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Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Blick sorgfältig auf die Wand und sprach
unter großer Mühe ohne Zorn. »Es ist allgemeiner
Brauch bei den Händlern, daß sie gleichzeitig mit ihren
Geschäften die Religion fördern.«
    »Ich richte mich nach dem Gesetz, nicht nach dem
Brauch.«
    »Es gibt Gelegenheiten, bei denen der Brauch höher
stehen kann als das Gesetz.«
    »Dann wenden Sie sich an das Gericht.«
    Es war, als verkröchen sich Sutts Augen in ihren Höhlen.
»Schließlich sind Sie Smyrnier. Es sieht so aus, als
könnten Naturalisierung und Erziehung den Makel der Abstammung
nicht auslöschen. Hören Sie jetzt trotzdem zu und versuchen
Sie zu verstehen.
    Diese Sache ist größer als Geld oder Märkte. Die
Wissenschaft des großen Hari Seldon beweist, daß das
zukünftige Galaktische Imperium von uns abhängt und
daß wir von dem Kurs, der zu diesem Imperium führt, nicht
abweichen dürfen. Als wichtigstes Mittel zu diesem Zweck setzen
wir die Religion ein. Mit ihr haben wir die Vier Königreiche
unter unsere Kontrolle gebracht, und das in einem Augenblick, als sie
uns hätten zermalmen können. Die Religion ist das
wirksamste Instrument, um Menschen und Welten zu beherrschen.
    Der eigentliche Grund für die Entwicklung von Handel und
Händlern war, diese Religion schneller zu verbreiten und
dafür Sorge zu tragen, daß neue Techniken und eine neue
Ökonomie unter unserer genauen und eingehenden Kontrolle
eingeführt werden.«
    Er hielt inne, um Atem zu holen, und Mallow warf ruhig ein:
»Ich kenne die Theorie. Ich verstehe sie vollkommen.«
    »So, tun Sie das? Das ist mehr, als ich erwartet habe. Dann
müssen Sie doch einsehen, daß der Handel um seiner selbst
willen, wie Sie ihn treiben, die Massenproduktion wertloser
Kinkerlitzchen, die die Wirtschaft einer Welt nur oberflächlich
beeinflussen kann, die Unterordnung der interstellaren Politik unter
den Gott des Profits, die Scheidung der Atomkraft von unserer
kontrollierenden Religion – daß all das nur mit dem
Umsturz und der völligen Negation der Politik enden kann, die
wir seit einem Jahrhundert mit Erfolg betreiben.«
    »Das ist eine lange Zeit für eine überholte,
gefährliche und unmögliche Politik«, stellte Mallow
gleichgültig fest. »Wie gut Ihre Religion in den Vier
Königreichen auch funktioniert haben mag, es hat sie fast keine
andere Welt an der Peripherie angenommen. Zu der Zeit, als wir die
Kontrolle über die Königreiche ergriffen, gab es, die
Galaxis weiß es, eine ausreichende Zahl von Vertriebenen, die
die Geschichte verbreiten konnten, wie Salvor Hardin die
Priesterschaft und den Aberglauben des Volkes benutzte, um den
weltlichen Monarchen Unabhängigkeit und Macht zu nehmen. Und
wenn das noch nicht reichte, machte der Fall Askone, der sich zwei
Jahrzehnte früher ereignete, es überdeutlich. Jetzt gibt es
keinen Herrscher an der Peripherie mehr, der sich nicht lieber
eigenhändig die Kehle durchschneiden als einen Priester der
Foundation sein Territorium betreten lassen würde.
    Ich bin nicht dafür, Korell oder irgendeine andere Welt zu
zwingen, daß sie etwas annehmen, von dem ich weiß,
daß sie es nicht haben wollen. Nein, Sutt. Wenn die Atomkraft
die Korellier gefährlich macht, wird eine durch Handel
begründete aufrichtige Freundschaft viel besser sein als eine
unsichere Oberherrschaft, die sich auf den verhaßten Supremat
einer ausländischen geistlichen Macht gründet. Zeigt diese
Kirche eine noch so geringe Schwäche, wird sie völlig
stürzen und nichts als Angst und langlebigen Haß
zurücklassen.«
    Sutt erwiderte zynisch: »Sehr hübsch formuliert. Um nun
zu dem Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukehren: Wie lauten
Ihre Bedingungen? Was verlangen Sie dafür, daß sie Ihre
Vorstellungen gegen die meinen austauschen?«
    »Sie glauben, meine Überzeugung sei mir feil?«
    »Warum nicht?« lautete die kalte Antwort. »Ist das
nicht Ihr Beruf, das Kaufen und Verkaufen?«
    Das konnte Mallow nicht beleidigen. »Nur, wenn ich Profit
dabei mache. Können Sie mir mehr anbieten, als ich
bekomme?«
    »Sie könnten drei Viertel Ihres Gewinns statt der
Hälfte haben.«
    Mallow lachte kurz auf. »Ein schönes Angebot! Zu Ihren
Bedingungen würde der Umsatz auf ein Zehntel des jetzigen
fallen. Da müssen Sie sich schon mehr Mühe geben.«
    »Sie könnten einen Sitz im Rat bekommen.«
    »Den bekomme ich sowieso, ohne Sie und Ihnen zum
Trotz.«
    Mit einer plötzlichen Bewegung ballte Sutt die Faust.
»Sie könnten sich auch eine Gefängnisstrafe ersparen.
Zwanzig

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