Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
Menschen war überwältigend.
Jemand schrie: »Wo sind denn die Scheißer mit den Sonnenplaketten?«
»Drinnen«, rief Dors mit durchdringender Stimme. »Laßt sie in Ruhe. Sie werden eine Weile außer Gefecht sein, aber sie bekommen sicher Verstärkung. Also verschwindet besser schleunigst von hier!«
»Und was ist mit Ihnen?« rief einer.
»Wir verschwinden ebenfalls. Wir kommen nicht wieder.«
»Ich werd’ auf sie aufpassen«, schrie Raych und befreite sich aus Seldons Griff. Er rieb sich die schmerzende Schulter. »Ich kann gehen. Laß mich durch!«
Die Menge machte ihm Platz, und er sagte: »Mister, Lady, kommen Sie mit! – Schnell!«
Ein paar Dutzend Männer begleiteten sie den Laufsteg hinunter und dann deutete Raych auf eine Öffnung und murmelte: »Da hinein, Leute! Ich bring’ Se zu ’nem Platz, wo keiner Sie je finden wird. Selbst Davan weiß wahrscheinlich nicht Bescheid. Das Unangenehme ist nur, wir müssen durch die Abflußetagen. Keiner wird uns sehen, aber dort stinkt’s gewaltig… Se verstehen schon, was ich meine?«
»Ich nehme an, daß wir am Leben bleiben werden«, murmelte Seldon.
Und damit begannen Sie den Abstieg über eine schmale spiralförmige Rampe, von der ihnen ein Pesthauch entgegenschlug.
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Raych fand ein Versteck für sie. Sie hatten dazu die Metallsprossen einer Leiter in einen großen, an einen Dachboden erinnernden Raum hinaufklettern müssen. Seldon fragte sich, wozu er eigentlich dienen mochte. Er war mit allerlei großem Gerät angefüllt, aber keines bewegte sich, und ihre Funktion blieb ihnen ein Geheimnis. Es war einigermaßen sauber und frei von Staub; ein gleichmäßiger Luftzug wehte und verhinderte, daß Staub sich ablagerte, und – was viel wichtiger war – machte den Geruch etwas erträglicher.
Raych schien zufrieden. »Ist das nicht hübsch?« fragte er. Er rieb sich immer noch die schmerzende Schulter und verzog dabei das Gesicht.
»Es könnte schlimmer sein«, sagte Seldon. »Weißt du, wozu man diesen Ort benutzt, Raych?«
Raych zuckte die Achseln und fuhr dabei zusammen. »Keine Ahnung«, sagte er. Und dann fügte er in einem Anflug von Großspurigkeit hinzu: »Wen juckt das schon?«
Dors, die sich auf den Boden gesetzt hatte, nachdem sie ihn mit der Hand abgewischt und argwöhnisch ihre Handfläche betrachtet hatte, meinte: »Wenn Sie eine Vermutung hören wollen, dann glaube ich, daß dies hier Teil eines größeren Komplexes ist, der sich mit der Entgiftung und dem Recycling von Abfällen befaßt. Das Zeug muß doch ganz sicher am Ende als Dünger benutzt werden.«
»Dann«, meinte Seldon niedergeschlagen, »könnten diejenigen, die den Komplex leiten, jeden Moment hier auftauchen.«
»Ich bin schon einmal hiergewesen«, erklärte Raych. »Ich hab’ hier nie ein’ gesehen.«
»Ich vermute, daß Trantor, wo immer möglich, weitgehend automatisiert ist, und wenn irgend etwas Automation verlangt, dann wäre es diese Abfallaufbereitung«, sagte Dors. »Möglicherweise sind wir hier sicher – wenigstens für eine Weile.«
»Aber nicht lang. Wir werden Hunger und Durst bekommen, Dors.«
»Lebensmittel und Wasser kann ich beschaffen«, erklärte Raych.
»Danke, Raych«, sagte Seldon abwesend, »aber im Augenblick habe ich keinen Hunger.« Er schnüffelte. »Vielleicht bekomme ich nie wieder Hunger.«
»Doch, das werden Sie«, sagte Dors, »und selbst wenn Sie eine Weile den Appetit verlieren, werden Sie doch durstig werden.«
Eine Weile herrschte Schweigen. Das Licht war schwach, und Seldon fragte sich, warum die Trantorianer den Raum nicht in völliger Dunkelheit ließen. Aber dann kam ihm in den Sinn, daß er noch nie an irgendeinem öffentlichen Platz echte Dunkelheit vorgefunden hatte. Wahrscheinlich war dies die Angewohnheit einer energiereichen Gesellschaft. Seltsam eigentlich, daß eine Welt mit vierzig Milliarden Bewohnern energiereich war, aber mit Zugang zur inneren Wärme des Planeten, ganz zu schweigen von Solarenergie und Kernverschmelzungen im Weltraum, war Trantor eine energiereiche Welt. Genaugenommen gab es im ganzen Imperium keinen Planeten, auf dem Energieknappheit herrschte. Hatte es einmal Zeiten gegeben, wo die Technik so primitiv gewesen war, daß Energieknappheit geherrscht hatte?
Er lehnte sich gegen ein Rohr, durch das sicher – so stellte er sich das vor – Abwässer rannen. Er löste sich ruckartig von dem Rohr, als ihm das einfiel, und setzte sich neben Dors.
»Gibt es irgendeine
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