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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Interesse. Sermak war sich
seiner selbst sicher, sonst würde er nicht soviel reden.
Zweifellos spiegelten seine Ausführungen die Gedanken eines
beträchtlichen Teils der Bevölkerung wider, eines recht
beträchtlichen.
    Seine Stimme verriet nichts von der leisen Unruhe in seinem
Inneren. Sie klang beinahe lässig. »Sind Sie
fertig?«
    »Im Augenblick ja.«
    »Gut. Sehen Sie die eingerahmte Erklärung an der Wand
hinter mir? Lesen Sie sie vor, wenn Sie möchten!«
    Sermaks Lippen zuckten. »Dort steht: ›Gewalt ist die
letzte Zuflucht des Unfähigen.‹ Das ist eine
Alte-Männer-Doktrin, Herr Bürgermeister.«
    »Ich habe mich als junger Mann danach gerichtet, Herr
Stadtrat – und zwar mit Erfolg. Sie waren eifrig damit
beschäftigt, geboren zu werden, als es geschah, aber vielleicht
haben Sie etwas darüber in der Schule gelesen.«
    Er musterte Sermak scharf und fuhr in gemäßigtem Ton
fort: »Als Hari Seldon unsere Foundation gründete, geschah
es allem Anschein nach zu dem Zweck, eine große
Enzyklopädie zu erstellen, und fünfzig Jahre lang folgten
wir diesem Irrlicht, bis wir entdeckten, was sein eigentliches Ziel
war. Da war es fast schon zu spät. Als die Kommunikation mit den
zentralen Regionen des alten Reiches zusammenbrach, fanden wir uns
als eine Welt aus Wissenschaftlern wieder, die sich auf eine einzige
Stadt konzentrierte, keine Industrie besaß und von
neugeschaffenen, ihr feindlich gesonnenen und in vieler Beziehung
barbarischen Königreichen umgeben war. Wir stellten ein
Inselchen der Atomkraft in diesem Ozean der Barbarei und eine
unendlich wertvolle Beute dar.
    Anakreon, damals wie heute das mächtigste der Vier
Königreiche, verlangte eine Militärbasis auf Terminus und
errichtete sie dann auch. Die seinerzeitigen Beherrscher der Stadt,
die Enzyklopädisten, wußten genau, daß dies nur der
erste Schrift zur Annektierung des ganzen Planeten war. So stand die
Sache, als ich… äh… die Regierung übernahm. Was
hätten Sie nun getan?«
    Sermak zuckte die Achseln. »Das ist eine rein akademische
Frage. Ich weiß natürlich, was Sie getan
haben.«
    »Trotzdem will ich es wiederholen. Vielleicht haben Sie noch
nicht erkannt, worauf ich hinauswill. Die Versuchung war groß,
an Kräften aufzubieten, was wir konnten, und uns zum Kampf zu
stellen. Das ist der einfachste Ausweg und für die Selbstachtung
der befriedigendste, aber fast in jedem Fall der dümmste. Sie hätten ihn gewählt, Sie mit Ihrem Gerede von
›zuerst angreifen‹. Ich dagegen habe die drei übrigen
Königreiche besucht, eins nach dem anderen. Ich habe jedes
darauf hingewiesen, daß es die sicherste Methode sei, sich die
eigene Kehle durchzuschneiden, wenn sie zuließen, daß das
Geheimnis der Atomkraft in die Hände der Anakreoner fiele, und
behutsam angeregt, die auf der Hand liegenden Maßnahmen zu
ergreifen. Das war alles. Einen Monat, nachdem die anakreonische
Streitmacht auf Terminus gelandet war, erhielt der König von
Anakreon ein gemeinsames Ultimatum seiner drei Nachbarn. Innerhalb
von sieben Tagen hatte der letzte Anakreoner Terminus verlassen.
    Nun sagen Sie mir, wo war hier Gewalt notwendig?«
    Der junge Stadtrat betrachtete nachdenklich seinen Zigarrenstummel
und warf ihn in den Verbrennungsschacht. »Ich sehe keine
Analogie. Insulin versetzt einen Diabetiker in normalen Zustand, und
ein Messer wird dabei absolut nicht gebraucht, aber bei einer
Blinddarmentzündung ist eine Operation notwendig. Es
läßt sich nicht ändern. Wenn andere Methoden versagt
haben, was bleibt dann übrig als ›die letzte
Zuflucht‹, wie Sie es nennen? Es ist Ihre Schuld, daß wir
dazu getrieben werden.«
    »Meine? Ach ja, das ist wieder meine Beschwichtigungspolitik.
Anscheinend begreifen Sie die unabänderlichen Tatsachen, die
unsere Position kennzeichnen, immer noch nicht. Unser Problem war mit
dem Abzug der Anakreoner nicht gelöst. Jetzt begannen die
Schwierigkeiten erst. Die Vier Königreiche waren uns feindlicher
gesonnen als je zuvor, denn jedes wollte die Atomenergie – und
jedes ging uns nur aus Furcht vor den drei anderen nicht an die
Kehle. Wir balancieren auf der Spitze eines sehr scharfen Schwertes,
und das leiseste Schwanken in irgendeine Richtung – wenn zum
Beispiel eins der Königreiche zu stark wird oder zwei eine
Koalition bilden – Sie verstehen?«
    »Gewiß. Das war der Zeitpunkt, zu dem umfassende
Kriegsvorbereitungen getroffen werden mußten.«
    »Im Gegenteil. Das war der Zeitpunkt, umfassende
Maßnahmen zur

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