Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
möglich erfolgen – und deshalb ich nicht von ihr kontrolliert werde. Und Sie auch nicht.«
    »Das ist ein logisches Ergebnis konsequenter Überlegung, und ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen, obwohl vielleicht bloß aus Wunschdenken«, sagte Trevize. »Und die zweite Schlußfolgerung?«
    »Sie ist noch simpler und naheliegender. Wenn die Zweite Foundation existiert und das Geheimnis ihrer Existenz zu hüten wünscht, dann ist eines ganz sicher. Wer die Meinung vertritt, daß sie noch existiert, öffentlich darüber redet, es verbreitet, es womöglich in der ganzen Galaxis ausruft, der muß auf irgendeine unauffällige Weise von ihnen sofort aus dem Verkehr gezogen werden, den müssen sie aus dem Weg schaffen, beseitigen. Würden Sie dieser Schlußfolgerung nicht ebenso zustimmen?«
    »Ist das der Grund, weshalb Sie mich in Gewahrsam genommen haben, Bürgermeisterin?« fragte Trevize. »Um mich vor der Zweiten Foundation zu schützen?«
    »Gewissermaßen, ja. In gewissem Umfang. Liono Kodells so sorgfältig vorgenommene Aufnahme Ihrer Ansichten wird nicht nur publik gemacht, um die Bürger Terminus’ und der ganzen Foundation vor Ihren albernen Redensarten zu bewahren, sondern auch, um zu verhindern, daß die Zweite Foundation hellhörig wird. Falls es sie gibt, möchte ich nicht, daß Sie ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen.«
    »Das stelle man sich einmal vor«, sagte Trevize mit merklicher Ironie. »Mir zuliebe? Meiner schönen braunen Augen wegen?«
    Die Branno machte eine unwillkürliche Bewegung, dann lachte sie, ohne daß es sich hätte absehen lassen, gedämpft auf. »Ich bin noch nicht so alt, Ratsherr«, antwortete sie, »daß Ihre schönen braunen Augen mir nicht aufgefallen wären, und vor dreißig Jahren wären sie mir, kann sein, Motivation genug gewesen. Heute jedoch würde ich mich um keinen Millimeter vom Fleck rühren, um Sie zu retten, oder alles, was noch an Ihnen ist, ging es hier bloß um Ihre Augen. Aber wenn die Zweite Foundation existiert und Sie ihre Aufmerksamkeit erregen, dann wird möglicherweise mit Ihrer Beseitigung noch lange nicht Schluß sein. Ich muß an mein eigenes Leben denken und an das von zahlreichen anderen Personen, die weit intelligenter und unentbehrlicher sind als Sie – und an all die Pläne, die wir geschmiedet haben.«
    »Ach? Glauben Sie denn, da Sie so vorsichtig einer etwaigen Reaktion vorbeugen, daß die Zweite Foundation noch besteht?«
    Die Branno schlug vor sich mit der Faust auf den Tisch.
    »Natürlich glaube ich das, Sie ausgemachter Narr! Wüßte ich nicht, daß die Zweite Foundation existiert, stünde ich nicht im Kampf gegen sie, so entschieden und wirksam, wie’s mir möglich ist, würde ich etwas darum geben, was Sie zu diesem Thema daherreden? Gäbe es die Zweite Foundation nicht, wäre es dann von irgendeiner Bedeutung, wenn Sie das Gegenteil behaupten? Schon seit Monaten habe ich’s darauf abgesehen, Sie zum Schweigen zu bringen, bevor Sie an die Öffentlichkeit gehen, aber es stand nicht in meiner Macht, mit einem Ratsherrn allzu rücksichtslos umzuspringen. Seldons Auftritt hat mein Ansehen gewaltig verbessert und mir die erforderliche Macht gegeben, und sei’s nur zeitweilig – und genau in diesem Moment haben Sie sich öffentlich zu Wort gemeldet. Ich habe sofort gehandelt, und nun werde ich Sie ohne eine Mikrosekunde des Zögerns oder die geringsten Gewissensbisse umbringen lassen, wenn Sie nicht ganz genau das tun, was Ihnen gesagt wird. Unsere gesamte Unterhaltung, die wir hier zu einer Stunde führen, in der ich lieber im Bett liegen und schlafen würde, hatte von Anfang an nur den einen Zweck, Sie dahin zu bringen, daß Sie mir glauben, wenn ich Ihnen das sage, was ich gerade gesagt habe. Ich möchte, daß Sie volle Klarheit darüber haben, das Problem der Zweiten Foundation, das ich von Ihnen habe darstellen lassen, liefert mir Grund genug, um Sie notfalls ohne irgendwelche Umstände zu eliminieren.«
     
    Trevize erhob sich halb von seinem Platz.
    »Oh, machen Sie keinen Unsinn«, sagte die Branno. »Ich bin nur eine alte Frau, wie Sie sich zweifellos einzureden belieben, aber bevor Sie mich anrühren könnten, wären Sie tot. Selbstverständlich beobachten meine Leute uns, Sie kindischer junger Mann.«
    Trevize setzte sich wieder. »Ihr Verhalten leuchtet mir nicht ein«, sagte er mit ein klein wenig zittriger Stimme. »Wenn Sie wirklich glauben, daß die Zweite Foundation existiert, würden Sie nicht so freimütig darüber reden.

Weitere Kostenlose Bücher