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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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spinnen Se, Lady«, sagte Raych beleidigt und
hob dann die Stimme: »Hey, Davan! Kommt raus, Leute!«
    Sie mußten etwas warten, dann traten zwei Männer mit
dunklen Schnurrbärten aus einer unbeleuchteten Öffnung in
der Korridorwand. Einer davon hatte eine Narbe über die ganze
rechte Wange. Jeder hielt ein Messer mit eingezogener Klinge in der
Hand.
    »Wie viele sind Sie denn?« fragte Dors schroff.
    »Ein paar«, erklärte einer der beiden. »Wir
haben Befehl, Sie zu bewachen. Davan will nicht, daß Ihnen was
passiert.«
    »Vielen Dank. Versuchen Sie, leiser zu sein. Raych, gehen wir
weiter!«
    Der Kleine war beleidigt. »Ich hab’ die Wahrheit gesagt,
und Sie haben mich so angepackt.«
    »Du hast recht«, sagte Dors. »Zumindest glaube ich
das… und ich bitte um Entschuldigung.«
    »Ich weiß nich’, ob ich das annehm’
soll«, sagte Raych und versuchte sich aufzurichten, um ein wenig
größer zu wirken. »Aber mein’wegen, dies eine
Mal.« Er trottete weiter.
    Als sie den Fußweg erreichten, verschwand die unsichtbare
Leibgarde. Zumindest konnte selbst Dors mit ihrem scharfen Gehör
sie nicht mehr wahrnehmen. Aber inzwischen hatten sie auch den etwas
respektableren Teil des Bezirks erreicht.
    Dors meinte nachdenklich: »Ich glaube nicht, daß wir
Kleider haben, die dir passen würden, Raych.«
    »Warum wollen Se denn Kleider, die mir passen, Missus?«
fragte Raych. (Seit sie die Korridore verlassen hatten, schien Raych
einen Anfall von Manierlichkeit zu haben.)
    »Ich dachte, du würdest gern zu uns kommen und ein Bad
nehmen.«
    »Wozu denn?« fragte Raych verwundert. »Irgendwann
mal werde ich mich schon waschen. Und dann zieh’ ich mein
anderes Hemd an.« Er sah Dors pfiffig an. »Tut Ihnen wohl
leid, daß Se mich so angepackt haben, stimmt’s? Jetzt
wollen Se mer was Gutes tun.«
    Dors lächelte. »Ja, irgendwie schon.«
    Raych machte eine großspurige Handbewegung. »Is schon
in Ordnung. Ha’m mir ja nicht weh getan. Hören Se. Für
’ne Lady sind Se stark. Sie ham mich hochgehoben wie
nix.«
    »Ich war verärgert, Raych. Ich muß auf Master
Seldon aufpassen.«
    »Sind Se so was wie sein Leibwächter?« Raych warf
Seldon einen fragenden Blick zu. »Sie ham ’ne Lady als
Leibwächter?«
    »Ich kann nichts dafür«, sagte Seldon und
lächelte dabei schief. »Sie besteht darauf, und gut ist sie
ja.«
    »Überleg dir’s noch mal, Raych«, sagte Dors.
»Bist du auch ganz sicher, daß du kein Bad nehmen willst?
Ein hübsches, warmes Bad.«
    »Ich hab’ doch keine Chance«, erwiderte Raych.
»Glauben Se, daß die Lady mich noch mal ins Haus
läßt?«
    Dors blickte auf und sah Casilia Tisalver vor der Haustür
stehen und abwechselnd Dors und den Jungen aus den Slums anstarren.
Wen von beiden sie mit finstereren Blicken musterte, war
unmöglich zu erkennen.
    »Also dann, Wiedersehn, Mister und Missus«, sagte Raych.
»Ich weiß nicht mal, ob die Sie beide ins Haus
läßt.« Er steckte die Hände in die Taschen und
stolzierte mit unnachahmlicher Gleichgültigkeit davon.
    »Guten Abend, Mistreß Tisalver«, sagte Seldon.
»Es ist ziemlich spät, nicht wahr.«
    »Es ist sehr spät«, erwiderte sie. »Hier hat
es heute fast einen Aufstand gegeben wegen dieses Reporters, auf den
Sie das Pack gehetzt haben.«
    »Wir haben niemand auf irgend jemanden gehetzt«, sagte
Dors.
    »Ich hab’s doch gesehen.« Sie trat beiseite, um sie
eintreten zu lassen, ließ sich dabei aber so viel Zeit,
daß ihr Unwille nicht zu übersehen war.
    »Jetzt scheint sie sich mit uns abgefunden zu haben«,
sagte Dors, als sie und Seldon ihre Zimmer aufsuchten.
    »So? Was hätte sie denn schon machen können?«
fragte Seldon.
    »Nun wir werden ja sehen«, sagte Dors.

 
Beamte
     
     
Raych -… Nach Hari Seldon ergab sich
das erste Zusammentreffen mit Raych völlig zufällig. Er
war ganz einfach ein Straßenjunge, den Seldon nach dem Weg
gefragt hatte. Aber von diesem Augenblick an schien sein Leben
irgendwie mit dem des großen Mathematikers verflochten, bis
schließlich…
    ENCYCLOPAEDIA GALACTICA

 
77
     
     
    Als Seldon sich am nächsten Morgen gewaschen und rasiert
hatte, klopfte er, nur mit einer Hose bekleidet, an die Tür, die
zu Dors’ Zimmer führte und sagte leise: »Bitte, machen
Sie auf, Dors.«
    Das tat sie. Ihre kurzen, roten Locken waren noch feucht, und auch
sie war nur von der Hüfte abwärts bekleidet.
    Seldon wich verlegen zurück. Dors blickte gleichgültig
an sich hinab und schlang sich ein Handtuch um

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