Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
schlich sich lautlos zum Laufgang. Eigentlich hätte er das Raumschiff und die Sonne auf dem Bodenwagen gar nicht zu sehen brauchen. Seine Silhouette reichte schon aus. Er wußte, daß sie gekommen waren, den Mann und die Lady abzuholen, weil die Davan aufgesucht hatten. Er machte sich gar nicht erst die Mühe, seine Gedanken in Frage zu stellen und zu analysieren. Er fing bereits zu rennen an, bahnte sich seinen Weg durch die ersten Menschenansammlungen des Tages.
In weniger als fünfzehn Minuten war er zurück. Der Bodenwagen war immer noch da, und jetzt umringten ihn neugierige Zuschauer, starrten ihn von allen Seiten und aus respektvoller Distanz an. Bald würden noch mehr Leute kommen. Er trampelte die Stufen hinauf und versuchte, sich daran zu erinnern, an welche Tür er klopfen mußte. Für den Aufzug war keine Zeit.
Er fand die Tür – zumindest nahm er das an – und polterte dagegen und schrie dabei mit schriller Stimme: »Lady! Lady!«
Er war zu aufgeregt, um sich an ihren Namen zu erinnern, aber der des Mannes fiel ihm ein: »Hari!« schrie er. »Lassen Sie mich ein!«
Die Tür öffnete sich, und er rannte hinein – versuchte hineinzurennen. Die rauhe Hand eines Beamten packte seinen Arm. »Mal langsam, Kleiner! Wo willst du hin?«
»Loslassen! Ich hab’ nix getan.« Er sah sich um. »Hey, Lady, was machen die denn?«
»Sie verhaften uns«, erklärte Dors grimmig.
»Weshalb denn?« sagte Raych keuchend und um sich schlagend. »Hey, loslassen! Se dürfen nicht mit ihm gehen, Lady. Se brauchen nicht mit ihm zu gehen.«
»Verschwinde!« sagte Russ und schüttelte den Jungen heftig.
»Nein, ich verschwinde nicht. Und Sie auch nicht, Sie mit Ihrer Sonnenplakette. Meine Clique kommt. Und wenn Sie die Leute hier nicht freilassen, dann komm’ Se hier auch nich weg.«
»Was für eine Clique?« fragte Russ mit gerunzelter Stirn.
»Die sind jetzt draußen. Wahrscheinlich nehm’ die Ihren Bodenwagen aus’nander, und Sie nehm’ die auch aus’nander.«
Russ drehte sich zu seinem Partner um. »Rufen Sie die Zentrale! Die sollen ein paar Lkws mit Makros schicken.«
»Nein!« kreischte Raych, der sich jetzt endlich losgerissen hatte und sprang Astinwald an. »Nicht anrufen!«
Russ richtete seine Neuronenpeitsche auf ihn und feuerte.
Raych stieß einen quietschenden Laut aus, griff sich an die rechte Schulter und fiel in wilden Zuckungen zu Boden.
Russ hatte sich noch nicht wieder zu Seldon umgedreht, als der ihn am Handgelenk packte, die Neuronenpeitsche nach oben schob und dann nach hinten riß, während er ihm auf den Fuß stampfte, damit er sich nicht bewegen konnte. Hari spürte, wie das Schultergelenk nachgab, während Russ einen heiseren Schmerzensschrei ausstieß.
Astinwald hob seinen Blaster, aber Dors’ linker Arm umschloß seine Schulter, während das Messer in ihrer rechten Hand ihm an die Kehle fuhr.
»Keine Bewegung!« sagte sie. »Bewegen Sie sich auch nur einen Millimeter, und ich schneide Ihnen den Hals bis zur Wirbelsäule durch – lassen Sie den Blaster fallen. Fallen lassen! Und die Neuronenpeitsche!«
Seldon hob den immer noch leise vor sich hin jammernden Raych auf und drückte ihn an sich. Er drehte sich zu Tisalver um und sagte: »Dort draußen sind Leute. Zornige Leute. Die lass’ ich jetzt hier rein, und dann werden die alles in Stücke schlagen, was Sie haben. Die Wände werden sie Ihnen einreißen. Wenn Sie nicht wollen, daß das passiert, dann heben Sie jetzt schleunigst diese Waffe auf und werfen Sie sie ins Nebenzimmer. Dann nehmen Sie die Waffen des Sicherheitsoffiziers, der auf dem Boden liegt und machen damit das gleiche. Schnell! Ihre Frau soll Ihnen dabei helfen. Das nächstemal wird sie es sich zweimal überlegen, ehe sie unschuldige Leute anzeigt. – Dors, der hier auf dem Boden wird eine Weile überhaupt nichts mehr unternehmen. Schlagen Sie den anderen kampfunfähig, aber töten Sie ihn nicht.«
»Geht in Ordnung«, sagte Dors. Sie drehte ihr Messer herum und versetzte ihm mit dem Griff einen Schlag auf den Schädel. Der Uniformierte ging in die Knie. Sie schnitt eine Grimasse. »Ich tu, das wirklich ungern.«
»Die haben auf Raych geschossen«, sagte Seldon, bemüht sich die Übelkeit nicht anmerken zu lassen, die in ihm aufgestiegen war.
Sie verließen eilig die Wohnung und fanden sich draußen auf dem Weg von Männern umdrängt, die alle zu schreien anfingen, als sie sie herauskommen sahen. Sie drängten sich näher, und der Geruch ungewaschener
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