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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Heiligkeitspegel regelmäßig abnahm. Seldon atmete tief durch und flüsterte: »Ich war immer der Ansicht, eine ganz gute Kondition zu haben, aber das hier ist mir widerwärtig.«
    »Sie sind diese Art körperlicher Anstrengung nicht gewöhnt.« Dabei zeigte sie selbst keinerlei Spuren körperlicher Belastung.
    Als sie den dritten Treppenabsatz hinter sich gebracht hatten, endete die Treppe, und sie fanden sich vor einer weiteren Tür. »Und wenn sie jetzt versperrt ist?« fragte Seldon mehr für sich als zu Dors gewandt. »Versuchen wir sie aufzubrechen?«



Aber Dors meinte: »Warum sollte sie abgesperrt sein, wo es die Tür unten doch nicht war? Wenn dies der Horst der Ältesten ist, dann stelle ich mir vor, daß es ein Tabu gibt, das alles bindet, nur die Ältesten nicht, und ein Tabu ist viel stärker als jedes Schloß.«
    »So weit es die betrifft, die das Tabu akzeptieren«, sagte Seldon, machte aber keine Anstalten, sich der Tür zu nähern.
    »Es ist immer noch Zeit zum Umkehren, nachdem Sie zögern«, sagte Dors. »Ich würde tatsächlich den Rat geben, daß wir umkehren.«
    »Ich zögere nur, weil ich nicht weiß, was wir da drin finden werden. Wenn es leer ist…«
    Und dann fügte er mit ziemlich lauter Stimme hinzu: »Ist es eben leer«, und schritt entschlossen auf die Tür zu und drückte gegen die Eingangsplatte.
    Die Tür zog sich schnell und lautlos zurück, und Seldon wich unwillkürlich einen Schritt zurück, als ihm eine Lichtflut entgegenschlug.
    Und da war sie, mit Augen, aus denen es leuchtete, halb gehobenen Armen, den einen Fuß etwas vor den anderen gesetzt, im schwach gelben metallischen Licht leuchtend – eine menschliche Gestalt. Ein paar Augenblicke lang sah es so aus, als würde sie ein enganliegendes Kleidungsstück tragen, aber beim näheren Hinsehen wurde offenkundig, daß dieses Kleidungsstück Teil der Oberflächenstruktur des Gegenstandes war.
    »Das ist der Roboter«, sagte Seldon ehrfürchtig, »aber er ist aus Metall.«
    »Viel schlimmer«, sagte Dors, die einen Schritt nach links und dann einen nach rechts gemacht hatte. »Seine Augen folgen mir nicht. Seine Arme zucken nicht einmal. Er lebt nicht – wenn man sagen kann, daß Roboter leben.«
    Und ein Mann – ganz unverkennbar ein Mann – trat hinter dem Roboter hervor und sagte: »Vielleicht nicht. Aber ich lebe.«
    Und Dors trat beinahe automatisch vor und baute sich zwischen Seldon und dem plötzlich aufgetauchten Mann auf.

 
58
     
     
    Seldon schob Dors zur Seite, vielleicht ein wenig unsanfter, als er das vorhatte. »Ich brauche keinen Schutz. Das ist unser alter Freund Sonnenmeister Vierzehn.«
    Der Mann, der ihnen gegenüberstand und eine doppelte Schärpe trug, wie es vielleicht sein Recht als Hoher Ältester war, sagte: »Und Sie sind Stammesmann Seldon.«
    »Natürlich«, sagte Seldon.
    »Und das hier ist trotz ihrer männlichen Kleidung Stammesfrau Venabili.«
    Dors sagte nichts.
    »Sie haben natürlich recht«, fuhr Sonnenmeister Vierzehn fort. »Sie sind nicht in Gefahr, körperlich von mir verletzt zu werden. Bitte setzen Sie sich. Beide. Da Sie keine Schwester sind, Stammesfrau, brauchen Sie sich nicht zu entfernen. Es gibt einen Sitz für Sie, und falls Sie die Ehre zu würdigen wissen, werden Sie die erste Frau sein, die je diesen Sitz benutzt.«
    »Ich weiß die Ehre nicht zu würdigen«, sagte Dors, wobei sie jedes einzelne Wort betonte.
    Sonnenmeister Vierzehn nickte. »Wie Sie wünschen. Ich werde mich ebenfalls setzen, weil ich Ihnen Fragen stellen muß und das nicht im Stehen tun möchte.«
    Sie saßen in einer Ecke des Raums. Seldons Blick wanderte zu dem Metallroboter hinüber.
    »Es ist ein Roboter«, erklärte Sonnenmeister Vierzehn.
    »Ich weiß«, sagte Seldon lapidar.
    »Ich weiß, daß Sie das wissen«, meinte Sonnenmeister Vierzehn ähnlich knapp. »Aber nachdem das ja jetzt wohl geklärt ist, würden Sie mir vielleicht sagen, weshalb Sie hier sind.«
    Seldon sah Sonnenmeister Vierzehn in die Augen und erklärte: »Um den Roboter zu sehen.«
    »Wissen Sie, daß nur Älteste Zutritt zum Horst haben?«
    »Das habe ich nicht gewußt, es aber vermutet.«
    »Wissen Sie, daß Stammesleute keinen Zugang zum Sakratorium haben?«
    »Das hat man mir gesagt.«
    »Und Sie haben es ignoriert.«
    »Wie ich schon sagte, wir wollten den Roboter sehen.«
    »Wissen Sie, daß im Sakratorium keine Frauen, auch keine Schwestern, zugelassen sind, mit Ausnahme ganz gewisser – sehr seltener –

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