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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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unbekümmert eine
Blüte pflückte, sie sich erwartungsvoll unter die
Nasenlöcher hielt, die Nase dann rümpfte und die Blüte
wegschnippte.
    »Wollen Sie mir folgen?« fragte Indbur kalt.
»Dieser Garten ist nicht für ernsthafte Gespräche
angelegt worden.«
    Er fühlte sich besser, sobald er hinter seinem großen
Schreibtisch saß. Von seinem erhöhten Sessel aus konnte er
auf die wenigen Haare niederblicken, die ziemlich wirkungslos
versuchten, Mis’ rosa Kopfhaut zu verbergen. Viel besser
fühlte er sich, als Mis unwillkürlich eine Reihe von
Blicken nach einem nicht vorhandenen Stuhl um sich warf und dann
voller Unbehagen und von einem Bein auf das andere tretend
stehenblieb. Am besten fühlte er sich, als auf das wohlbedachte
Drücken des richtigen Kontaktes hin ein livrierter Diener
hereinkam, sich unter Verbeugungen dem Schreibtisch näherte und
einen umfangreichen, in Metall gebundenen Wälzer darauf
niederlegte.
    »Um diese nicht genehmigte Unterredung so kurz wie
möglich zu halten«, sagte Indbur, von neuem Herr der
Situation, »werden Sie Ihre Aussage so knapp wie möglich
machen.«
    Ebling Mis ließ sich nicht hetzen. »Sie wissen, was ich
zur Zeit tue?«
    »Ich habe Ihre Berichte hier«, antwortete der
Bürgermeister selbstzufrieden, »zusammen mit autorisierten
Zusammenfassungen derselben. Wie ich die Sache sehe, haben Sie sich
mit der Mathematik der Psychohistorie befaßt, um Hari Seldons
Arbeit nachzuvollziehen und letzten Endes zum Nutzen der Foundation
die künftige Entwicklung zu erkennen.«
    »Genau«, bestätigte Mis trocken. »Als Seldon
die Foundation gründete, war er so klug, keinen Psychologen in
die Gruppe der hier angesiedelten Wissenschaftler aufzunehmen.
Deshalb hat sich die Foundation blindlings entlang dem Pfad der
historischen Notwendigkeit bewegt. Ich habe meine Forschungen zum
großen Teil auf Hinweisen aufgebaut, die ich im
Zeitgewölbe gefunden habe.«
    »Das weiß ich alles, Mis. Es ist Zeitverschwendung, es
zu wiederholen.«
    »Ich wiederhole nicht!« brüllte Mis. »Das, was
ich Ihnen sagen will, ist in keinem dieser Berichte
enthalten.«
    »Wieso nicht?« fragte Indbur dumm. »Wie konnten
Sie…«
    »Ga-LAX-is! Lassen Sie mich das auf meine Weise
erzählen, Sie Giftzwerg! Hören Sie sofort damit auf, mir
etwas in den Mund zu legen, und jeden Satz, den ich sage, in
Frage zu stellen. Andernfalls marschiere ich hier hinaus und lasse
alles um Sie zusammenstürzen. Vergessen Sie nicht, Sie
unsäglicher Narr, die Foundation wird es überstehen, weil
sie muß, aber wenn ich jetzt weggehe, werden Sie es nicht überstehen.«
    Er warf seinen Hut auf den Boden, daß Erdbrocken nach allen
Seiten flogen, sprang die Stufen der Plattform hoch, auf der Indburs
großer Schreibtisch stand, schob heftig Papiere zur Seite und
setzte sich auf eine Ecke.
    Außer sich vor Wut dachte Indbur daran, die Wache zu rufen
oder die in seinen Schreibtisch eingebauten Laser zu benutzen. Aber
Mis’ Gesicht sah finster auf ihn nieder, und dem
Bürgermeister blieb nichts übrig, als gute Miene zum
bösen Spiel zu machen.
    »Dr. Mis«, begann er förmlich, aber mit schwacher
Stimme, »Sie dürfen…«
    »Halten Sie den Mund«, befahl Mis wild, »und
hören Sie zu! Wenn das da…« – seine
Handfläche legte sich schwer auf den metallenen Einbanddeckel
– »eine blödsinnige Zusammenfassung meiner Berichte
ist, werfen Sie sie weg! Jeder Bericht, den ich schreibe, wird durch
zwei Dutzend Beamte nach oben weitergereicht, Ihnen vorgelegt und
durch zwei Dutzend weitere wieder nach unten befördert. In
Ordnung, wenn es nichts ist, was Sie geheimhalten wollen. Heute habe
ich aber etwas Vertrauliches für Sie. Es ist so vertraulich,
daß nicht einmal die Jungs, die für mich arbeiten, Wind
davon bekommen haben. Sie haben natürlich die Arbeit getan, aber
jeder nur ein kleines unzusammenhängendes Stück – und
ich habe die Stücke zusammengesetzt. Sie wissen, was das
Zeitgewölbe ist?«
    Indbur nickte, und Mis fuhr mit lautem Vergnügen an der
Situation fort: »Ich will es Ihnen trotzdem erklären, weil
ich mir diese unsägliche Situation schon seit einer Ga-LAX-is
von einer Zeit vorstelle. Ich kann Ihre Gedanken lesen, sie
kümmerlicher Betrügen Sie haben Ihr rechtes Händchen
an ein Knöpfchen herangebracht, das an die fünfhundert
Bewaffnete herein rufen wird, die mir den Garaus machen sollen, aber
Sie haben Angst vor dem, was ich weiß – Sie haben Angst
vor einer Seldon-Krise. Abgesehen davon werde ich,

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