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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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trantorianische Kreditkarte – die Kreditkarte einer Stammesfrau.«
    »Aber natürlich, Hari, aber das war kein Problem. Die Leute von Mykogen mögen ihre eigene Kultur, ihre Art zu denken und ihre Lebensgewohnheiten ganz nach ihren Wünschen bewahren, sie dürfen auch ihr Kopfhaar entfernen und Kittel tragen. Aber Kreditkarten müssen sie trotzdem benutzen. Würden sie das nicht tun, dann würde das den Handel zum Erliegen bringen. Und kein vernünftiger Mensch würde das wollen. Kredit ist Leben, Hari.« Sie hob die Hand, als hielte sie damit eine unsichtbare Karte.
    »Und man hat Ihre Kreditkarte angenommen?«
    »Ohne einen Piepser. Und kein Wort über meine Mütze. Credits machen alles keimfrei.«
    »Nun, das ist gut, dann kann ich ja auch einkaufen. Und…«
    »Nein, das werde ich übernehmen. Credits mögen alles keimfrei machen, aber leichter machen sie eine Stammesfrau keimfrei. Die sind es so gewöhnt, kaum oder gar nicht auf Frauen zu achten, daß das auch für mich gilt. – Und hier ist schon der Kleiderladen, in dem ich war.«
    »Ich werde draußen warten. Besorgen Sie mir eine hübsche rote Schärpe – eine, die Eindruck macht.«
    »Jetzt tun Sie bloß nicht so, als hätten Sie vergessen, was wir beschlossen haben. Ich werde zwei kaufen. Und einen zweiten weißen Kittel auch… für mich.«
    »Wird es denen nicht seltsam vorkommen, daß eine Frau einen weißen Kittel kauft?«
    »Natürlich nicht. Die werden annehmen, daß ich ihn für einen männlichen Gefährten kaufe, der zufällig die gleiche Größe wie ich hat. Und wahrscheinlich werden sie sich überhaupt nichts denken, solange nur meine Kreditkarte stimmt.«
    Seldon wartete und rechnete halb damit, jemand würde auf ihn zukommen und ihn als Stammesmann begrüßen oder beschimpfen – was wahrscheinlicher war –, aber nichts dergleichen geschah. Die Leute, die vorübergingen, würdigten ihn keines Blickes, und selbst diejenigen, die ihn sahen, schienen sich nicht für ihn zu interessieren. Besonders nervös machten ihn die grauen Kittel – die Frauen – die in Paaren oder, noch schlimmer, in Gesellschaft eines Mannes vorübergingen. Unbemerkt, bedrückt und vernachlässigt waren sie – gab es denn einen besseren Weg als wenigstens kurze Zeit Aufmerksamkeit zu erregen, als beim Anblick eines Stammesmannes einen Schrei auszustoßen? Aber die Frauen zogen stumm vorüber.
    Sie rechnen nicht damit, einen Stammesmann zu sehen, dachte Seldon, also sehen sie auch keinen.
    Und das war ein gutes Vorzeichen für ihr beabsichtigtes Eindringen in das Sakratorium, sagte er sich. Um wieviel weniger würde dort jemand damit rechnen, Stammesleute zu sehen, und um wieviel weniger wahrscheinlich war es daher, daß man sie sehen würde! So war er recht gut gestimmt, als Dors schließlich aus dem Laden kam.
    »Haben Sie alles?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann lassen Sie uns zurückgehen, damit Sie sich umkleiden können.«
    Der weiße Kittel paßte ihr nicht so gut wie der graue. Natürlich hatte sie ihn nicht anprobieren können, denn das hätte selbst den stumpfsinnigsten Ladenbesitzer aufmerksam gemacht.
    »Wie sehe ich aus, Hari?« fragte sie.
    »Ganz wie ein Junge«, sagte Seldon. »So, und jetzt wollen wir die Schärpe anprobieren… den Obiah. Ich sollte mich besser daran gewöhnen, ihn so zu bezeichnen.«
    Dors hatte die Mütze abgenommen und schüttelte ihr Haar. »Jetzt nicht«, sagte sie. »Wir werden nicht draußen damit herumlaufen. Schließlich wollen wir doch nicht Aufmerksamkeit auf uns ziehen.«
    »Nein, nein. Ich will nur sehen, wie man ihn bindet.«
    »Nun, dann nicht den hier. Dieser hier ist von besserer Qualität und prunkvoller.«
    »Sie haben recht, Dors. Ich muß alle Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Schließlich sollen die ja nicht entdecken, daß Sie eine Frau sind.«
    »Daran denke ich gar nicht, Hari. Ich möchte nur, daß Sie hübsch aussehen.«
    »Tausend Dank, aber ich fürchte, das ist unmöglich. So, und jetzt lassen Sie uns sehen, wie das funktioniert.«
    Gemeinsam probierten Hari und Dors an ihren Obiahs herum, banden sie sich um und nahmen sie wieder ab, bis das Ganze wie selbstverständlich funktionierte. Dors zeigte es Hari, sie hatte tags zuvor einem Mann vor dem Sakratorium dabei zugesehen, wie er sich den Obiah umband.
    Als Hari sie wegen ihrer scharfen Beobachtungsgabe lobte, wurde sie rot und sagte: »Das ist gar nichts, Hari. Ich habe einfach aufgepaßt.«
    »Dann sind Sie ein Genie, was Ihre Beobachtungsgabe

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