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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Ihnen war, sollten Sie gehen. Jetzt
gleich!«
    »Aber das Sakratorium…«, sagte Seldon
hartnäckig, obwohl Dors schon an seinem Kittel zerrte.
    »Was gibt es denn im Sakratorium, das Sie interessieren
könnte?« sagte der Älteste. »Sie sehen es ja
jetzt. In seinem Innern gibt es für Sie nichts zu
sehen.«
    »Da ist der Roboter«, sagte Seldon.
    Der Älteste starrte Seldon erschrocken und überrascht an
und beugte sich dann vor, so daß seine Lippen ganz dicht an
Seldons Ohr waren, und flüsterte: »Gehen Sie jetzt, sonst
werde ich selbst ›Invasion!‹ rufen. Und wenn der Hohe
Älteste nicht wäre, würde ich Ihnen nicht einmal die
Chance geben, noch zu gehen.«
    Und Dors zerrte so heftig an Seldon, mit einer Kraft, die ihn
verblüffte, daß er fast gestürzt wäre und einige
Mühe hatte, ihr zu folgen.

 
54
     
     
    Erst beim Frühstück am nächsten Morgen griff Dors
das Thema auf – und zwar auf eine Art und Weise, die Seldon
recht verletzend fand.
    »Das war ja ein ganz schönes Fiasko gestern«, sagte
sie. Seldon, der ehrlich geglaubt hatte, ohne einen Kommentar
wegzukommen, blickte finster. »Weshalb ein Fiasko?«
    »Nun, man hat uns verjagt. Und wofür? Was haben wir
gewonnen?«
    »Nur das Wissen, daß dort drin ein Roboter
ist.«
    »Mycelium Zweiundsiebzig hat das verneint.«
    »Natürlich hat er das. Er ist Gelehrter – oder
hält sich für einen –, und was er alles nicht
über das Sakratorium weiß, würde wahrscheinlich die
ganze Bibliothek füllen, die er immer besucht. Sie haben doch
gesehen, wie der Älteste reagiert hat.«
    »Das habe ich wohl.«
    »So hätte er sicher nicht reagiert, wenn dort kein
Roboter wäre. Er war entsetzt, daß wir das
wußten.«
    »Das ist Ihre Vermutung, Hari. Und selbst wenn es so
wäre – wir könnten nicht hinein.«
    »Versuchen könnten wir es ganz sicher. Wir gehen nach
dem Frühstück und kaufen eine Schärpe für mich,
eine von diesen Obiahs. Ich lege sie um, halte die Augen fromm
gesenkt und gehe einfach hinein.«
    »Mit Mütze und allem? Keine Sekunde und die entdecken
Sie.«
    »Nein, das werden sie nicht. Wir gehen in die Bibliothek, wo
sämtliche Aufzeichnungen über die Stammesleute aufbewahrt
werden. Die würde ich mir ohnehin gern ansehen. Und aus der
Bibliothek, die in einem Anbau des Sakratoriums untergebracht ist,
gibt es wahrscheinlich einen Zugang…«
    »Wo man Sie sofort festnehmen wird.«
    »Keineswegs. Sie haben doch gehört, was Mycelium
Zweiundsiebzig zu sagen hatte. Jeder hält den Blick gesenkt und
meditiert über ihre große verlorene Welt Aurora. Niemand
sieht einen anderen an. Wahrscheinlich wäre es ein
lästerlicher Bruch der Disziplin, dies zu tun. Dann werde ich
den Horst der Ältesten finden…«
    »Einfach so?«
    »Mycelium Zweiundsiebzig hat doch gesagt, er würde mir
dringend raten, den Horst der Ältesten nicht zu besteigen. Besteigen hat er gesagt – also muß er irgendwo oben
liegen. Irgendwo in diesem Turm des Sakratoriums, dem
Zentralturm.«
    Dors schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht genau an
die Worte des Mannes erinnern, und Sie wahrscheinlich auch nicht. Das
ist eine schrecklich schwache Grundlage, um… warten Sie.«
Plötzlich hielt sie inne und runzelte die Stirn.
    »Nun?«
    »Es gibt ein archaisches Wort ›Horst‹ und das
bedeutet ›ein Wohnsitz in der Höhe‹.«
    »Ah! Da haben wir’s! Sie sehen also, wir haben in diesem
Fiasko doch einiges Wichtige in Erfahrung gebracht. Und wenn ich
einen lebenden Roboter finden kann, der zwanzigtausend Jahre alt ist,
und er mir sagen kann…«
    »Angenommen, ein solches Ding existierte tatsächlich,
was ich nicht glauben kann, und Sie finden es, was höchst
unwahrscheinlich ist, wie lange, glauben Sie dann wohl, werden Sie
mit ihm reden können, ehe man Ihre Anwesenheit
entdeckt?«
    »Das weiß ich nicht, aber wenn ich beweisen kann,
daß es existiert, und ich es finden kann, dann wird mir schon
auch einfallen, wie ich mit ihm rede. Für mich ist es jedenfalls
inzwischen zu spät, noch den Rückzug anzutreten. Hummin
hätte mich in Frieden lassen sollen, als ich der Meinung war, es
gäbe keine Möglichkeit, die Psychohistorik zu nutzen.
Jetzt, wo es den Anschein hat, als gäbe es eine solche
Möglichkeit, werde ich mich durch nichts davon abhalten lassen
– wenn man mich nicht umbringt.«
    »Es könnte durchaus sein, daß die Mykogenier Ihnen
den Gefallen tun, Hari. Und das Risiko dürfen Sie nicht
eingehen.«
    »Doch, das darf ich. Ich werde es

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