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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Ich habe viele
Menschen mit Status gesehen, aber bis jetzt noch keinen, der auf mich
einen glücklichen Eindruck machte. Status bleibt nicht still
unter einem sitzen, man muß dauernd kämpfen, um nicht
abzusinken. Selbst Kaiser bringen es die meiste Zeit zuwege, ein
schlimmes Ende zu nehmen. Vielleicht gehe ich eines Tages einfach
nach Cinna zurück und übernehme eine Professur.«
    »Und eine Ausbildung auf Trantor wird Ihnen Status
verleihen.«
    Dors lachte. »Ja, wahrscheinlich schon, aber wem würde
das auf Cinna schon etwas bedeuten? Cinna ist eine langweilige Welt,
voll Farmen, mit einer Menge Vieh, vierbeinigem und
zweibeinigem.«
    »Wird es Ihnen dort nach Trantor nicht langweilig
vorkommen?«
    »Darauf hoffe ich ja gerade. Und wenn es zu langweilig wird,
kann ich es ja immer noch so deichseln, daß ich ein Stipendium
bekomme, um hierhin oder dorthin zu gehen und etwas historische
Forschung zu betreiben. Das ist der Vorteil in meinem Fach.«
    »Von einem Mathematiker andererseits«, sagte Seldon, mit
einem Anflug von Bitterkeit über etwas, das ihn bislang nie
gestört hatte, »erwartet man, daß er vor seinem
Computer sitzt und denkt. Und weil wir gerade von Computern
sprechen…« Er zögerte. Sie hatten
gefrühstückt, und sie würde wahrscheinlich
irgendwelche Pflichten haben.
    Aber sie schien es überhaupt nicht eilig zu haben. »Ja?
Wo wir gerade von Computern sprechen?«
    »Würde ich wohl Erlaubnis bekommen, die
Geschichtsbibliothek zu benutzen?«
    Jetzt war sie an der Reihe zu zögern. »Ich glaube, das
wird sich einrichten lassen. Wenn Sie an Mathematikprogrammierung
arbeiten, wird man Sie wahrscheinlich als eine Art
Fakultätsmitglied betrachten, und ich könnte darum bitten,
daß man Ihnen die Erlaubnis gibt. Nur…«
    »Nur?«
    »Ich will Sie ja nicht verletzen, aber Sie sind Mathematiker
und sagen, Sie wüßten nichts über Geschichte.
Würden Sie denn wissen, wie man eine historische Bibliothek
benutzt?«
    Seldon lächelte. »Ich nehme an, daß Sie auch
Computer benutzen, ganz so wie in einer
Mathematik-Bibliothek.«
    »Ja, schon, aber es gibt da ganz besondere Programmiertricks.
Sie kennen die Standardnachschlagefilme nicht, und wissen nicht, wie
man schnell ein Thema findet und Unwichtiges überliest. Es mag
ja sein, daß Sie ein hyperbolisches Intervall in der Dunkelheit
finden…«
    »Sie meinen ein hyperbolisches Integral«, unterbrach
Seldon.
    Dors ging nicht darauf ein. »Aber wahrscheinlich wissen Sie
nicht, wie Sie in weniger als anderthalb Tagen die Bedingungen des
Vertrages von Poldark finden können.«
    »Ich nehme an, das könnte ich lernen.«
    »Wenn… wenn…« sie wirkte etwas beunruhigt.
»Wenn Sie das wollen, hätte ich einen Vorschlag. Ich gebe
einen Wochenkurs – eine Stunde pro Tag, ohne Punkte –
über den Gebrauch der Bibliothek. Das ist für Studenten der
unteren Semester. Würden Sie es als unter Ihrer Würde
ansehen, an einem solchen Kurs teilzunehmen? Mit Studenten der
unteren Semester meine ich? Der Kurs beginnt in drei
Wochen.«
    »Sie könnten mir ja Privatunterricht erteilen.«
Seldon staunte selbst ein wenig über den leicht anzüglichen
Ton, den seine Stimme dabei angenommen hatte.
    Auch ihr war er nicht entgangen. »Nun ja, das könnte
ich. Aber ich glaube, Sie wären mit einer formelleren
Unterweisung besser dran. Wir werden die Bibliothek benutzen,
müssen Sie wissen, und am Ende des Kurses wird man Sie
auffordern, Informationen über bestimmte historische Themen
ausfindig zu machen. Sie werden während der ganzen Zeit in
Wettbewerb mit den anderen Studenten stehen, und das wird Ihnen beim
Lernen helfen. Privatunterricht wäre da wesentlich weniger
wirksam, das kann ich Ihnen versichern. Aber ich verstehe
natürlich, daß es Ihnen etwas schwerfällt, sich dem
Wettbewerb mit jungen Studenten auszusetzen. Wenn Sie es nicht so gut
schaffen wie diese jungen Leute, könnte es sein, daß Sie
sich erniedrigt fühlen. Sie müssen dabei aber bedenken,
daß diese Studenten bereits elementare Geschichte studiert
haben, und Sie vielleicht nicht.«
    »Habe ich nicht. Daran ist gar kein ›vielleicht‹.
Ich fürchte den Wettbewerb nicht und glaube auch nicht,
daß mir dabei eine Perle aus der Krone fällt – wenn
ich nur lerne, wie man in historischen Werken
nachschlägt.«
    Seldon war bereits klar, daß er anfing, an dieser jungen
Frau Gefallen zu finden und daher mit Vergnügen die Gelegenheit
ergriff, von ihr ausgebildet zu werden. Und ebenso war ihm auch

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