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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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irreführenden Artikel in der Physikalischen Rundschau. Das war typisch für die Bruderschaft. Lieber eine Halbwahrheit als eine glatte Lüge.
    Und dennoch stellte Ennius Fragen. Warum?
    Paßte die Information zu anderen Dingen, die er erfahren hatte? Hegte das Imperium den gleichen Verdacht wie er selbst?
    Dreimal in zweihundert Jahren hatte sich die Erde empört. Dreimal hatte sie unter Berufung auf ihre einstige Größe gegen die imperialen Garnisonen rebelliert. Dreimal war sie – natürlich – gescheitert, und wären das Imperium nicht im Grunde ein aufgeklärtes Staatswesen und die Galaktischen Räte nicht im Großen und Ganzen ein Gremium von weisen Staatsmännern gewesen, so hätte man die Erde mit blutiger Feder aus der Liste der bewohnten Planeten gestrichen.
    Diesmal könnte es anders sein… Oder doch nicht? Wie weit war auf das großenteils zusammenhanglose Gestammel eines sterbenden Wahnsinnigen Verlaß?
    Wozu sich den Kopf zerbrechen? Er würde sowieso nicht wagen, etwas zu unternehmen. Er konnte nur abwarten. Schließlich wurde er allmählich alt, und das war, wie Ennius ganz richtig bemerkt hatte, auf der Erde ein gefährlicher Zeitvertreib. Die Sechzig standen vor der Tür, und ihrem unerbittlichen Zugriff konnten sich nur sehr wenige entziehen.
    Doch er wollte leben, selbst auf diesem elenden, verbrannten Dreckklumpen namens Erde.
    An diesem Punkt angelangt, legte er sich abermals zu Bett, und kurz vor dem Einschlafen ging ihm kurz die Frage durch den Kopf, ob sein Anruf bei Ennius womöglich von den Ahnen abgehört worden sei. Damals wußte er noch nicht, daß die Ahnen ganz andere Informationsquellen hatten.
     
    Es wurde Morgen, bis Shekts junger Techniker sich endlich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte.
    Er bewunderte Shekt, aber er wußte sehr wohl, daß es nach einer Anweisung der Bruderschaft ausdrücklich verboten war, einen Freiwilligen heimlich und ohne Genehmigung zu behandeln. Nach einer Anweisung, die sogar im Rang eines Sittengesetzes stand, was jeden Verstoß dagegen zu einem Kapitalverbrechen machte.
    Er suchte die Frage mit Vernunft zu lösen. Wer war überhaupt der Mann, den man behandelt hatte? Man hatte die Kampagne zur Anwerbung von Freiwilligen mit großer Sorgfalt geplant. Sie sollte gerade soviel Information über den Synapsifikator enthalten, um bei eventuellen Agenten des Imperiums keinen Verdacht zu wecken, ohne tatsächlich jemanden zu ermuntern, sich als Versuchsperson zu melden. Die Gesellschaft der Ahnen schickte ihre eigenen Leute zur Behandlung, das genügte.
    Woher kam also dieser Mann? Eine Geheimaktion der Gesellschaft der Ahnen? Um Shekts Vertrauenswürdigkeit auf die Probe zu stellen?
    Oder war Shekt tatsächlich ein Verräter? Er hatte an diesem Tag ein vertrauliches Gespräch geführt – mit einem Mann in unförmiger Kleidung, wie sie die Außenweltler aus Angst vor Strahlenverseuchung zu tragen pflegten.
    In beiden Fällen wäre Shekts Stern im Sinken begriffen, und warum sollte er sich mit ins Verderben reißen lassen?
    Er war noch jung, hatte fast vier Jahrzehnte vor sich. Wozu den Sechzig vorgreifen?
    Obendrein hätte er eine Beförderung zu erwarten… Und Shekt war schon so alt, der nächste Zensus würde ihn wohl ohnehin erwischen, er hatte also nicht viel zu verlieren. Eigentlich so gut wie gar nichts.
    Der Techniker hatte sich entschieden. Er griff nach dem Kommunikator und tippte die Zahlenkombination ein, die ihn direkt mit den Privatgemächern des Höchsten Ministers der Erde verbinden würde, des Mannes, der nach dem Kaiser und dem Statthalter die Macht hatte, über Leben und Tod aller Menschen auf der Erde zu entscheiden.
     
    Es wurde wieder Abend, bis sich im rosaroten Schmerznebel in Schwartz’ Gehirn erste Eindrücke verdichteten. Er erinnerte sich an die Fahrt, an die niedrigen, dicht beieinanderstehenden Gebäude am See, an das lange Warten in gebückter Haltung im Fond des Wagens.
    Und was dann? Was war geschehen? Innerlich zuckte er zurück vor dem trägen Fluß der Gedanken… Ja, dann hatte man ihn geholt. Ein Raum mit Instrumenten und Meßgeräten, zwei Tabletten… Das war alles. Man hatte ihm die Tabletten gegeben, und er hatte sie bereitwillig geschluckt. Was hatte er schon zu verlieren? Er hätte es als Gnade empfunden, vergiftet zu werden.
    Von da an – nichts mehr.
    Moment! Vereinzelte Bilder gab es schon… Menschen, die sich über ihn beugten… Der kalte Druck eines Stethoskops auf seiner Brust… Ein Mädchen,

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