Foundation 08: Foundation
langer Zeit mit uns zusammen war,
als Ihr mich aus der Sklaverei gerettet habt.«
Es war offensichtlich Magnificos Absicht gewesen, eine Sensation
hervorzurufen, und als er merkte, daß er damit vollen Erfolg
hatte, breitete sich ein entzücktes Lächeln im Schatten
seines Rüssels aus.
»Captain… Han… Pritcher?« fragte Mis ernst.
»Du bist dir ganz sicher?«
»Mein Herr, ich schwöre es!« Er legte die
knochendünne Hand auf die schmale Brust. »Ich würde es
dem Maultier ins Gesicht sagen, daß dies die Wahrheit ist, auch
wenn er alle seine Macht einsetzte, um es mich leugnen zu
machen.«
Bayta konnte sich vor Verwunderung nicht fassen. »Was hatte
das dann alles zu bedeuten?«
Der Narr wandte sich ihr eifrig zu. »Meine Dame, ich habe
eine Theorie. Sie kam in fertigem Zustand zu mir, als habe der
galaktische Geist sie mir in den Sinn gelegt.« Er hob
tatsächlich die Stimme, um Torans Einspruch zu
übertönen.
»Meine Dame« – er sprach ausschließlich zu
Bayta –, »wenn dieser Captain ebenso wie wir mit einem
Schiff geflohen ist, wenn er ebenso wie wir mit eigenen Absichten
unterwegs war, wenn er uns zufällig begegnete – dann
würde er uns verdächtigen, ihm gefolgt zu sein und ihm den
Weg verlegt zu haben, so wie wir ihn verdächtigten. Ist
es da verwunderlich, daß er diese Komödie spielte, um
unser Schiff betreten zu können?«
»Warum wollte er uns aber in seinem Schiff
haben?« fragte Toran. »Das paßt nicht.«
»Doch, doch«, beteuerte der Narr wie unter einer
plötzlichen Inspiration. »Er schickte einen Untergebenen,
der uns nicht kannte, aber uns über das Mikrophon beschrieb. Dem
ihm zuhörenden Captain mußten die Kennzeichen meiner armen
Person auffallen – denn es ist wahr, in dieser großen
Galaxis gibt es nicht viele, die meiner Dürftigkeit ähnlich
sehen. Ich diente dazu, euch übrige zu identifizieren.«
»Und nun läßt er uns laufen?«
»Was wissen wir von seiner Mission und der für sie
notwendigen Geheimhaltung? Nachdem er festgestellt hat, daß wir
keine Feinde sind, hält er es für klug, seinen Plan nicht
dadurch zu gefährden, daß er weiteren Personen bekannt
wird.«
Bayta meinte nachdrücklich: »Sei nicht stur, Torie. Das
ist tatsächlich eine Erklärung der Geschehnisse.«
»Könnte sein«, stimmte Mis ihr zu.
Angesichts des vereinigten Widerstandes fühlte Toran sich
hilflos. Etwas an den gewandten Erklärungen des Narren
störte ihn. Etwas war verkehrt. Aber er war verwirrt, und ohne
daß er es wollte, versiegte sein Ärger.
»Für eine Weile«, flüsterte er, »dachte
ich, wir könnten wenigstens ein Schiff des Maultiers
vernichten.«
Seine Augen waren dunkel von dem Schmerz über den Verlust
Havens.
Die anderen verstanden ihn.
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TOD AUF NEU-TRANTOR
Neu-Trantor – Der kleine Planet
Delicass, der nach der großen Plünderung umbenannt
wurde, war für nahezu ein Jahrhundert Sitz der letzten
Dynastie des Ersten Kaiserreichs. Es war eine Schattenwelt und ein
Schattenreich, und seine Existenz ist nur legalistisch von
Bedeutung. Unter der ersten Dynastie von Neu-Trantor…
ENCYCLOPAEDIA GALACTICA
Neu-Trantor war der Name! Neu-Trantor! Und wenn man den Namen
gesagt hat, hat man mit einem Streich alle Ähnlichkeiten des
neuen Trantors mit dem großen Original erschöpft. Zwei
Parseks weiter weg schien die Sonne des alten Trantor immer noch, und
die kaiserliche Hauptstadt des vorigen Jahrhunderts kreiste immer
noch in stummer, ewiger Wiederholung auf ihrer Bahn.
Es lebten sogar noch Menschen auf Alt-Trantor. Nicht viele –
hundert Millionen vielleicht, wo es fünfzig Jahre zuvor von
vierzig Milliarden gewimmelt hatte. Die riesige Metallwelt war in
gezackte Splitter zerfallen. Die zahlreichen Türme, die von der
einzigen weltumspannenden Basis aufragten, waren zerrissen und leer
– trugen immer noch die ursprünglichen Laserlöcher und
Brandstreifen -Trümmer der großen Plünderung vor
vierzig Jahren.
Zwölftausend Jahre lang hatte diese Welt das Zentrum einer
Galaxis gebildet – hatte einen grenzenlosen Raum regiert und war
die Heimat von Gesetzgebern und Herrschern gewesen, deren Launen
viele Parseks überspannte. Es war seltsam, daß diese Welt
in einem Monat sterben konnte. Es war seltsam, daß eine Welt,
die während der weiten Eroberungen und Rückzüge eines
Jahrtausends und ebenso von den Bürgerkriegen und
Palastrevolutionen eines weiteren Jahrtausends unberührt
geblieben war, jetzt tot dalag. Es war seltsam, daß die
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