchen und schob den Teller weg. Dann hielt er sich mit beiden Händen die Augen zu, wühlte mit den Fingern in seinem Haar und versuchte mit aller Kraft, noch einmal in den schwarzen Sumpf seines Geistes hinabzusteigen, aus dem er eine Vorstellung – ein einziges, schlammverschmiertes, kaum zu entschlüsselndes Bild herausgezogen hatte.
    Beim Schrillen der Glocke, die das Ende seiner Mittagspause verkündete, brach er in Tränen aus.
     
    Als er an diesem Abend die Fabrik verließ, war plötzlich Valona March an seiner Seite. Anfangs nahm er sie kaum wahr, wenigstens nicht als Individuum. Er hörte nur, daß jemand im Gleichschritt neben ihm ging. Dann blieb er stehen

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