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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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Vorsicht. Auf Zehenspitzen schlich Arcadia zur Tür hinaus.
    Eine Hand faßte die ihre so fest, daß es weh tat, und führte sie den Korridor hinunter. Natürlich war es Lady Callia, und aus irgendeinem Grund hatte Arcadia nichts dagegen, ihr zu folgen. Vor Lady Callia fürchtete sie sich wenigstens nicht.
    Aber warum tat sie das?
    Sie kamen in ein Boudoir, ganz rosa Flaum und Zuckerwatte. Lady Callia stellte sich mit dem Rücken gegen die Tür.
    Sie sagte: »Das war unser Privatweg zu mir… in mein Zimmer, weißt du, von seinem Büro. Seinem, du weißt schon.« Sie wies mit dem Daumen zurück, als ängstige der bloße Gedanke an ihn sie zu Tode.
    »Es ist ein Glück… ein Glück…« Ihre Pupillen hatten sich so erweitert, daß die blaue Iris verschwunden war.
    »Wollen Sie mir nicht sagen…?« begann Arcadia schüchtern.
    Callia stürzte sich in fieberhafte Tätigkeit. »Nein, Kind, nein. Wir haben keine Zeit. Zieh deine Sachen aus. Bitte. Bitte. Ich gebe dir andere, und dann wird man dich nicht erkennen.«
    Sie stand vor dem Schrank, schleuderte ungeeignete Kleidungsstücke rücksichtslos zu Boden, suchte wie wahnsinnig nach etwas, das ein Mädchen anziehen konnte, ohne wie die personifizierte Herausforderung zu wirken.
    »Hier, das wird gehen. Es muß. Hast du Geld? Hier, nimm alles – und das.« Sie nahm Schmuck von ihren Ohren und Fingern. »Nur reise nach Hause – in deine Foundation!«
    »Aber Homir… mein Onkel«, protestierte Arcadia vergebens durch den ihre Stimme dämpfenden Stoff aus duftendem, luxuriösem Metallgespinst, der ihr mit Gewalt über den Kopf gezogen wurde.
    »Er wird nicht abreisen. Poochie wird ihn für immer festhalten, aber du darfst nicht bleiben. Oh, Liebes, verstehst du denn nicht?«
    »Nein.« Arcadia erzwang einen Stillstand. »Wirklich nicht.«
    Lady Callia preßte die Hände zusammen. »Du mußt zurückfahren, um deine Leute zu warnen, daß es Krieg geben wird. Ist das nicht klar?« Das absolute Entsetzen hatte ihren Gedanken und Worten paradoxerweise eine Klarheit verliehen, die gar nicht zu ihr paßte. »Nun komm!«
    Auf einem anderen Weg ging es hinaus. Vorbei an Beamten, die ihnen nachstarrten, aber keinen Grund sahen, eine Dame aufzuhalten, die nur der Lord von Kalgan ungestraft aufhalten konnte. Posten schlugen die Hacken zusammen und präsentierten das Gewehr, wenn sie Türen durchschritten.
    Arcadia atmete nur gelegentlich während der Jahre, die ihr Gang zu dauern schien – und doch waren von dem Augenblick, als sich der weiße Finger krümmte, bis zu dem Zeitpunkt, als sie an dem äußeren Tor stand, wo von fern Leute und Lärm und Verkehr zu hören waren, nur fünfundzwanzig Minuten vergangen.
    Mit plötzlichem angsterfüllten Mitleid blickte sie zurück. »Ich weiß nicht, warum Sie das tun, meine Lady, aber danke. – Was wird mit meinem Onkel Homir geschehen?«
    »Ich weiß es nicht«, jammerte die andere. »Lauf doch! Geh geradenwegs zum Raumhafen. Warte nicht. Er kann jede Minute anfangen, nach dir zu suchen.«
    Immer noch zögerte Arcadia. Sie würde Homir im Stich lassen, und jetzt, wo sie sich im Freien befand, erwachte verspätet ihr Mißtrauen. »Aber was interessiert es Sie, wenn er das tut?«
    Lady Callia biß sich auf die Unterlippe und murmelte: »Einem kleinen Mädchen wie dir kann ich das nicht erklären. Es wäre unschicklich. Nun, auch du wirst einmal erwachsen sein, und ich… ich lernte Poochie kennen, als ich sechzehn war. Ich kann nicht zulassen, daß du in seiner Nähe bleibst.« Man sah, daß sie sich ihrer Feindseligkeit ein bißchen schämte.
    Arcadia zog ihre Schlüsse und erstarrte. Sie flüsterte: »Was wird er mit Ihnen machen, wenn er es herausbekommt?«
    Und Callia wimmerte: »Ich weiß es nicht«, warf den Arm über den Kopf und lief halb rennend den breiten Weg zum Palast des Lords von Kalgan zurück.
    Aber eine ewig dauernde Sekunde lang rührte Arcadia sich immer noch nicht. Denn in diesem letzten Moment, bevor Lady Callia fortlief, hatte Arcadia etwas gesehen. In diesen verängstigten, verzweifelten Augen war – kurz wie ein Blitz – kalte Belustigung aufgeflammt.
    Eine ungeheure, unmenschliche Belustigung.
    Es war ein bißchen viel verlangt, in einem schnellen Flackern eines Augenpaars so etwas zu erkennen. Aber Arcadia zweifelte sicher nicht an dem, was sie gesehen hatte.
    Jetzt rannte sie – rannte wild – suchte verzweifelt nach einer freien öffentlichen Zelle, in der man mit Knopfdruck ein Fahrzeug herbeirufen

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