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Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Foundation 07: Die Rettung des Imperiums

Titel: Foundation 07: Die Rettung des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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wirklich töten wollen?«
    »Demerzel will das sicherlich nicht«, erklärte Hummin. »Ich vermute, daß er Sie lieber benutzen will, als Sie töten. Aber es könnten ja andere Feinde auftauchen, oder es könnte zu unglückseligen Verkettungen von Umständen kommen. Man kann schließlich nicht als Schlafwandler durchs Leben gehen.«
    Seldon schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Vor nur achtundvierzig Stunden war er noch ein belangloser, praktisch unbekannter Mathematiker von einer der Außenwelten gewesen, nichts anderes im Sinn, als den Rest seines Aufenthalts auf Trantor mit dem Besichtigen von Sehenswürdigkeiten zu verbringen und damit, daß er die gigantischen Ausmaße dieser riesigen Welt in sich aufnahm. Aber jetzt begann es ihm langsam klar zu werden: man suchte ihn, die Macht des Imperiums jagte ihn. Das Ungeheuerliche der Situation zog ihn in seinen Bann, und ihn schauderte.
    »Und was ist mit Ihnen, und dem, was Sie tun?«
    »Nun«, meinte Hummin nachdenklich, »besonders freundliche Gefühle werden sie mir gegenüber wahrscheinlich nicht hegen, denke ich. Kann durchaus sein, daß mir irgendein geheimnisvoller Attentäter, den man nie fassen wird, den Schädel einschlägt.«
    Hummin sagte das ohne die Spur einer Gemütsregung und ohne daß sein gelassener Gesichtsausdruck sich dabei veränderte, aber Seldon zuckte zusammen.
    »Ich hab’ mir schon gedacht, daß Sie damit rechnen würden«, meinte er. »Aber Ihnen scheint das – nichts auszumachen.«
    »Ich bin ein alter Trantorianer. Ich kenne diesen Planeten so gut, wie man ihn nur gerade kennen kann. Ich kenne viele Leute, und viele von ihnen sind mir verpflichtet. Ich gefalle mir in der Vorstellung, daß ich gerissen bin und daß man mich nicht so leicht übertölpelt. Wie gesagt, Seldon, ich bin ziemlich davon überzeugt, daß ich schon für mich sorgen kann.«
    »Freut mich, daß Sie so empfinden, und ich hoffe nur, daß Sie auch recht haben, Hummin. Aber mir will es einfach nicht in den Kopf, warum Sie überhaupt ein solches Risiko eingehen. Was bin ich denn für Sie? Weshalb sollten Sie auch nur das kleinste Risiko für jemanden eingehen, der für Sie ein Fremder ist?«
    Hummin konzentrierte sich einen Augenblick lang auf die Armaturen und sah dann Seldon mit ernster Miene an.
    »Ich will Sie aus demselben Grund retten, der den Kaiser dazu veranlaßt, Sie benutzen zu wollen – wegen Ihrer Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen.«
    Seldon empfand tiefe Enttäuschung. Es ging also gar nicht darum, ihn zu retten; er war lediglich die hilflose umstrittene Beute konkurrierender Räuber. Zornig meinte er: »Diese Präsentation beim Mathematikerkongreß soll mir wohl ewig anhängen. Damit habe ich mein ganzes Leben ruiniert.«
    »Nein. Keine vorschnellen Schlüsse, Mathematiker! Der Kaiser und seine Beamten sind nur aus einem einzigen Grund an Ihnen interessiert, nämlich, um ihr eigenes Leben sicherer zu machen. Ihre Fähigkeiten interessieren die nur insoweit, als man sie dazu einsetzen kann, um die Herrschaft des Kaisers zu sichern und diese Herrschaft auch für seinen Sohn zu bewahren und die Positionen, den Status und die Macht seiner Beamten zu schützen. Ich aber will Ihre Kräfte zum Nutzen der ganzen Galaxis.«
    »Und das ist etwas anderes?« brauste Seldon auf.
    Hummin antwortete mit gerunzelter Stirn: »Wenn Sie nicht erkennen, daß das etwas völlig anderes ist, dann sollten Sie sich eigentlich schämen. Die menschlichen Bewohner der Galaxis haben schon vor dem augenblicklich regierenden Kaiser existiert, vor der Dynastie, die er vertritt, vor dem Imperium selbst. Die Menschheit ist viel älter als das Imperium. Möglicherweise ist sie vielleicht sogar viel älter als die fünfundzwanzig Millionen Welten der Galaxis. Es gibt Legenden von einer Zeit, wo die Menschheit nur eine einzige Welt bewohnt haben soll.«
    »Legenden!« sagte Seldon und zuckte die Achseln.
    »Ja, Legenden. Aber ich sehe keinen Grund, weshalb das nicht tatsächlich einmal so gewesen sein sollte, vielleicht vor zwanzigtausend oder mehr Jahren. Ich nehme an, daß die Menschheit nicht einfach plötzlich zu existieren begonnen hat, komplett ausgerüstet mit dem Wissen um die Hyperraumfahrt. Es muß doch ganz sicher einmal eine Zeit gegeben haben, wo die Menschen nicht mit Oberlichtgeschwindigkeit reisen konnten. Zu der Zeit müssen sie Gefangene eines einzigen Planetensystems gewesen sein. Und wenn wir in der Zeit nach vorne blicken, dann werden die Menschen auf den Welten

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