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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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beantragen, daß Hardin unter Amtsanklage
gestellt wird. Und wenn das nichts nützt…«

20
DIE ZWEITE KRISE
     
     
    Es hatte aufgehört zu schneien, aber der Schnee lag hoch auf
dem Boden, und der schlanke Bodenwagen kam in den verlassenen
Straßen nur mühsam voran. Das trübgraue Licht kurz
vor der Morgendämmerung war nicht nur im poetischen, sondern
auch im wörtlichen Sinne kalt – und sogar in diesen
turbulenten politischen Zeiten brannte in der Foundation keiner, ob
Aktionist oder Hardinist, darauf, sich so früh auf der
Straße zu zeigen.
    Yohan Lee gefiel das nicht, und sein Gebrumm wurde zu Worten.
»Das wird einen schlechten Eindruck machen, Hardin. Die Leute
werden sagen, Sie hätten sich weggeschlichen.«
    »Sollen sie es sagen, wenn es ihnen Spaß macht. Ich
muß nach Anakreon, und ich will das ohne großes Theater
tun. Das reicht jetzt, Lee.«
    Hardin lehnte sich auf dem kissenbelegten Sitz zurück. Er
erschauerte leicht. Innerhalb des gutgeheizten Wagens war es nicht
kalt, aber die schneebedeckte Welt hatte, noch durch ein Glasfenster
gesehen, etwas Eisiges, das ihn ärgerte.
    Nachdenklich meinte er: »Wir sollten irgendwann, wenn wir die
Zeit dazu finden, das Wetter auf Terminus unter Kontrolle bringen.
Möglich wäre es.«
    »Mir«, gab Lee zurück, »wäre es lieber,
wenn zuerst ein paar andere Dinge erledigt würden. Wie wäre
es zum Beispiel damit, eine Wetterkontrolle für Sermak
einzuführen? Eine hübsche, trockene Zelle, in der das ganze
Jahr über fünfundzwanzig Grad herrschen, wäre genau
das Richtige.«
    »Und dann würde ich im Ernst Leibwächter
brauchen«, sagte Hardin, »und nicht nur diese beiden.«
Er wies auf zwei von Lees Gorillas, die vorn beim Fahrer saßen,
die harten Augen auf die leere Straße gerichtet, die Hand am
Atom-Laser. »Offenbar wollen Sie einen Bürgerkrieg
anschüren.«
    »Ich? Es liegen andere Scheite im Feuer, und
groß angeschürt brauchen sie nicht zu werden, das lassen
Sie sich gesagt sein.« Er zählte an den Fingern ab.
»Erstens: Sermak hat gestern im Stadtrat Krach geschlagen und
eine Amtsanklage verlangt.«
    »Das ist sein gutes Recht«, erwiderte Hardin kühl.
»Außerdem wurde sein Antrag mit 206 zu 184 Stimmen
abgelehnt.«
    »Sicher. Mit einer Mehrheit von zweiundzwanzig, während
wir uns auf mindestens sechzig verlassen hatten. Leugnen Sie nicht;
Sie hatten sich darauf verlassen.«
    »Es war knapp«, gab Hardin zu.
    »Jawohl. Und zweitens: Nach der Abstimmung erhoben sich die
neunundfünfzig Mitglieder der Aktionisten-Partei auf die
Hinterbeine und trampelten aus dem Sitzungssaal.«
    Hardin blieb stumm, und Lee fuhr fort: »Und drittens: Bevor
er den Raum verließ, heulte Sermak, Sie seien ein
Verräter, Sie gingen nach Anakreon, um Ihre dreißig
Silberlinge einzusammeln, die Mehrheit im Stadtrat, die gegen die
Amtsanklage gestimmt habe, sei an dem Verrat beteiligt, und seine
Partei trage nicht umsonst den Namen ›Aktionisten-Partei‹.
Was läßt das erwarten?«
    »Ärger, nehme ich an.«
    »Und jetzt verdrücken Sie sich im Morgengrauen wie ein
Verbrecher. Sie sollten sich ihnen stellen, Hardin – und wenn es
sein muß, das Kriegsrecht verhängen, beim Raum!«
    »Gewalt ist die letzte Zuflucht…«
    »… des Unfähigen. – Quatsch!«
    »Nun gut. Wir werden sehen. Jetzt hören Sie mir genau
zu, Lee! Vor dreißig Jahren öffnete sich das
Zeitgewölbe, und am fünfzigsten Jahrestag der
Foundation-Gründung erschien eine Hari-Seldon-Aufzeichnung, die
uns eine erste Vorstellung davon vermittelte, was in Wirklichkeit vor
sich ging.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Lee mit einem leichten
Lächeln und nickte. »Es war der Tag, als wir die Regierung
übernahmen.«
    »Richtig. Es war die Zeit unserer ersten größeren
Krise. Dies ist unsere zweite – und in drei Wochen ist der
achtzigste Jahrestag der Foundation-Gründung. Legt das nicht
einen bestimmten Gedanken nahe?«
    »Sie meinen, er wird wiederkehren?«
    »Ich bin noch nicht fertig. Seldon hat niemals etwas
über eine Wiederkehr gesagt, aber so ist sein Plan nun einmal
angelegt. Immer hat er sein Möglichstes getan, uns alles Wissen
um die Zukunft vorzuenthalten. Auch ist es uns unmöglich,
festzustellen, ob das Radium-Schloß auf weitere Öffnungen
programmiert ist, die nicht in einer Demontage des Gewölbes
bestehen – und wahrscheinlich würde es sich selbst
zerstören, wenn wir das versuchten. Ich bin seit Seldons erstem
Erscheinen zu jedem Jahrestag dort gewesen, nur um nichts

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