Foundation 08: Foundation
dahin. Der Chauffeur flüsterte:
»Und wird heutzutage nicht von einem Mann geredet, der die
Welten der Peripherie in Aufruhr versetzt?«
Commason wurde plötzlich mißtrauisch. »Was
weißt du darüber?«
Ein Lächeln lag auf dem Gesicht des Chauffeurs. »Gar
nichts, gnädiger Herr. Es war ja nur eine müßige
Frage.«
Der Junker zögerte nur kurz. Mit brutaler Direktheit sagte
er: »Nichts, was du fragst, ist müßig, und deine
Methoden, Informationen zu sammeln, werden dir deinen dünnen
Hals noch einmal in einen Schraubstock bringen. Aber – ich will
es dir sagen! Dieser Mann wird das Maultier genannt, und einer seiner
Untertanen war vor ein paar Monaten in… in geschäftlichen
Angelegenheiten hier. Ich erwarte jetzt einen weiteren, um… das
Geschäft abzuschließen.«
»Und diese Neuankömmlinge? Sie sind nicht vielleicht
die, die Sie erwarten?«
»Ihnen fehlt die Identifikation, die sie haben
müßten.«
»Es wurde berichtet, die Foundation sei erobert
worden…«
»Ich habe dir das nicht erzählt.«
»Es wurde so berichtet«, fuhr Inchney kühl fort,
»und wenn es stimmt, sind diese Leute vielleicht
Flüchtlinge und könnten für den Mann des Maultiers zum
Zeichen ehrlicher Freundschaft festgehalten werden.«
»Ja?« Commason war sich nicht sicher.
»Und, gnädiger Herr, da es wohlbekannt ist, daß
der Freund eines Eroberers sein neues Opfer wird, wäre es nichts
als Selbstverteidigung. Denn es gibt solche Dinge wie Psychosonden,
und hier haben wir vier Foundation-Gehirne. An der Foundation gibt es
vieles, was zu wissen nützlich wäre, vieles auch über
das Maultier. Und dann wäre die Freundschaft des Maultiers ein
bißchen weniger überwältigend.«
Commason kehrte in der Stille der oberen Luftschichten erschauernd
zu seinem ersten Gedanken zurück. »Aber wenn die Foundation
nun nicht gefallen ist! Wenn die Berichte Lügen sind! Es soll
doch vorhergesagt sein, die Foundation könne nicht
fallen.«
»Das Zeitalter der Wahrsager liegt hinter uns, gnädiger
Herr.«
»Trotzdem, Inchney, wenn sie nun nicht gefallen ist! Denk
nach! Das Maultier hat mir Versprechungen gemacht.
Tatsächlich…« Er war zu weit gegangen und trat den
Rückzug an. »Das heißt, er hat geprahlt. Aber
Prahlereien sind Wind, und Verträge sind hart.«
Inchney lachte geräuschlos. »Verträge sind wirklich
hart, bis sie in Kraft treten. Man könnte kaum eine weiter
entfernte Bedrohung finden als die durch eine Foundation am Ende der
Galaxis.«
»Da ist immer noch der Prinz«, murmelte Commason beinahe
im Selbstgespräch.
»Er hält also zu dem Maultier, gnädiger
Herr?«
Commason schränkte ein: »Nicht völlig. Nicht, wie
ich es tue. Aber er wird wilder, ist schwerer zu kontrollieren. Er
ist von einem Dämon besessen. Wenn ich diese Leute ergreife und
er sie mir für seine eigenen Zwecke wegnimmt – denn eine
gewisse Schläue ist ihm nicht abzusprechen –, bin ich noch
nicht bereit, mich mit ihm anzulegen.« Er runzelte die Stirn,
und seine schweren Wangen sackten ab vor Mißvergnügen.
Der graue Chauffeur machte eine unwesentliche Bemerkung. »Ich
habe diese Fremden gestern für ein paar Augenblicke gesehen, und
es ist eine seltsame Frau, diese Dunkle. Sie geht mit der Freiheit
eines Mannes, und gegen den dunklen Glanz ihres Haars ist ihre
Blässe verblüffend.« Es lag beinahe Wärme in dem
heiseren Flüstern der vertrockneten Stimme, so daß sich
Commason ihm in plötzlichem Erstaunen zuwandte.
Inchney fuhr fort: »Der Prinz wird bei all seiner
Schläue nicht unzugänglich für einen vernünftigen
Kompromiß sein. Sie könnten den Rest haben, wenn Sie ihm
die junge Frau ließen…«
In Commasons düsteren Gedanken wurde es hell. »Eine gute
Idee! In der Tat, eine gute Idee! Inchney, kehr um! Und, Inchney,
wenn alles gut ausgeht, werden wir noch einmal über deine
Freilassung reden.«
Bei seiner Rückkehr fand Commason in seinem privaten
Arbeitszimmer eine Briefkapsel vor, und er sah darin mit beinahe
abergläubischem Gefühl ein Symbol. Sie war auf einer
Wellenlänge eingetroffen, die nur wenige kannten. Auf Commasons
Gesicht machte sich ein sattes Lächeln breit. Der Mann des
Maultiers kam, und die Foundation war tatsächlich gefallen.
Wenn Bayta überhaupt nebelhafte Vorstellungen von einem
kaiserlichen Palast gehabt hatte, stimmten sie nicht mit der
Wirklichkeit überein, und innerlich war sie ein bißchen
enttäuscht. Der Raum war klein, beinahe einfach, beinahe
gewöhnlich. Der Palast hielt nicht
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