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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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gefährlichen Zeiten. Denken Sie nur immer daran, wenn
es jemanden gibt, der die Zeiten sicherer machen kann – wenn
nicht für uns, dann für jene, die nach uns folgen –
dann sind das Sie! Möge dieser Gedanke künftig für Sie
ein Antrieb sein, Seldon.«

 
17
     
     
    Der Schlaf versagte sich Seldon. Er wälzte sich in der
Dunkelheit herum und dachte nach. Er hatte sich noch nie so allein
und hilflos gefühlt wie nachdem Hummin ihm zugenickt, ihm kurz
die Hand gedrückt und ihn dann zurückgelassen hatte. Jetzt
war er auf einer fremden Welt – noch dazu in einem fremden Teil
jener Welt. Der einzige Mensch, den er als Freund betrachten konnte
(und das seit nicht einmal einem Tag), hatte ihn verlassen, und er
hatte keine Ahnung, was aus ihm werden oder was er tun würde,
weder morgen noch irgendwann in der Zukunft.
    All dies war dem Schlaf natürlich nicht gerade
förderlich, und so kam es, daß ihn etwa um die Zeit, wo er
bar jeglicher Hoffnung entschied, daß er in dieser Nacht nicht
schlafen würde, vielleicht überhaupt nie mehr, die
Erschöpfung übermannte…
    Als er erwachte, war es immer noch dunkel – das heißt,
nicht ganz, denn er sah auf der anderen Seite des Zimmers ein rotes
Licht hell und schnell blinken, und dazu war ein rhythmisches, rauhes
Schnarren zu hören. Das war es ohne Zweifel, was ihn geweckt
hatte.
    Während er sich zu erinnern versuchte, wo er war, und sich
bemühte, den beschränkten Botschaften, die seine Sinne
empfingen, etwas Sinn abzugewinnen, hörte das Blitzen und
Schnarren auf, und er wurde sich eines ungeduldigen Klopfens
bewußt.
    Das Klopfen kam vermutlich von der Tür, aber er konnte sich
nicht erinnern, wo die Tür war. Vermutlich gab es auch einen
Kontakt, der es erlaubte, den Raum mit Licht zu füllen, aber er
erinnerte sich auch nicht, wo der war.
    Er setzte sich im Bett auf und tastete ziemlich verzweifelt an der
linken Wand entlang und rief: »Einen Augenblick bitte.«
    Er fand den Schalter, und plötzlich erblühte der Raum in
weichem Licht.
    Er stieg hastig aus dem Bett, blinzelte, immer noch auf der Suche
nach der Tür, fand sie schließlich und streckte die Hand
aus, um sie zu öffnen, erinnerte sich im letzten Augenblick
daran, daß er vorsichtig sein mußte, und sagte mit
plötzlich strenger, keinen Unsinn duldender Stimme: »Wer
ist da?«
    Eine sanft klingende Frauenstimme sagte: »Mein Name ist Dors
Venabili, und ich bin gekommen, um Dr. Hari Seldon zu
sprechen.«
    Und während diese Worte zu hören waren, stand
plötzlich eine Frau in der Tür, ohne daß die Tür
je geöffnet worden war.
    Einen Augenblick lang starrte Hari Seldon sie überrascht an
und dann wurde ihm bewußt, daß er nur mit seiner
Unterwäsche bekleidet war. Er gab einen halb erstickten Laut von
sich und hastete zum Bett, und erst da wurde ihm klar, daß er
eine Holografie vor sich hatte. Dem Bild fehlte der harte Rand der
Realität, und jetzt wurde offenkundig, daß die Frau ihn
nicht ansah. Sie zeigte sich nur, um sich zu identifizieren.
    Er blieb stehen, atmete tief durch und sagte dann mit etwas
lauterer Stimme, damit man ihn durch die Tür hören konnte:
»Ich komme gleich, warten Sie. Lassen Sie mir… vielleicht
eine halbe Stunde.«
    Die Frau – oder jedenfalls die Holografie – sagte
»Ich werde warten« und verschwand.
    Eine Dusche gab es nicht, also rieb er sich mit einem feuchten
Lappen ab, was zu einer Überschwemmung auf dem Kachelboden in
der Waschecke führte. Er fand Zahnpasta, aber keine
Zahnbürste, also benutzte er seinen Zeigefinger. Er hatte keine
andere Wahl, als die Kleider wieder anzuziehen, die er am Vortag
getragen hatte. Schließlich öffnete er die Tür.
    Dabei wurde ihm bewußt, daß sie sich in Wirklichkeit
keineswegs identifiziert hatte. Sie hatte lediglich einen Namen
genannt, und Hummin hatte ihm nicht gesagt, wen er erwarten solle, ob
es diese Dors Soundso oder jemand anderer sein sollte. Er hatte sich
sicher gefühlt, weil die Holografie ihm eine sympathisch
wirkende junge Frau gezeigt hatte, aber nach allem, was er
wußte, mochten sich in ihrer Gesellschaft vielleicht ein halbes
Dutzend feindseliger junger Männer befinden.
    Er spähte vorsichtig hinaus, sah nur die Frau und
öffnete die Tür so weit, daß sie eintreten konnte,
schloß die Tür sofort wieder und sperrte sie ab.
    »Entschuldigen Sie«, sagte er, »wie spät ist
es?«
    »Neun«, sagte sie. »Der Tag hat schon lange
begonnen.«
    »Vormittag?« fragte er.
    »Natürlich.«
    »In diesem

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