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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Bauarbeiter.
    Terens tat so, als habe er Riks Geständnis nicht gehört, obwohl er überrascht feststellte, daß auch ihm das Herz bis zum Hals schlug. Natürlich nicht aus Angst. Was ihn erfüllte, war brennende Genugtuung. Er war auf dem Weg nach oben. Er würde auf die geheiligte Zementplatte treten, würde sich die schmutzigen Füße daran abstreifen und seine Spuren auf ihr hinterlassen. Als Schultheiß war er dazu berechtigt. Auch wenn er für die ›Herren‹ nur ein florinischer Eingeborener sein mochte, er war immerhin Schultheiß und konnte die Platte betreten, so oft er wollte.
    Bei der Galaxis, er haßte sie aus tiefster Seele!
    Er riß sich zusammen, atmete tief durch und drückte auf den Knopf, der den Fahrstuhl herbeirief. Es hatte keinen Sinn, in Haßphantasien zu schwelgen. Er hatte viele Jahre auf Sark gelebt, auf Sark selbst, dem Zentrum, der Brutstätte der ›Herren‹. Dort hatte er gelernt, sie stumm zu ertragen, und jetzt durfte er nicht vergessen, was er gelernt hatte. Nicht ausgerechnet jetzt.
    Er hörte, wie der Fahrstuhl mit leisem Schwirren aufsetzte, dann versank die ganze Wand, vor der er stand, im Boden.
    Der Fahrstuhlführer, ein Eingeborener, sah die beiden entrüstet an: »Ihr seid nur zu zweit?«
    »Nur zu zweit«, bestätigte Terens und betrat die Kabine. Rik folgte ihm.
    Der Fahrstuhlführer machte keine Anstalten, die versunkene Wand wieder in die Ausgangsposition zu bringen. »Ich finde, ihr hättet ruhig den Zwei-Uhr-Transport abwarten können«, maulte er. »Wer bin ich denn, daß ich für zwei Leute mit dem Ding hier auf- und abkutschiere?« Er spuckte zielsicher auf den Beton der unteren Ebene, nicht etwa auf den Boden seines Fahrstuhls.
    »Wo sind eure Dienstausweise?« fuhr er fort.
    »Ich bin Schultheiß«, sagte Terens. »Siehst du das nicht an meiner Tracht?«
    »Kleider haben gar nichts zu bedeuten. Du glaubst doch nicht im Ernst, ich setze meinen Posten aufs Spiel, nur weil du irgendwo ’ne Uniform geklaut hast? Wo ist deine Mappe?«
    Ohne weitere Diskussion zog Terens die Legitimationsmappe mit Kennzahl, Dienstausweis und Steuerquittung, die jeder Eingeborene ständig mitzuführen hatte, aus der Tasche und schlug sie so auf, daß die rote Schultheißenlizenz offenlag. Der Fahrstuhlführer warf nur einen kurzen Blick auf das Dokument.
    »Die könntest du natürlich auch geklaut haben, aber das geht mich nichts an. Du hast sie, und deshalb fahr ich dich rauf, obwohl ich finde, daß ’n Schultheiß auch nichts Besseres is’ wie jeder andere Eingeborene auch. Und was is’ mit dem da?«
    »Er steht unter meiner Aufsicht«, sagte Terens. »Kann er mitkommen, oder müssen wir erst einen Gendarmen rufen und uns erkundigen, ob das auch den Vorschriften entspricht?«
    Nichts wäre weniger in Terens’ Sinn gewesen, dennoch brachte er das Angebot mit der nötigen Arroganz vor.
    »Schon gut! Brauchst nicht gleich sauer zu werden.« Die Fahrstuhlwand glitt nach oben, der Fahrstuhl setzte sich mit einem Ruck in Bewegung. Der Fahrstuhlführer murmelte unverständliche Gehässigkeiten vor sich hin.
    Terens lächelte verzerrt. Solche Szenen waren fast unvermeidlich. Wer direkt für die ›Herren‹ arbeitete, hatte meist nichts Eiligeres zu tun, als sich mit der Herrscherkaste zu identifizieren und die eigene Unterlegenheit dadurch zu überdecken, daß er sich besonders streng an die Gesetze der Rassentrennung hielt und seine Landsleute schroff und von oben herab behandelte. Solchen ›Aufsteigern‹ galt der Haß der anderen Floriner in ganz besonderem Maße, und daran konnte auch die Ehrfurcht vor den ›Herren‹ nichts ändern, in der sie alle erzogen waren.
    Der Fahrstuhl legte nicht mehr als dreißig Fuß in der Senkrechten zurück, doch als die Tür abermals aufging, war man in einer anderen Welt. Wie in den Städten auf Sark, so legte man auch in der Oberen Stadt besonderen Wert auf die Farbgebung. Jedes einzelne Bauwerk, ob Wohnhaus oder öffentliches Gebäude, war eingebunden in ein komplexes, buntes Mosaik. Wenn man dicht davorstand, sah man nur ein wirres Durcheinander, doch schon aus hundert Metern Entfernung ergab sich eine harmonische Komposition aus den verschiedensten Farbtönen, die sich obendrein aus jedem Blickwinkel anders darstellte.
    »Komm, Rik«, sagte Terens.
    Rik war fassungslos vor Staunen. Kein Leben, kein Wachstum! Nur farbige Steine, zu ungeheuren Massen aufgetürmt. Er hatte nicht gewußt, daß Häuser so riesig sein konnten. Eine Erinnerung regte

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