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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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verzogen sich dabei zu einem frostigen Lächeln – »aber dies hier ist unser Territorium, und hier gelten unsere Definitionen. Und dieses Verbrechen, so wie wir es definieren, wird mit dem Tode bestraft.«
    »Und Sie werden uns niederschießen?« sagte Dors hochmütig.
    Sonnenmeister Vierzehns Gesichtsausdruck wurde verächtlich, und er fuhr fort, nur zu Seldon gewandt zu sprechen. »Wer, glauben Sie, sind wir, Stammesmann Seldon? Unsere Kultur ist so alt wie die Ihre und ebenso komplex, ebenso zivilisiert, ebenso human. Ich bin nicht bewaffnet. Man wird Sie vor Gericht stellen und Sie, nachdem Sie ganz offenkundig schuldig sind, schnell und schmerzlos dem Gesetz gemäß exekutieren. Wenn Sie jetzt versuchen würden, diesen Raum zu verlassen, würde ich Sie nicht aufhalten, aber unten sind viele Brüder, sehr viel mehr, als es den Anschein hatte, als Sie das Sakratorium betraten. In ihrer Wut über das, was Sie getan haben, könnte es durchaus sein, daß die Brüder recht grob und gewalttätig mit Ihnen umspringen. In unserer Geschichte ist es vorgekommen, daß Stammesmenschen so gestorben sind, und das ist kein angenehmer Tod und ganz sicher kein schmerzloser.«
    »Himmelsstreifen Zwei hat uns davor gewarnt«, sagte Dors. »So viel dazu, daß ihre Kultur komplex, zivilisiert und human ist.«
    »In Augenblicken der Erregung können sich Menschen zu Gewalttätigkeiten hinreißen lassen, Stammesmann Seldon«, sagte Sonnenmeister Vierzehn ruhig, »ganz gleich, wie human sie auch in Augenblicken der Ruhe sein mögen. Dies gilt für jede Kultur, wie das Ihr Weib, von dem man sagt, daß sie Historiker ist, sicherlich wissen muß.«
    »Wir wollen doch vernünftig bleiben, Sonnenmeister Vierzehn«, sagte Seldon. »In Mykogen mögen Sie ja das Gesetz in lokalen Angelegenheiten verkörpern, aber uns gegenüber tun Sie das nicht, das wissen Sie sehr wohl. Wir sind beide nichtmykogenische Bürger des Imperiums, und die Zuständigkeit für Kapitalverbrechen liegt beim Kaiser und seinen Behörden.«
    »In den Statuten und auf Papier und den Holovisionsschirmen mag das so sein«, meinte Sonnenmeister Vierzehn, »aber wir sprechen hier jetzt nicht von Theorie. Der Hohe Älteste hat seit langer Zeit die Macht besessen, ohne Einmischung des kaiserlichen Throns bei Verbrechen von der Art eines Sakrilegs zu bestrafen.«
    »Wenn die Verbrecher Ihrem eigenen Volk angehören«, sagte Seldon. »Wenn sie von außerhalb kommen, wäre das völlig anders.«
    »Das bezweifle ich in diesem Fall. Stammesmann Hummin hat Sie als Flüchtlinge hierhergebracht, und wir sind hier in Mykogen keine solchen Schwachköpfe, um nicht den starken Argwohn zu hegen, daß Sie sich vor den Gesetzen des Kaisers auf der Flucht befinden. Warum sollte er also Einwände haben, wenn wir ihm die Arbeit abnehmen?«
    »Eben weil er das würde«, sagte Seldon. »Selbst wenn es zutrifft, daß wir von den kaiserlichen Behörden auf der Flucht sind, und selbst wenn er uns nur deshalb haben wollte, um uns zu bestrafen, würde er uns immer noch haben wollen. Ihnen zu gestatten, Nichtmykogenier mit welchen Mitteln und aus welchem Grund auch immer zu töten ohne die vorgeschriebene kaiserliche Prozedur, würde seine Autorität in Frage stellen, und kein Kaiser könnte einen solchen Präzedenzfall zulassen. So groß auch sein Interesse sein mag, eine Störung im Handel mit Mikronahrung zu vermeiden, würde er es doch für notwendig halten, die kaiserlichen Vorrechte wiederherzustellen. Wollen Sie denn in Ihrem Eifer, uns zu töten, wirklich haben, daß eine Division kaiserlicher Soldaten Ihre Farmen und Ihre Wohnungen plündert, Ihr Sakratorium entweiht und sich mit den Schwestern Freiheiten herausnimmt? Das sollten Sie sich überlegen.«
    Sonnenmeister Vierzehn lächelte wieder, ließ aber keine Schwäche erkennen. »Ich habe tatsächlich überlegt, und es gibt eine Alternative. Nachdem wir Sie verurteilt haben, könnten wir Ihre Exekution aufschieben, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, vom Kaiser eine Revision Ihres Falles zu erbitten. Der Kaiser würde möglicherweise dankbar darüber sein, daß wir uns so bereitwillig seiner Autorität unterwerfen, dankbar dafür, daß er Sie in die Hand bekommt – aus Gründen, die nur er kennt –, und Mykogen könnte Vorteil daraus ziehen. Ist es etwa das, was Sie wollen? Wollen Sie an den Kaiser appellieren und an ihn ausgeliefert werden?«
    Seldon und Dors sahen einander kurz an und blieben stumm.
    Und Sonnenmeister Vierzehn fuhr fort:

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