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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Psychohistorik zu entwickeln. Wenn Sie mich daran hindern, verliert Ihre Aufgabe ihre Bedeutung. – Denken Sie darüber nach!«
    Hari spürte sich von neuem Schwung erfüllt. Die Psychohistorik – seine nebulöse Theorie, an der er noch vor so kurzer Zeit beinahe verzweifelt wäre, in der Meinung, sie nie beweisen zu können – türmte sich vor ihm auf, näher denn je. Jetzt mußte er glauben, daß es möglich war. Er spürte das tief in seinem Innersten. Die einzelnen Fragmente schienen sich zusammenzufügen, und obwohl er noch nicht das ganze Muster erkennen konnte, war er doch sicher, daß das Sakratorium ihm ein weiteres Stück dieses Puzzles liefern würde.
    »Dann werde ich mitkommen, um Sie herausholen zu können, Sie Idiot, wenn die Zeit dafür kommt.«
    »Frauen haben keinen Zutritt.«
    »Was macht mich denn zu einer Frau? Nur dieser graue Kittel. Meinen Busen kann man darunter nicht sehen. Und mit der Mütze ist auch mein Haar nicht weiblich. Ich habe dasselbe gewaschene und ausdruckslose Gesicht wie Sie. Und Bartstoppeln haben die Männer hier nicht. Ich brauche also nur einen weißen Kittel und eine Schärpe, dann kann ich hinein. Jede Schwester könnte hineingehen, wenn nicht ein Tabu sie davon abhalten würde. Und mich hält keines ab.«
    »Aber ich halte Sie ab. Ich werde das nicht zulassen. Das ist zu gefährlich.«
    »Aber für mich nicht gefährlicher als für Sie.«
    »Aber ich muß das Risiko eingehen.«
    »Und warum ich nicht?«
    »Weil…« Seldon stockte.
    »Machen Sie sich eines klar«, sagte Dors, und ihre Stimme klang hart wie Stein. »Ich werde Sie nicht ohne mich dort hineingehen lassen. Wenn Sie es versuchen, dann schlage ich Sie bewußtlos und fessle Sie. Und wenn Ihnen das nicht gefällt, dann sollten Sie sich einfach aus dem Kopf schlagen, alleine dort hineinzugehen.«
    Seldon zögerte und murmelte dann etwas Unverständliches. Und damit gab er die Diskussion auf, wenigstens für den Augenblick.

 
55
     
     
    Der Himmel war fast wolkenlos, aber von fahlem Blau, wie von dünnem, hochliegendem Nebel überzogen. Plötzlich vermißte Seldon die Sonne. Niemand auf Trantor sah je die Sonne des Planeten, wenn er nicht an die Oberseite ging, und selbst dann nur, wenn die natürliche Wolkenschicht aufriß.
    Vermißten geborene Trantorianer je die Sonne? Dachten sie je darüber nach? Wenn sie andere Welten besuchten, auf denen man die nackte Sonne zu sehen bekam, starrten sie sie dann ehrfürchtig und halb blind an?
    Warum brachten eigentlich so viele Menschen ihr Leben damit zu, ohne zu versuchen, Antworten auf Fragen zu finden, überlegte er – ja nicht einmal, indem sie sich Fragen ausdachten? Gab es denn etwas Erregenderes im Leben, als Antworten zu suchen?
    Sein Blick senkte sich. Die breite Straße war von niedrigen Bauten gesäumt, die meisten davon waren Läden.
    Zahlreiche Bodenwagen bewegten sich in beiden Richtungen, jeweils dicht am rechten Straßenrand. Sie wirkten wie eine Sammlung von Antiquitäten, aber sie waren elektrisch angetrieben und bewegten sich völlig lautlos. Seldon fragte sich, ob ›Antiquität‹ eigentlich etwas war, worüber man die Nase rümpfen sollte. Könnte es sein, daß diese Lautlosigkeit vielleicht ihre Langsamkeit wettmachte? Hatte das Leben es denn eilig?
    Auf den Fußwegen sah er auch eine Anzahl Kinder, und Seldon preßte verstimmt die Lippen zusammen. Wenn die Mykogenier nicht bereit waren, Säuglingsmord zu begehen, war ohne Zweifel eine verlängerte Lebensspanne für sie unmöglich. Die Kinder beider Geschlechter (obwohl man die Knaben nur schwer von den Mädchen unterscheiden konnte) trugen Kittel, die nur ein paar Zentimeter über das Knie reichten und damit die muntere Betriebsamkeit der Kindheit erleichterten.
    Auch ihr Haar hatten die Kinder noch, wenn auch auf eine Länge von höchstens drei Zentimeter gestutzt, aber trotzdem trugen die älteren unter ihnen Kapuzen an den Kitteln, die die Oberseite ihres Kopfes bedeckten. Es war gerade, als wären sie schon alt genug, daß ihr Haar etwas obszön wirkte – oder alt genug, um es verbergen zu wollen, voll Sehnsucht für die Riten des Erwachsenwerdens, bei denen man depiliert wurde.
    Seldon kam etwas in den Sinn, und er fragte: »Dors, als Sie einkaufen waren, wer hat da bezahlt, Sie oder die Regentropfenfrauen?«
    »Ich natürlich. Die Regentropfen haben nie eine Kreditkarte sehen lassen. Aber warum sollten sie auch? Was ich kaufte, war ja für uns, nicht für sie.«
    »Aber Sie haben eine

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