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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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der Bibliothek. Entweder war die Bibliothek kein besonders populärer Ort, oder es gab nur wenige Gelehrte oder – was das Wahrscheinlichste war – beides.
    Seldon flüsterte: »Ich hatte gedacht, wir würden ganz sicher irgendeine Lizenz oder eine Genehmigung oder sonst ein Formular vorlegen müssen, und ich wäre zu der Behauptung gezwungen gewesen, ich hätte es vergessen.«
    »Wahrscheinlich ist er in jedem Fall über unsere Anwesenheit froh. Haben Sie je einen solchen Bau gesehen? Wenn ein Ort tot sein könnte wie ein Mensch, dann befänden wir uns jetzt im Innern einer Leiche.«
    Die meisten Bücher in dieser Abteilung waren Druckbücher, wie das Buch, das Seldon in der Innentasche trug. Dors schlenderte zwischen den Regalen herum und studierte sie. »Alte Bücher zum größten Teil«, meinte sie. »Teils Klassiker und teils wertlos.«
    »Bücher von draußen? Nicht aus Mykogen meine ich?«
    »O ja. Wenn die ihre eigenen Bücher haben, dann müssen sie wohl in einer anderen Abteilung aufbewahrt werden. Dies hier ist für die Erforschung der Welt außerhalb Mykogens, für arme, kleine Gelehrte, die sich selbst als solche bezeichnen, wie der gestern – das hier ist die Abteilung mit den Nachschlagewerken. Und hier ist eine kaiserliche Enzyklopädie. Bestimmt schon fünfzig Jahre alt, das wette ich… und ein Computer.«
    Sie griff nach der Tastatur, aber Seldon hinderte sie daran. »Warten Sie. Es könnte etwas schiefgehen, und dann würden wir aufgehalten.«
    Er deutete auf ein diskretes Zeichen über einer freistehenden Regalgruppe, auf dem die Buchstaben ZUM SAKR TORIUM leuchteten. Das zweite A in Sakratorium war tot, wahrscheinlich vor kurzem ausgefallen, oder möglicherweise einfach, weil niemand sich dafür interessierte. (Das Imperium, dachte Seldon, befand sich tatsächlich im Zustand der Auflösung. Seine sämtlichen Bestandteile. Mykogen auch.)
    Er sah sich um. Die Bibliothek, die für den Stolz Mykogens so notwendig war und den Ältesten vielleicht so nützlich, weil sie sie dazu nutzen konnten, um in ihr Brosamen zu finden, um ihre Ansichten zu stützen und sie dann als die hochgebildeter Stammesleute zu präsentieren, schien völlig leer. Niemand war nach ihnen eingetreten.
    »Wir sollten hier unsere Schärpen anlegen, wo uns der Mann an der Tür nicht sehen kann«, schlug Seldon vor.
    Und als sie dann an der Tür standen und ihm plötzlich klar wurde, daß es kein Zurück mehr geben würde, wenn sie diese zweite Hürde hinter sich brachten, sagte er: »Dors, kommen Sie bitte nicht mit.«
    Sie runzelte die Stirn. »Warum nicht?«
    »Weil es gefährlich ist und ich nicht will, daß Sie ein Risiko eingehen.«
    »Ich bin hier, um Sie zu schützen«, sagte sie leise, aber entschlossen.
    »Welchen Schutz können Sie mir denn bieten? Ich kann mich selbst beschützen, wenn Sie das vielleicht auch nicht glauben. Und wenn ich Sie schützen muß, würde mich das behindern. Verstehen Sie das nicht?«
    »Um mich brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, sagte Dors. »Das ist meine Angelegenheit.« Und dabei tippte sie sich an die Schärpe, die schräg zwischen ihren verdeckten Brüsten über ihren Oberkörper verlief.
    »Weil Hummin Sie darum gebeten hat?«
    »Weil das meine Anweisungen sind.«
    Sie packte Seldon oberhalb der Ellbogen an beiden Armen, und ihr fester Griff setzte ihn, wie jedesmal, wieder in Erstaunen. »Ich bin dagegen, daß Sie das tun, Hari«, sagte sie, »aber wenn Sie das Gefühl haben, daß Sie hineingehen müssen, dann muß ich mitkommen.«
    »Also gut, meinetwegen. Aber wenn etwas passiert und Sie sich irgendwie verdrücken können, dann laufen Sie weg! Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen.«
    »Sie vergeuden Ihren Atem, Hari. Und Sie beleidigen mich.«
    Seldon berührte die Tafel neben dem Eingang, und das Portal schob sich vor ihnen zur Seite. Zusammen, fast im Gleichschritt, gingen sie hindurch.

 
57
     
     
    Ein großer Saal, um so größer, weil er überhaupt kein Mobiliar enthielt. Keine Stühle, keine Bänke, keinerlei Sitze. Keine Bühne, keine Vorhänge, keinerlei Dekoration.
    Keine Lichter, lediglich eine gleichförmige Beleuchtung aus mildem, ungebündeltem Licht. Die Wände waren nicht völlig leer. Es gab, in unterschiedlichen Abständen und in verschiedener Höhe angeordnet, kleine, primitive, zweidimensionale Fernsehschirme, die alle in Funktion waren. Von der Stelle aus, wo Dors und Seldon standen, war nicht einmal die Illusion einer dritten Dimension zu

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