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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Boshaftigkeit. Immerhin wurden unentwegt Gendarmen getötet. »Ziemliche Aufregung in der Stadt, nicht wahr?«
    Terens ließ sich nicht provozieren. Er hatte das gewölbte Schild seiner Dienstmütze tief in die Stirn gezogen und den Kragen seiner Uniformjacke zugeknöpft.
    Nun herrschte er den Mann an: »Haben vor kurzem zwei Personen, ein Mann und eine Frau, das Hafengelände betreten, um ein Schiff nach Wotex zu besteigen?«
    Der Pförtner riß überrascht die Augen auf, dann schluckte er und wurde um einiges kleinlauter. »Ja, Wachtmeister«, sagte er. »Vor einer knappen halben Stunde vielleicht.« Plötzlich lief er rot an. »Es besteht doch nicht etwa ein Zusammenhang – Wachtmeister, sie hatten eine gültige Reservierung. Ich hätte niemals Fremde durchgelassen, die sich nicht ausweisen konnten.«
    Terens ging nicht darauf ein. Was war schon ein Ausweis! Der Bäcker hatte nicht mehr als eine Nacht gebraucht, um einen zu beschaffen. Bei der endlosen Galaxis! Wie weit die sarkitische Verwaltung wohl schon von trantoranischen Spionen unterwandert war?
    »Was haben sie für Namen angegeben?«
    »Gareth und Hansa Barne.«
    »Ist das Schiff bereits gestartet? Rasch!«
    »N-nein.«
    »Welches Dock?«
    »Siebzehn.«
    Terens zwang sich, nicht in Laufschritt zu verfallen, aber allzuviel fehlte nicht. Wäre ein echter Gendarm in Sichtweite gewesen, so hätte ihn der würdelose Trab, in dem er sich vorwärtsbewegte, sicher die Freiheit gekostet.
    An der Hauptschleuse des Schiffs stand ein Raumfahrer in Offiziersuniform.
    Terens war etwas außer Atem. »Sind Gareth und Hansa Barne schon an Bord gegangen?«
    »Nein«, antwortete der Raumfahrer gleichgültig. Er war Sarkit, und ein Gendarm war für ihn nur ein Zeitgenosse in Uniform. »Bringen Sie Nachricht von Ihnen?«
    Terens riß der Geduldsfaden. »Sie sind also nicht an Bord?«
    »Das sagte ich doch. Und wir warten auch nicht auf sie. Wir starten planmäßig, ob sie kommen oder nicht.«
    Terens wandte sich ab.
    Gleich darauf stand er wieder vor dem Pförtnerhäuschen. »Haben sie den Hafen verlassen?«
    »Verlassen? Wer denn, Wachtmeister?«
    »Die Barnes. Die Passagiere nach Wotex. Sie sind nicht an Bord ihres Schiffes. Sind sie vielleicht wieder weggegangen?«
    »Nein, Wachtmeister. Nicht, daß ich wüßte.«
    »Was ist mit den anderen Toren?«
    »Das sind keine Ausgänge, Wachtmeister. Der einzige Ausgang ist hier.«
    »Nachprüfen, du erbärmlicher Idiot.«
    Der Pförtner griff in panischem Schrecken nach dem Kom-Zylinder. So war er noch nie von einem Gendarmen angefahren worden. Wer wußte, was das für Folgen haben konnte? Zwei Minuten später legte er den Zylinder ab.
    »Nein«, sagte er. »Niemand hat den Hafen verlassen, Wachtmeister.«
    Terens starrte ihn an. Unter der schwarzen Dienstmütze klebte ihm das rotblonde Haar am Kopf, und der Schweiß rann ihm in glitzernden Bächen über beide Wangen.
    »Ist irgendein Schiff gestartet, seit die beiden hier aufgetaucht sind?« fragte er.
    Der Pförtner sah auf seinen Plan. »Eins«, sagte er dann. »Die Tatendrang, ein Passagierschiff.«
    Jetzt überschlug er sich fast in dem Bemühen, sich das Wohlwollen des aufgebrachten Gendarmen zu erwerben. »Die Tatendrang ist in besonderer Mission nach Sark unterwegs«, sprudelte er hervor. »Sie soll die Herrin Samia von Fife, die auf Florina zu Besuch war, nach Hause bringen.«
    Er ließ sich nicht weiter darüber aus, mit welchen besonders raffinierten Abhörmethoden es ihm gelungen war, von dem entsprechenden Geheimbericht Kenntnis zu erlangen.
    Terens hätte sich auch nicht dafür interessiert.
    Er entfernte sich langsam. Man eliminiere das Unmögliche, und was übrig blieb, war die Wahrheit, so unwahrscheinlich sie auch aussehen mochte. Rik und Valona hatten den Raumhafen betreten. Wenn sie gefangengenommen worden wären, hätte der Pförtner sicher davon gewußt. Sie schlenderten auch nicht ziellos im Hafen herum, sonst hätte man sie längst gefangengenommen. Auf dem Schiff, wo man für sie Plätze reserviert hatte, waren sie ebenfalls nicht. Und sie hatten das Gelände nicht verlassen. Das einzige, was das Gelände verlassen hatte, war die Tatendrang. Folglich mußten sich Rik und Valona, unter Umständen als Gefangene, vielleicht aber auch als blinde Passagiere, auf diesem Schiff befinden.
    Wobei die beiden Möglichkeiten austauschbar waren. Auch als blinde Passagiere würden sie bald Gefangene sein. Niemand außer einem florinischen Bauernmädchen und einem

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