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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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affektierten
Van-Dyke-Bart und räusperte sich. »Was für eine
Religion ist das? Hardin hat immer behauptet, das sei nichts als ein
Hokuspokus, der das Volk dahin bringen soll, unsere Wissenschaft ohne
Fragen zu akzeptieren. Du weißt doch, Sermak, als wir bei ihm
waren, sagte er zu uns…«
    »Hardins Erklärungen«, erinnerte Sermak ihn,
»haben an der Oberfläche oft nicht viel zu bedeuten. Aber
was für eine Religion ist es denn nun, Bort?«
    Bort überlegte. »Vom ethischen Standpunkt aus ist sie in
Ordnung. Sie unterscheidet sich kaum von den verschiedenen
Philosophien des alten Reiches. Hohe Moralbegriffe und all das.
Dagegen ist nichts einzuwenden. Religion ist einer der großen
zivilisierenden Einflüsse der Geschichte, und in dieser Hinsicht
erfüllt sie…«
    »Das wissen wir«, unterbrach Sermak ihn ungeduldig.
»Komm zum Kern der Sache!«
    »Hier ist er.« Bort war ein wenig beunruhigt, zeigte es
aber nicht. »Die Religion – die, vergeßt das nicht,
von der Foundation eingeführt und gefördert worden ist!
– baut auf strikten autoritären Prinzipien auf. Die
Priester üben die alleinige Kontrolle über die Instrumente
der Wissenschaft aus, die wir Anakreon gegeben haben, aber sie haben
nur den empirischen Umgang mit diesen Instrumenten gelernt. Sie
glauben fest an ihre Religion und an die… äh…
spirituelle Qualität der Energie, mit der sie umgehen. Zum
Beispiel pfuschte vor zwei Monaten ein Idiot an dem Kraftwerk im
thessalekischen Tempel herum – einem der großen. Dabei
gingen fünf Häuserblocks der Stadt in die Luft. Alle, auch
die Priester, sahen darin einen Akt göttlicher
Vergeltung.«
    »Ich erinnere mich. Die Zeitungen brachten damals eine
entstellte Version der Geschichte. Doch ich verstehe nicht, worauf du
hinauswillst.«
    »Dann hör zu!« erwiderte Bort steif. »Die
Priesterschaft bildet eine Hierarchie, an deren Spitze der König
steht, der als ein kleinerer Gott gilt. Er ist ein absoluter Monarch
von Gottes Gnaden. Das Volk glaubt unerschütterlich daran, und
die Priester auch. Einen solchen König kann man nicht
stürzen. Verstehst du jetzt?«
    »Mal langsam!« fiel Walto an dieser Stelle ein.
»Was meintest du, als du sagtest, das alles habe Hardin
bewerkstelligt? Wie kommt er ins Spiel?«
    Bort warf dem Fragesteller einen erbitterten Blick zu. »Die
Foundation hat diesen Irrglauben mit Fleiß gefördert. Wir
haben den Schwindel mit all unserem wissenschaftlichen Rüstzeug
gestützt. Führt der König den Vorsitz bei einem Fest,
ist er jedesmal von einer radioaktiven Aura umgeben, die seinen
ganzen Körper einhüllt und sich wie eine Krone über
seinem Haupt erhebt. Jeder, der ihn berührt, trägt schwere
Verbrennungen davon. In entscheidenden Augenblicken bewegt er sich
durch die Luft von einem Ort zum anderen, angeblich vom
göttlichen Geist inspiriert. Mit einer Geste erfüllt er den
Tempel mit einem perlfarbenen inneren Licht. Diese ganz einfachen
Tricks, die wir zu seinem Nutzen vollführen, sind ohne Ende.
Aber sogar die Priester glauben daran, obwohl sie sie
eigenhändig vollführen.«
    »Schlimm!« Sermak biß sich auf die Lippe.
    »Ich könnte wie der Springbrunnen im Rathauspark
weinen«, erklärte Bort in allem Ernst, »wenn ich daran
denke, welche Chance wir verschleudert haben. Wie war die Situation
vor dreißig Jahren, als Hardin die Foundation vor Anakreon
rettete? Damals hatte das anakreonische Volk noch keinen rechten
Begriff von der Tatsache, daß es mit dem Reich bergab ging. Die
Anakreoner hatten sich seit der zeonischen Revolte mehr oder weniger
selbst verwaltet, aber auch, als die Kommunikation zusammenbrach und
dieser Pirat, Lepolds Großvater, sich selbst zum König
ernannte, machten sie sich nicht richtig klar, daß das Imperium
in Trümmern lag.
    Wenn der Kaiser die Nerven gehabt hätte, es zu versuchen,
wäre es ihm leicht möglich gewesen, die Macht mit zwei
Kreuzern und der Hilfe innerer Aufstände – denn zu denen
wäre es todsicher gekommen – wieder an sich zu
reißen. Und wir? Wir hätten das gleiche tun können.
Aber Hardin mußte die Anbetung des Monarchen einführen.
Das verstehe ich einfach nicht. Warum? Warum? Warum?«
    »Und was«, fragte Jaim Orsy plötzlich, »tut
eigentlich Verisof? Es hat eine Zeit gegeben, da war er ein extremer
Aktionist. Was tut er dort? Ist auch er blind?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Bort kurz.
»Für die Anakreoner ist er der Hohepriester. Anscheinend
ist er nur als Berater der Priesterschaft in

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