Foundation 08: Foundation
Geister der Zweiten Foundation ebenso kämpfen wie gegen die Männer der Ersten?«
»Ich… ich wiederhole, mein Lord, ich bi-bi-bin kein Wa-wahrsager. Ich… ka-kann wirklich nichts da-dazu sagen.«
»Oder möchten Sie zurückfahren, um Ihre Landsleute zu warnen? Zum tiefen Raum mit Ihrer Schauspielerei! Sagen Sie mir die Wahrheit, oder ich werde sie zusammen mit der Hälfte Ihrer Eingeweide aus Ihnen herausholen lassen!«
»Ich sa-sage nichts als die Wa-wahrheit, und ich mu-muß Sie daran erinnern, mein Lo-Iord, daß ich Bürger der Foundation bin. Sie kö-können sich nicht an mir vergreifen, oh-ohne mehr zu e-e-ernten, als Sie ge-geglaubt haben.«
Der Lord von Kalgan brach in brüllendes Gelächter aus. »Eine Drohung, um Kinder zu ängstigen! Ein Schreckgespenst, um einen Idioten einzuschüchtern. Hören Sie, Mr. Munn, ich habe Geduld mit Ihnen gehabt. Ich habe Ihnen zwanzig Minuten lang zugehört, während Sie mir Unsinn auftischten, den zusammenzubrauen Sie eine schlaflose Nacht gekostet haben muß. Die Mühe haben Sie sich umsonst gemacht. Ich weiß, daß Sie nicht nur hergekommen sind, um in der kalten Asche des Maultiers herumzustochern und sich an den Schlacken, die Sie finden, zu wärmen. Sie hatten andere Gründe, als Sie zugeben. Stimmt das etwa nicht?«
Homir Munn konnte das Entsetzen in seinen Augen ebensowenig unterdrücken, wie er in diesem Moment hätte atmen können. Lord Stettin sah es und ließ seine Pranke dem Mann von der Foundation auf die Schulter fallen, so daß dieser und der Stuhl, auf dem er saß, unter der Wucht fast zermalmt wurden.
»Gut. Lassen Sie uns jetzt offen sein. Sie recherchieren über den Seldon-Plan. Sie wissen, daß er nicht mehr gültig ist. Sie wissen vielleicht auch, daß ich jetzt der unvermeidliche Sieger bin, ich und meine Erben. Mann, spielt es denn eine Rolle, wer das Zweite Imperium gründet, solange es nur gegründet wird? Die Geschichte ist unparteiisch. Haben Sie Angst, es mir zu sagen? Sie sehen, daß ich Ihre Mission kenne.«
Munn fragte mit schwerer Zunge: »Wa-was w-wollen Sie?«
»Ihre Anwesenheit. Ich möchte nicht, daß der Plan durch zu großes Selbstvertrauen zunichte gemacht wird. Sie verstehen mehr von diesen Dingen als ich; Sie können kleine Fehler entdecken, die mir entgehen mögen. Kommen Sie, Sie werden am Ende belohnt werden, Sie werden Ihren gerechten Anteil der Beute bekommen. Was haben Sie in der Foundation zu erwarten? Wollen Sie eine vielleicht unvermeidliche Niederlage abwenden? Den Krieg verlängern? Oder ist es nur der patriotische Wunsch, für Ihr Vaterland zu sterben?«
»Ich… ich…« Er verstummte ganz. Kein Wort kam mehr heraus.
»Sie werden bleiben«, meinte der Lord von Kalgan zuversichtlich. »Sie haben keine Wahl. Warten Sie« – ein nachträglicher Einfall, der beinahe vergessen worden wäre –, »mir liegt eine Information des Inhalts vor, daß Ihre Nichte aus der Familie Bayta Darells ist.«
Homir stieß ein erschrockenes »Ja« hervor. Er war an einem Punkt angelangt, wo er sich nicht mehr zutraute, etwas anderes als die nackte Wahrheit zu sagen.
»Ist es eine in der Foundation angesehene Familie?«
Homir nickte. »Eine, der man be-bestimmt keinen Scha-schaden zufügen wird.«
»Schaden! Seien Sie nicht dumm, Mann. Ich denke über das genaue Gegenteil nach. Wie alt ist sie?«
»Vierzehn.«
»So! Nun, nicht einmal die Zweite Foundation oder Hari Seldon persönlich könnte verhindern, daß die Zeit vergeht und daß Mädchen Frauen werden.«
Damit machte er auf dem Absatz kehrt und schritt zu einer mit einem Vorhang bedeckten Tür. Er riß sie heftig auf.
»Zum Raum, weshalb hast du deinen wabbelnden Leichnam hergeschleppt?« donnerte er.
Lady Callia sah ihn unter tränenschweren Wimpern an und piepste mit dünner Stimme: »Ich wußte nicht, daß jemand bei dir ist.«
»Es ist aber jemand bei mir. Darüber sprechen wir noch. Jetzt will ich deinen Rücken sehen, und zwar etwas plötzlich!«
Man hörte sie schnüffelnd den Korridor entlangeilen.
Stettin kam zurück. »Sie ist das Überbleibsel eines Zwischenspiels, das schon zu lange gedauert hat. Es wird bald enden. Vierzehn, sagten Sie?«
Homir starrte ihn an, gebeutelt von einem brandneuen Schrecken.
Arcadia nahm das geräuschlose Öffnen einer Tür als Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und fuhr zusammen. Lange Sekunden reagierte sie nicht auf den Finger, der ihr heftig winkte. Der bloße Anblick der weißen, zitternden Gestalt mahnte zur
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