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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wenn Sie irgend
etwas auf Ihrem Schreibtisch anfassen, Ihren unsäglichen Kopf
abschlagen, bevor jemand hereinkommt. Sie und Ihr Banditenvater und
Ihr Piratengroßvater haben der Foundation lange genug das Blut
ausgesaugt.«
    »Das ist Hochverrat«, stammelte Indbur.
    »Und ob es das ist!« sagte Mis vergnügt. »Aber
was wollen Sie dagegen tun? Ich will Ihnen von dem Zeitgewölbe
erzählen. Hari Seldon richtete es hier gleich zu Anfang ein, um
uns über die schwierigen Stellen hinwegzuhelfen. Er hat für
jede einzelne Krise ein Simulacrum seiner Person vorbereitet, das uns
helfen – und uns Erklärungen geben soll. Bisher hat es vier
Krisen gegeben und vier Erscheinungen. Das erstemal erschien Seldon
auf dem Höhepunkt der ersten Krise. Das zweitemal erschien er
einen Augenblick nach der erfolgreichen Bewältigung der zweiten
Krise. Beide Male waren unsere Vorfahren anwesend und hörten ihm
zu. Bei der dritten und vierten Krise wurde er ignoriert –
wahrscheinlich, weil er nicht gebraucht wurde, aber neuere
Forschungen – sie sind in den Ihnen vorliegenden Berichten nicht erwähnt – haben ergeben, daß er trotzdem
erschienen ist, und zwar zum jeweils richtigen Zeitpunkt.
Kapiert?«
    Er wartete nicht auf eine Antwort. Er entledigte sich seiner
Zigarre, einer feuchten ausgefransten Ruine, faßte nach einer
neuen und zündete sie an. Heftig ausgepaffte Rauchwölkchen
erhoben sich.
    »Offiziell«, sagte er, »versuche ich, die
Wissenschaft der Psychohistorie zu rekonstruieren. Das kann ein einzelner nicht schaffen, und es kann auch nicht in einem
einzigen Jahrhundert geschehen. Ich habe jedoch Fortschritte in den
einfacheren Teilbereichen gemacht, und das habe ich als Vorwand dazu
benutzt, mich mit dem Zeitgewölbe zu befassen. So ist es mir
gelungen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das genaue
Datum von Hari Seldons nächstem Erscheinen zu bestimmen. Ich
kann Ihnen demzufolge sagen, wann die kommende Seldon-Krise, die
fünfte, ihren Höhepunkt erreichen wird.«
    »Wie lange ist es bis dahin?« fragte Indbur
gepreßt.
    Und Mis ließ seine Bombe mit fröhlicher
Unbekümmertheit hochgehen. »Vier Monate! Vier
unsägliche Monate weniger zwei Tage.«
    »Vier Monate!« rief Indbur mit uncharakteristischer
Heftigkeit aus. »Unmöglich! Wissen Sie, was das
bedeutet?
    Wenn eine Krise in vier Monaten ihren Höhepunkt erreichen
soll, müßte sie sich seit Jahren vorbereitet
haben.«
    »Und warum soll sie das nicht getan haben? Verlangt irgendein
Naturgesetz, daß der Reifeprozeß in vollem Tageslicht
stattfindet?«
    »Aber es steht nichts an. Nichts hängt über
uns.« Indbur war in seiner Angst kurz davor, die Hände zu
ringen. Mit plötzlich ausbrechender Wildheit schrie er:
»Wollen Sie gefälligst Ihren Hintern von meinem
Schreibtisch heben, damit ich hier wieder Ordnung schaffen kann?
Meinen Sie, daß ich so nachdenken kann?«
    Der verblüffte Mis erhob sich schwerfällig und
rückte zur Seite.
    Mit fieberhaften Bewegungen legte Indbur verschiedene
Gegenstände wieder an die ihnen zukommenden Plätze. Er
sprach schnell. »Sie haben kein Recht, auf diese Weise
herzukommen. Wenn Sie Ihre Theorie eingereicht
hätten…«
    »Es ist keine Theorie.«
    »Ich sage, es ist eine Theorie. Wenn Sie sie zusammen
mit Ihren Beweisen und Argumenten in vorschriftsmäßiger
Form eingereicht hätten, wäre sie an das Amt für
historische Wissenschaften gegangen. Dort hätte man sie
entsprechend bearbeitet, man hätte mir die sich ergebenden
Analysen vorgelegt, und dann wären selbstverständlich die
geeigneten Maßnahmen ergriffen worden. So, wie Sie es
angefangen haben, haben Sie mich nur verärgert. Ah, da ist es
ja.«
    Er hielt ein Blatt durchsichtigen, silbrigen Papiers in der Hand
und wedelte es vor dem massigen Psychologen hin und her.
    »Das ist eine kurze Zusammenfassung, die ich persönlich
– jede Woche – über die anstehenden
außenpolitischen Fragen erstelle. Hören Sie zu: Wir haben
die Verhandlungen über einen Handelsvertrag mit Mores
abgeschlossen, die Verhandlungen über einen ebensolchen mit
Lyonesse fortgesetzt, eine Abordnung zu irgendeiner Feierlichkeit
nach Bonde geschickt, eine Beschwerde von Kalgan erhalten und
versprochen, die Sache nachzuprüfen, Protest gegen gewisse
scharfe Handelspraktiken auf Asperta erhoben, worauf die Asperter
versprochen haben, die Sache nachzuprüfen – und so weiter
und so weiter.« Der Blick des Bürgermeisters wanderte die
Liste codierter Notizen hinunter. Dann legte

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