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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Anlässe?«
    »Das hat man mir gesagt.«
    »Und wissen Sie, daß keine Frau zu irgendeiner Zeit – oder aus irgendeinem Grund – männliche Kleidung tragen darf? Diese Vorschrift gilt innerhalb der Grenzen von Mykogen für Stammesfrauen ebenso wie für Schwestern.«
    »Das hat man mir nicht gesagt, aber es überrascht mich nicht.«
    »Gut. Ich möchte, daß Sie sich über alles das klar sind. Und jetzt noch einmal – warum wollten Sie den Roboter sehen?«
    Seldon zuckte die Achseln. »Aus Neugierde. Ich hatte noch nie einen Roboter gesehen oder auch nur gewußt, daß es so etwas gab.«
    »Und wie erfuhren Sie, daß er existierte und speziell, daß er hier existierte?«
    Seldon blieb eine Weile stumm und meinte dann: »Die Frage möchte ich nicht beantworten.«
    »Hat Stammesmann Hummin Sie deshalb nach Mykogen gebracht? Damit Sie Erkundigungen über Roboter einziehen können?«
    »Nein. Stammesmann Hummin hat uns hierhergebracht, weil wir hier sicher sein sollten. Aber wir sind Gelehrte, Dr. Venabili und ich. Unser Beruf ist es, Wissen zu sammeln. Man weiß außerhalb seiner Grenzen sehr wenig über Mykogen. Und wir möchten mehr über Sie, Ihr Leben und Ihre Art zu denken wissen. Das ist ein ganz natürlicher Wunsch und wie uns scheint ein harmloser – ja lobenswerter.«
    »Ah, aber unser Wunsch ist es nicht, daß die äußeren Stämme und Welten etwas über uns wissen. Das ist unser natürliches Bestreben, und darüber, was für uns schädlich oder unschädlich ist, entscheiden wir. Und deshalb frage ich Sie noch einmal, Stammesmann: Woher wußten Sie, daß in Mykogen ein Roboter existierte, und zwar in diesem Raum?«
    »Allgemeine Gerüchte«, erklärte Seldon nach einer Weile.
    »Bestehen Sie darauf?«
    »Allgemeine Gerüchte. Darauf bestehe ich.«
    Die scharf blickenden blauen Augen von Sonnenmeister Vierzehn schienen sich zu verengen, als er, ohne die Stimme zu erheben, sagte: »Stammesmann, Seldon, wir arbeiten seit geraumer Zeit mit Stammesmann Hummin zusammen. Für einen Stammesmann schien er uns immer ein anständiges, vertrauenswürdiges Individuum zu sein. Für einen Stammesmann! Als er Sie beide zu uns brachte und Sie unserem Schutz empfahl, stimmten wir dem zu. Aber Stammesmann Hummin ist, was auch immer für Vorzüge er haben mag, immer noch ein Stammesmann, und wir hatten unsere Zweifel. Wir waren uns keineswegs sicher, was Ihre – oder seine – echte Absicht sein könnte.«
    »Unsere Absicht war, uns Wissen zu erwerben«, sagte Seldon. »Akademisches Wissen. Stammesfrau Venabili ist Historikerin, und auch ich interessiere mich für Geschichte. Warum sollten wir uns also nicht für mykogenische Geschichte interessieren?«
    »Zum einen, weil wir das nicht wünschen. Jedenfalls hat man Ihnen zwei unserer vertrauten Schwestern geschickt. Sie sollten mit Ihnen zusammenarbeiten und versuchen herauszufinden, was Sie wirklich wollten und – wie drückt man das doch gleich bei Ihnen aus? – Ihr Spiel mitmachen. Aber nicht so, daß Sie es gleich merken sollten.« Sonnenmeister Vierzehn lächelte, aber es war ein grimmiges Lächeln.
    »Regentropfen Fünfundvierzig«, fuhr Sonnenmeister Vierzehn fort, »ging mit Stammesfrau Venabili einkaufen, aber bei diesem Einkaufsbummel geschah nichts Außergewöhnliches. Natürlich erhielten wir einen vollständigen Bericht. Regentropfen Dreiundvierzig hat Ihnen, Stammesmann Seldon, unsere Mikrofarmen gezeigt. Ihre Bereitschaft, Sie allein zu begleiten, etwas, das für sie absolut nicht in Frage kommt, hätte Sie argwöhnisch machen sollen, aber Sie haben sich wohl gedacht, daß, was für Brüder gilt, nicht auch für Stammesmänner gilt, und sich wohl geschmeichelt, Sie hätten sie mit Ihrer fadenscheinigen Argumentation überzeugt. Sie hat Ihrem Wunsch entsprochen, wenn auch um einen hohen Preis für ihren Seelenfrieden. Und dann haben Sie sie schließlich um das Buch gebeten. Es Ihnen ohne weiteres zu überreichen, hätte Ihren Argwohn wecken können, also heuchelte sie einen perversen Wunsch, den nur Sie befriedigen konnten. Man wird ihr Opfer nicht vergessen. Ich nehme an, Stammesmann, Sie haben das Buch noch, und ich vermute, Sie haben es jetzt bei sich. Darf ich es haben?«
    Seldon blieb stumm und reglos.
    Die verrunzelte Hand von Sonnenmeister Vierzehn blieb ausgestreckt, und er sagte: »Es wäre sicher besser, wenn Sie es mir freiwillig geben würden und ich es Ihnen nicht gewaltsam entreißen muß.«
    Seldon reichte ihm das Buch. Sonnenmeister Vierzehn

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