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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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allenthalben nur spöttisches Gelächter aus, aber sie ließ sich nicht entmutigen. Wie oft hatte sie verlangt, nach Florina reisen zu dürfen. Sie wollte eine Wachstumsperiode auf den Feldern verbringen und ein paar Monate in den Fabriken. Sie wollte…
    Aber wen interessierte schon, was sie wollte? Jetzt wurde sie kurzerhand zurückbeordert.
    Rasch und spontan, wie es stets ihre Art war, traf sie eine Entscheidung. Auf Sark würde sie ihren Willen schon durchsetzen können. Sie schwor sich, in einer Woche wieder auf Florina zu sein.
    Sie drehte sich um und sah den Kapitän an. »Wann starten wir?« fragte sie brüsk.
     
    Samia wich nicht von der Aussichtsluke, solange Florina noch als Kugel zu erkennen war. Diese grüne Welt des ewigen Frühlings hatte ein sehr viel angenehmeres Klima als Sark. Sie hatte sich so sehr darauf gefreut, die Eingeborenen zu studieren. Die Floriner auf Sark, weibische Schwächlinge, die nicht wagten, ihr ins Gesicht zu sehen, sondern sich – wie das Gesetz es vorschrieb – abwandten, wenn sie vorüberging, waren nicht nach ihrem Geschmack, während die Eingeborenen auf ihrer Heimatwelt nach allem, was man hörte, glückliche und heitere Geschöpfe sein sollten. Leichtsinnig natürlich und wie die Kinder, aber dafür mit sehr viel Charme. Kapitän Racety riß sie aus ihren Gedanken. »Gnädigste«, sagte er, »darf ich Sie bitten, Ihre Kabine aufzusuchen?«
    Sie blickte auf. Zwischen ihren Augen bildete sich eine kleine, steile Falte. »Haben Sie etwa neue Befehle erhalten, Kapitän?« fragte sie. »Bin ich jetzt Ihre Gefangene?«
    »Natürlich nicht. Es handelt sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme. Der Raumhafen war vor dem Start ungewöhnlich leer. Offenbar hatte sich ein weiterer Mord ereignet, auch diesmal war der Täter ein Floriner, und die für den Hafen zuständige Wachmannschaft befand sich mit den anderen Gendarmen auf einer Verfolgungsjagd durch die Stadt.«
    »Und wieso bin ich davon betroffen?«
    »Nur insoweit, als es (ich bekenne mich schuldig) meine Pflicht gewesen wäre, mich auf die besonderen Umstände einzustellen und eine eigene Wache zu postieren. Nun kann ich nicht ausschließen, daß eventuell unbefugte Personen das Schiff betreten haben.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, aber wohl kaum, um uns eine Freude zu machen.«
    »Kapitän, Sie phantasieren.«
    »Leider nein, Gnädigste. Unsere energometrischen Instrumente waren natürlich nicht zu gebrauchen, solange wir uns in Planetendistanz zu Florinas Sonne bewegten, doch das ist jetzt vorbei, und ich fürchte, die Geräte zeigen eindeutig eine überhöhte Wärmestrahlung im Notfallmagazin an.«
    »Ist das Ihr Ernst?«
    Für einen Moment schien das hagere, ausdruckslose Gesicht des Kapitäns zu vereisen. »Die Strahlung«, sagte er, »entspricht in etwa dem, was zwei normale Erwachsene abgeben würden.«
    »Oder ein Heizkörper, der versehentlich nicht ausgeschaltet wurde.«
    »Dann müßten wir einen entsprechenden Energieverlust feststellen können. Wir möchten der Sache gerne nachgehen, Gnädigste, aber erst, nachdem Sie sich in Ihre Kabine zurückgezogen haben.«
    Sie nickte schweigend und verließ den Raum. Zwei Minuten später sprach er bedächtig in den Kom-Zylinder: »Notfallmagazin aufbrechen.«
     
    Myrlyn Terens’ Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Hätte er sich nicht so eisern unter Kontrolle gehalten, er wäre unverzüglich und sogar mit einer gewissen Erleichterung in Hysterie verfallen. Er war ein klein wenig zu spät in die Bäckerei zurückgekehrt. Seine beiden Begleiter waren bereits fortgewesen, und nur durch einen glücklichen Zufall hatte er sie auf der Straße wiedergefunden. Was dann kam, war unvermeidlich und lag nicht in seinem Ermessen, dennoch schauderte ihn beim Anblick des toten Bäckers.
    Und wie hätte er sich danach verhalten sollen? Er steckte mitten im Gedränge, Rik und Valona waren in der Menge untergetaucht, und die Gendarmen, die echten Gendarmen kamen in ihren Luftwagen wie die Geier vom Himmel geflogen.
    Seine erste Regung war, hinter Rik herzurennen, doch er beherrschte sich. Das hätte keinen Sinn. Er würde die beiden niemals finden, dafür war die Chance um so größer, daß er den Gendarmen in die Hände lief. So wandte er sich in die entgegengesetzte Richtung und eilte auf die Bäckerei zu.
    Die Gendarmerie und ihre veraltete Organisation war seine einzige Chance. Sie hatte seit Generationen auf der faulen Haut liegen können,

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