Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Bereiche von Dr.
Darells Persönlichkeit, diejenigen, die in unmittelbarem Kontakt
mit anderen Menschen standen, von neuem verfestigt. Er hatte sich
geweigert, zu Abend zu essen, und sich statt dessen mit fieberhaftem
Eifer wieder daran gemacht, Schritt für Schritt in die
verwickelte Mathematik der enzephalographischen Analyse
vorzuarbeiten.
    Erst kurz vor Mitternacht kam er ins Wohnzimmer zurück.
    Pelleas Anthor war noch da und spielte an den Kontrollen des
Fernsehers herum. Als er Schritte hinter sich hörte, sah er
über die Schulter.
    »Heh. Noch nicht im Bett? Ich habe mit dem Versuch, etwas
anderes als Nachrichten hereinzubekommen, Stunden vor dem Bildschirm
verbracht. Wie es heißt, ist die F.S. Hober Mallow vom
Kurs abgekommen, und man hat nichts mehr von ihr
gehört.«
    »Wirklich? Was wird vermutet?«
    »Was glauben Sie denn? Eine kalganische Schweinerei. Es
liegen Berichte vor, daß kalganische Fahrzeuge in dem
Raumsektor gesichtet wurden, aus dem sich die Hober Mallow zuletzt gemeldet hat.«
    Darell zuckte die Achseln, und Anthor rieb sich zweifelnd die
Stirn.
    »Hören Sie, Doc, warum reisen Sie nicht nach
Trantor?«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil Sie uns hier zu nichts nütze sind. Sie sind nicht
Sie selbst. Können Sie gar nicht sein. Und wenn Sie nach Trantor
gehen, könnten Sie eine Aufgabe erfüllen. Die alte
kaiserliche Bibliothek mit den vollständigen Sitzungsprotokollen
der Seldon-Kommission befindet sich dort.«
    »Nein! Die Bibliothek ist gründlich durchforscht worden,
und das hat niemandem weitergeholfen.«
    »Es hat damals Ebling Mis weitergeholfen.«
    »Woher wissen Sie das? Ja, er sagte, er habe die Zweite
Foundation gefunden, und meine Mutter erschoß ihn fünf
Sekunden später, weil anders nicht zu verhindern war, daß
er diese Information dem Maultier enthüllte. Aber sehen sie,
damit machte sie es auch unmöglich, jemals zu entscheiden, ob
Mis die Lage der Zweiten Foundation wirklich kannte.
Schließlich ist es nie einem anderen gelungen, aus diesen
Aufzeichnungen auf die Wahrheit zu schließen.«
    »Der Verstand von Ebling Mis war, wie Sie sich erinnern
werden, durch das Maultier aufgeputscht worden.«
    »Auch das weiß ich, aber gerade deshalb befand sich
sein Gehirn in einem abnormalem Zustand. Wissen Sie und ich irgend
etwas über die Eigenschaften eines Geistes, der unter der
emotionalen Kontrolle eines anderen steht, über seine
Leistungsmöglichkeiten und seine Mängel? Wie dem auch sei,
ich werde nicht nach Trantor gehen.«
    Anthor runzelte die Stirn. »Warum so heftig? Ich habe es ja
nur vorgeschlagen, weil… Beim Raum, ich verstehe Sie nicht. Sie
sehen zehn Jahre älter aus. Sie haben offensichtlich eine
höllische Zeit hinter sich. Hier leisten Sie nichts, was
irgendeinen Wert hätte. Wenn ich Sie wäre, würde ich
losziehen und das Mädchen suchen.«
    »Genau! Ich will es ja auch. Und gerade deswegen tue ich
es nicht Versuchen Sie zu verstehen, Anthor. Sie – wir beide
– spielen mit etwas, das für uns bei weitem zu groß
ist. Falls es Ihnen möglich sein sollte, einmal kalten Blutes
darüber nachzudenken, werden Sie das einsehen, auch wenn Sie es
in den Augenblicken der Begeisterung nicht tun.
    Seit fünfzig Jahren wissen wir, daß die Zweite
Foundation der echte Abkömmling und Schüler der
Seldon-Mathematik ist. Das bedeutet, wie auch Sie ganz genau wissen,
daß in der Galaxis nichts geschieht, was nicht in ihre
Berechnungen einbezogen wird. Für uns ist das ganze Leben eine
Folge von Zufällen, denen wir mit Improvisationen begegnen.
Für die Leute von der Zweiten Foundation ist das ganze Leben
zielgerichtet und muß mit Vorausberechnungen gemeistert
werden.
    Doch sie haben ihre schwachen Stellen. Ihre Arbeit ist
statistischer Natur, und nur die Handlungen von Massen sind
berechenbar. Wie es nun kommt, daß ich als Einzelperson in dem
vorhergesehenen Verlauf der Geschichte eine Rolle spiele, weiß
ich nicht. Vielleicht ist die Rolle nicht genau umrissen, da der Plan
dem Individuum den freien Willen läßt. Aber ich bin
wichtig, und sie – sie, verstehen Sie – haben
vielleicht zumindest meine wahrscheinliche Reaktion berechnet.
Deshalb mißtraue ich meinen Impulsen, meinen Wünschen,
meinen wahrscheinlichen Reaktionen.
    Ich möchte sie lieber mit einer unwahrscheinlichen Reaktion
überraschen. Ich werde hierbleiben, ungeachtet der Tatsache,
daß ich mir verzweifelt wünsche, abzureisen. Nein! Weil ich es mir verzweifelt wünsche.«
    Der junge Mann lächelte

Weitere Kostenlose Bücher