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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nichts taugte, und die einzigen
Leute, die irgend etwas durch das Recht der Geburt geerbt
hätten, seien die geborenen Idioten gewesen.
    So geschah es außerdem, daß Ebling Mis, als er meinte,
Indbur könne ihm die Ehre einer Audienz erweisen, nicht darauf
wartete, bis sein Antrag die übliche Befehlskette hinauf- und
die günstige Antwort auf dem gleichen Weg hinuntergewandert war.
Statt dessen warf er sich den weniger verboten aussehenden seiner
zwei Mäntel über die Schultern, stülpte sich einen Hut
von unmöglicher Form schräg auf den Kopf und zündete
sich obendrein noch eine verbotene Zigarre an. Dann marschierte er an
zwei ihm vergeblich nachblökenden Posten vorbei und in den
Palast des Bürgermeisters hinein.
    Seine Exzellenz, die im Garten weilte, erhielt den ersten Hinweis
auf dieses Eindringen durch einen langsam näher kommenden
Lärm, bestehend aus empörten Rufen und einem ihnen
antwortenden unartikulierten Gebrüll.
    Langsam legte Indbur seinen Pflanzenheber hin, langsam stand er
auf, und langsam runzelte er die Stirn. Denn Indbur gestattete sich
täglich einen Urlaub von der Arbeit, und sofern das Wetter es
erlaubte, betätigte er sich am frühen Nachmittag zwei
Stunden in seinem Garten. Dort in seinem Garten wuchsen die Blumen in
Quadraten und Dreiecken zu strengen Mustern von Rot und Gelb mit
kleinen Tupfern von Violett an den Spitzen geordnet und von Grün
in geraden Linien umgrenzt. Dort in seinem Garten störte ihn
niemand – niemand!
    Indbur schritt auf die kleine Gartentür zu und schälte
sich dabei aus seinen erdigen Handschuhen.
    Unvermeidlicherweise fragte er: »Was hat das zu
bedeuten?«
    Genau diese Frage in genau dieser Formulierung ist bei derartigen
Gelegenheiten seit der Erfindung der Menschheit von einer
unglaublichen Vielzahl von Menschen in die Atmosphäre
geschleudert worden. Es wird nicht berichtet, daßsie jemals
einem anderen Zweck diente als dem, den Fragenden in Würde zu
hüllen.
    Aber diesmal erfolgte darauf eine prompte Antwort, denn Mis
stürmte mit Gebrüll heran und schüttelte die Faust
gegen jene, die immer noch Fetzen seines Mantels in Händen
hielten.
    Indbur scheuchte mit ernstem, mißvergnügtem
Stirnrunzeln hinweg. Mis bückte sich, um seinen ruinierten Hut
aufzuheben, klopfte einen Viertelzentner Dreck davon ab, schob ihn
sich unter die Achsel und sagte:
    »Sehen Sie her, Indbur, ich werde diesen Ihren
unsäglichen Dienern die Rechnung für einen guten Mantel
schicken. Den hätte ich noch jahrelang tragen können.«
Er schnaufte und wischte sich die Stirn mit einer leisen Andeutung
von Theatralik.
    Der Bürgermeister stand stocksteif vor schlechter Laune da
und erklärte hochmütig von seiner ganzen Höhe von
einsfünfundfünfzig herab: »Ich habe nichts davon
gehört, Mis, daß Sie um eine Audienz nachgesucht
hätten. Bewilligt ist Ihnen gewiß keine
geworden.«
    Ebling Mis betrachtete seinen Bürgermeister mit einem
Ausdruck, der nichts anderes als schockierte Ungläubigkeit sein
konnte. »Ga-LAX-is, Indbur, haben Sie gestern meinen Brief nicht
bekommen? Ich habe ihn vorgestern einem Lakaien in purpurfarbener
Livree gegeben. Ich hätte ihn Ihnen auch selbst geben
können, aber ich weiß doch, wie sehr Sie die
Förmlichkeit lieben.«
    »Förmlichkeit!« Indbur richtete die Augen
aufgebracht zum Himmel. Dann, energisch: »Haben Sie noch nie von
einer guten Organisation gehört? In Zukunft werden Sie eine
Bitte um eine Audienz in der vorgeschriebenen dreifachen
Ausführung bei dem hierfür zuständigen Amt einreichen!
Dann haben Sie zu warten, bis Ihnen nach ordnungsgemäßer
Abwicklung des Vorgangs der Zeitpunkt der Audienz mitgeteilt wird.
Dann werden Sie schicklich gekleidet – haben Sie verstanden, schicklich gekleidet? – und außerdem mit dem
schicklichen Respekt erscheinen. Sie können gehen.«
    »Was stimmt nicht mit meinen Kleidern?« fragte Mis
hitzig. »Das war mein bester Mantel, bis diese unsäglichen
Teufel ihre Klauen hineinschlugen. Ich werde gehen, wenn ich gesagt
habe, was zu sagen ich gekommen bin. Ga-LAX-is, wenn es sich nicht um
eine Seldon-Krise handelte, würde ich auf der Stelle
verschwinden!«
    »Eine Seldon-Krise!« Bei Indbur regte sich Interesse.
Mis war tatsächlich ein großer Psychologe – sicher,
er war ein Demokrat, ein Flegel und sicher ein Rebell, aber
Psychologe war er auch. In seiner Unsicherheit gelang es dem
Bürgermeister nicht einmal, den schmerzlichen Stich in Worte zu
kleiden, den er verspürte, als Mis

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