Foundation 08: Foundation
sollte alle Unsicherheit aus unseren Herzen und
Köpfen vertreiben, und
(Hm-m-m. Das war furchtbar kitschig, aber so etwas
Ähnliches wurde als Abschluß erwartet.)
deshalb sage ich…«
›Die Zukunft des Seldon-Plans‹ gedieh nur bis dahin,
denn in diesem Augenblick klopfte es ganz leise ans Fenster, und als
Arcadia hochschoß und sich auf der einen Armlehne des Sessels
im Gleichgewicht hielt, sah sie sich einem lächelnden Gesicht
hinter der Glasscheibe gegenüber, dessen gleichmäßige
Züge durch die kurze senkrechte Linie eines Fingers vor den
Lippen interessant betont wurden.
Nach der kurzen Pause, die notwendig war, um in ihrer Haltung
Verwirrung auszudrücken, stieg Arcadia von der Sessellehne
hinunter und ging zu der Couch vor dem breiten Fenster, das die
Erscheinung zeigte. Sie kniete sich hin und sah nachdenklich
hinaus.
Das Lächeln auf dem Gesicht des Mannes verblaßte.
Während die Finger der einen Hand das Sims so fest umschlossen,
daß die Knöchel weiß wurden, vollführte die
andere eine schnelle Geste. Arcadia gehorchte wortlos und bewegte den
Riegel, der das untere Drittel des Fensters reibungslos in dem Sockel
in der Wand verschwinden ließ und der warmen Frühlingsluft
erlaubte, in das mit einer Klimaanlage versehene Zimmer
einzudringen.
»Sie können nicht hereinkommen«, erklärte
Arcadia vergnügt. »Die Fenster haben alle Schirme,
abgestimmt auf die Leute, die hierhergehören. Wenn Sie
hereinkommen, werden alle möglichen Alarmanlagen losgehen.«
Nach einer Pause setzte sie hinzu: »Sie sehen irgendwie doof
aus, wie Sie da auf dem Sims unter dem Fenster balancieren. Wenn Sie
nicht aufpassen, werden Sie hinunterfallen, sich den Hals brechen und
eine Menge wertvoller Blumen zerdrücken.«
»Willst du in dem Fall«, sagte der Mann am Fenster, der
genau das gleiche gedacht hatte, wenn auch mit einer etwas anderen
Wahl von Adjektiven, »nicht den Schirm abschalten und mich
hereinlassen?«
»Das hätte keinen Sinn«, antwortete Arcadia.
»Sie denken wahrscheinlich an ein anderes Haus, weil ich nicht
die Art von Mädchen bin, die zu dieser Nachtzeit fremde
Männer in ihr Schlafzimmer einlassen.« Dabei ließ sie
die Lider sinken und mimte einen schwülen Blick.
Alle Spuren guter Laune waren aus dem Gesicht des jungen Fremden
verschwunden. Er murmelte: »Das ist aber doch Dr. Darells Haus,
oder?«
»Warum sollte ich Ihnen das verraten?«
»Oh, Galaxis – auf Wiedersehen…«
»Wenn Sie hinunterspringen, junger Mann, werde ich selbst den
Alarm auslösen.« (Das war als feine Ironie gedacht, denn in
Arcadias wissenden Augen war der Eindringling offensichtlich im
reifen Alter von dreißig, mindestens – also im Grunde
schon ein älterer Herr.)
Eine längere Pause. Dann stieß er hervor: »Nun
hör mal, Kleine, wenn du nicht willst, daß ich bleibe, und
nicht willst, daß ich gehe, was soll ich dann eigentlich
tun?«
»Na ja, Sie können hereinkommen. Dr. Darell wohnt
tatsächlich hier. Ich schalte jetzt den Schirm ab.«
Nach einem prüfenden Blick steckte der junge Mann vorsichtig
die Hand ins Fenster, duckte sich und wand sich hindurch. Mit
zornigen, heftigen Bewegungen klopfte er sich die Knie ab. Dann hob
er das gerötete Gesicht.
»Du bist ganz sicher, daß dein Ruf nicht leiden wird,
wenn man mich hier findet?«
»Er würde nicht so sehr leiden wie Ihrer, denn sobald
ich draußen Schritte höre, werde ich schreien und sagen,
Sie seien mit Gewalt eingedrungen.«
»Ja?« fragte er mit dick aufgetragener Höflichkeit.
»Und wie willst du den abgeschalteten Schutzschirm
erklären?«
»Pa! Das wäre leicht. Es ist gar keiner da.«
Der Mann riß kummervoll die Augen auf. »Das war ein
Bluff? Wie alt bist du, Kind?«
»Ich betrachte das als eine sehr unverschämte Frage,
junger Mann. Und ich bin nicht gewöhnt, mit Kind angeredet zu
werden.«
»Das wundert mich nicht. Wahrscheinlich bist du die
Großmutter des Maultiers und hast dich nur verkleidet. Macht es
dir etwas aus, wenn ich jetzt gehe, bevor du ein Lynch-Kommando mit
mir als Hauptdarsteller organisierst?«
»Sie gehen besser nicht – weil mein Vater Sie
erwartet.«
Die Wachsamkeit des Mannes erwachte von neuem. Eine Augenbraue
schoß in die Höhe, als er leichthin fragte: »So? Ist
jemand bei deinem Vater?«
»Nein.«
»Hat irgend jemand ihn kürzlich besucht?«
»Nur Händler – und Sie.«
»Ist überhaupt etwas Ungewöhnliches
geschehen?«
»Nur Sie.«
»Vergiß mich, ja? Nein, vergiß mich nicht. Sag
mir,
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