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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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nur eine potentielle Tyrannei. Wenn wir uns immer deshalb dem Wandel entziehen, weil wir fürchten, es könnte ein Wandel zum Schlechteren sein, gibt es überhaupt keine Hoffnung, daß wir die Ungerechtigkeit je abschütteln.«
    »Da ist noch etwas, das Sie bedenken müssen«, meinte Dors. »Selbst wenn Sie das Recht auf Ihrer Seite haben, selbst wenn die Gerechtigkeit die bestehenden Zustände verdammt, so hat doch gewöhnlich die existierende Tyrannei die Macht auf ihrer Seite. Ihre Leute mit den Messern können sich noch so sehr zusammenrotten und demonstrieren und werden doch nichts erreichen, solange es im Extremfall eine Armee gibt, die mit genetischen, chemischen und neurologischen Waffen ausgerüstet ist und bereit ist, sie gegen das Volk einzusetzen. Sie können alle Unterdrückten und selbst alle angesehenen Leute auf ihre Seite ziehen – am Ende müssen Sie doch irgendwie die Sicherheitskräfte und die Kaiserliche Armee für sich gewinnen oder zumindest deren Loyalität gegenüber ihren Herrschern ernsthaft schwächen.«
    Davan erwiderte darauf: »Trantor ist eine Welt vieler Regierungen. Jeder Bezirk hat seine eigenen Herrscher, und nicht wenige sind antikaiserlich eingestellt. Wenn wir einen starken Bezirk auf unsere Seite ziehen können, dann würde das die Situation verändern, nicht wahr? Dann wären wir nicht mehr nur ein zerlumptes Pack, das mit Messern und Steinen kämpft.«
    »Heißt das, daß Sie tatsächlich einen starken Sektor auf Ihrer Seite haben oder nur, daß Sie den Ehrgeiz haben, das zu erreichen?«
    Davan blieb stumm.
    »Ich will annehmen, daß Sie an den Bürgermeister von Wye denken«, sagte Dors. »Falls der Bürgermeister in der Stimmung sein sollte, die öffentliche Unzufriedenheit dazu zu nutzen, seine Chancen zu verbessern, den Kaiser zu stürzen – kommt es Ihnen dann nicht in den Sinn, daß der Bürgermeister dabei das Ziel im Auge haben könnte, selbst die Nachfolge auf dem Kaiserthron anzutreten? Warum sollte der Bürgermeister seine augenblickliche durchaus nicht unbedeutende Position für irgend etwas Geringeres aufs Spiel setzen? Lediglich um des Segens der Gerechtigkeit und der anständigen Behandlung von Leuten willen, die für ihn von sehr geringem Interesse sein dürften?«
    »Sie meinen«, sagte Davan, »jeder mächtige Führer, der bereit ist, uns zu helfen, könnte uns anschließend verraten.«
    »Das wäre eine Situation, die in der galaktischen Geschichte nur allzu geläufig wäre.«
    »Wenn wir dafür bereit sind, könnten dann nicht wir diejenigen sein, die ihn verraten?«
    »Sie meinen, ihn benutzen und dann, im geeigneten Augenblick, den Anführer seiner Streitkräfte – oder jedenfalls irgendeine führende Persönlichkeit – bestechen und ihn ermorden lassen?«
    »Das vielleicht nicht gerade, aber es könnte ja irgendeine Möglichkeit geben, ihn loszuwerden, falls sich das als notwendig erweisen sollte.«
    »Dann haben wir es mit einer revolutionären Bewegung zu tun, in der die führenden Spieler jederzeit bereit sein müssen, einander zu verraten, wobei jeder einfach nur auf die Gelegenheit wartet. Das klingt für mich wie das perfekte Rezept für das Chaos.«
    »Dann werden Sie uns also nicht helfen?« sagte Davan.
    Seldon, der dem Wortwechsel zwischen Davan und Dors mit gerunzelter Stirn zugehört hatte, sagte: »So einfach läßt sich das nicht formulieren. Wir würden Ihnen gerne helfen. Wir stehen auf Ihrer Seite. Mir scheint, daß kein vernünftiger Mensch ein kaiserliches System stützen kann, das sich selbst dadurch am Leben erhält, indem es gegenseitigen Haß und Argwohn schürt. Selbst wenn es den Anschein erweckt zu funktionieren, kann man es doch nur als metastabil bezeichnen; das heißt, als ein System, das nur zu leicht in die eine oder andere Richtung abstürzt. Die Frage ist nur: wie können wir helfen? Wenn ich über eine funktionsfähige Psychohistorik verfügte, wenn ich Ihnen sagen könnte, was mit einiger Wahrscheinlichkeit geschehen wird oder wenn ich Ihnen sagen könnte, welche Maßnahme aus einer Anzahl alternativer Möglichkeiten mit der größten Wahrscheinlichkeit zu glücklichen Konsequenzen führt, würde ich Ihnen meine Fähigkeiten zur Verfügung stellen. – Aber das ist nicht der Fall. Ich kann Ihnen am besten helfen, indem ich weiter versuche, die Psychohistorik zu entwickeln.«
    »Und wie lange wird das dauern?«
    Seldon zuckte die Achseln. »Das kann ich nicht sagen.«
    »Wie können Sie von uns verlangen, daß wir

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