Foundation 07: Die Rettung des Imperiums
Möglichkeit, mit Chetter Hummin in Verbindung zu treten?« fragte er.
»Ich habe ihm eine Nachricht übermittelt«, erklärte Dors, »obwohl ich das höchst ungern tat.«
»Ungern?«
»Ich habe Anweisung, Sie zu schützen. Jedesmal, wenn ich mit ihm Verbindung aufnehme, bedeutet das, daß ich meinen Auftrag nicht erfüllt habe.«
Seldon sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Müssen Sie eigentlich so zwanghaft handeln, Dors? Schließlich können Sie mich nicht gegen die Sicherheitsbeamten eines ganzen Bezirks schützen.«
»Ja, wahrscheinlich nicht. Ein paar könnten wir ja außer Gefecht setzen…«
»Ich weiß, das haben wir ja getan. Aber man wird Verstärkung schicken… gepanzerte Bodenwagen… Neuronenkanone… Schlafnebel. Ich weiß nicht genau, was sie alles haben, aber die werden ihr ganzes Arsenal gegen uns einsetzen, da bin ich ganz sicher.«
»Wahrscheinlich haben Sie recht«, sagte Dors und preßte die Lippen zusammen.
»Die wer’n Se nich finden, Lady«, sagte Raych plötzlich. Sein Blick war zwischen Dors und Hari hin- und hergewandert, während sie geredet hatten. »Davan finden die nie.«
Dors lächelte und zauste dem Jungen das Haar und sah dann etwas verunsichert auf ihre Handfläche. Dann meinte sie: »Ich weiß nicht recht, ob du bei uns bleiben solltest, Raych. Ich möchte nicht, daß die dich finden.«
»Die werd’n mich nich finden. Und wenn ich Se allein lasse, wer besorgt Ihn’n dann Essen und Wasser und wer findet neue Unterschlupfe, damit die Typen mit der Sonnenplakette nie wissen, wo se suchen sollen?«
»Nein, Raych, die werden uns finden. Davan suchen die in Wirklichkeit gar nicht so. Er ist ihnen lästig, aber ich nehme an, daß die ihn nicht ernst nehmen. Weißt du, was ich meine?«
»Sie mein’n, er is… bloß lästig, und die mein’n, daß er gar nich wert ist, daß man die ganze Zeit hinter ihm herjagt.«
»Ja, das meine ich. Aber weißt du, wir haben zwei Beamten ziemlich weh getan, und das werden die uns nicht durchgehen lassen. Und wenn sie ihre ganze Polizeistreitmacht einsetzen müssen – und sie jeden versteckten oder unbenutzten Korridor im ganzen Bezirk durchstöbern müßten – die werden uns kriegen.«
Raych wirkte bedrückt. »Jetzt komm ich mir richtig… mies vor. Wenn ich nich da reingerannt war und eins abgekriegt hätte, dann hätten Se die Beamten nich fertiggemacht. Und dann hätten Se kein’n solchen Ärger.«
»Nein, über kurz oder lang hätten wir die… äh so oder so fertiggemacht. Wer weiß – vielleicht müssen wir noch ein paar mehr fertigmachen.«
»Nun, das ham Se Klasse gemacht«, sagte Raych. »Wenn mir nich alles weh getan hätte, hätt’ ich bestimmt noch mehr Spaß dran gehabt.«
»Aber uns würde es nichts nützen, wenn wir versuchten, uns mit dem ganzen Sicherheitssystem hier anzulegen«, erklärte Seldon. »Die Frage ist nur: Was werden sie mit uns machen, sobald sie uns haben? Ganz sicherlich eine Gefängnisstrafe.«
»O nein. Wenn nötig, müssen wir an den Kaiser appellieren«, warf Dors ein.
»Den Kaiser?« sagte Raych mit weit aufgerissenen Augen. »Sie kenn’n den Kaiser?«
Seldon machte eine weit ausholende Handbewegung. »Jeder galaktische Bürger kann an den Kaiser appellieren. -Aber ich habe das Gefühl, daß das genau das Verkehrte wäre, Dors. Seit Hummin und ich den Kaiserlichen Bezirk verlassen haben, waren wir die ganze Zeit auf der Flucht vor dem Kaiser.«
»Aber das geht nicht so weit, daß wir uns in ein dahlitisches Gefängnis werfen lassen. Der Appell an den Kaiser wird uns einen Zeitgewinn verschaffen – jedenfalls wird das ein Ablenkungsmanöver sein. Und unterdessen fällt uns vielleicht etwas anderes ein.«
»Da ist immer noch Hummin.«
»Ja, natürlich.« Dors nickte verlegen. »Aber wir dürfen uns nicht einbilden, daß er allmächtig ist. Zum einen, selbst wenn ihn meine Nachricht erreicht hat und er Gelegenheit hatte, sofort nach Dahl zu kommen, wie sollte er uns hier finden? Und selbst wenn er das täte, was kann er gegen die ganze Sicherheitsorganisation von Dahl ausrichten?«
»In dem Fall«, meinte Seldon, »müssen wir uns irgend etwas einfallen lassen, ehe die uns finden.«
»Wenn Se mir folgen«, warf Raych ein, »dann sorg’ ich dafür, daß die Se nie erwischen. Ich kenn’ hier jeden Winkel.«
»Du kannst dafür sorgen, daß ein einzelner uns nicht erwischt, aber die werden in ziemlich großer Zahl anrücken und sämtliche Korridore besetzen. Wir werden
Weitere Kostenlose Bücher