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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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offener
Bewunderung für eben dieses Schiff empfand.
    Was für ein Unfug! Wie konnte er sich dazu verleiten lassen,
den Besitz bloßer Stärke und Macht mit der Fähigkeit
gleichzustellen, das Geschehen zu lenken? Das war, was Generationen
von Sprechern als den ›Trugschluß bezüglich der Hand
am Hals‹ bezeichnet hatten.
    Kaum zu fassen, daß er nicht immun war gegen solche
Allüren!

 
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    Munn Li Compor war sich ganz und gar nicht darüber im klaren,
wie er sich nun verhalten sollte. Für einen Großteil
seines Lebens hatte er die Sprecher stets knapp außerhalb des
Umkreises gesehen, in dem er wirkte und in dem er seine Erfahrungen
machte – die Sprecher, mit denen er nur gelegentlich in Kontakt
stand, die in ihrem rätselhaften Griff die gesamte Menschheit
umfaßt hielten.
    Von ihnen allen war Stor Gendibal es gewesen, an den er sich im
Laufe der letzten Jahre gewandt hatte, um Orientierung zu haben.
Meistens war es nicht einmal eine Stimme gewesen, mit der er in
Kontakt stand, sondern nur eine fremde Wesenheit in seinem Geist
– Hyperkommunikation ohne Hyper-Relais.
    In dieser Beziehung war die Zweite Foundation der Foundation weit
voraus. Ohne Apparate, nur dank ihrer besonders herausgebildeten,
hochentwickelten geistigen Kräfte, vermochten sie sich über
Parseks hinweg zu verständigen, ohne daß man sie
belauschen, sie stören konnte. Sie unterhielten ein
unsichtbares, nicht zu entdeckendes Netzwerk, das durch die Gedanken
einer relativ kleinen Zahl entschlossener Individuen alle Welten
miteinander verband.
    Compor hatte mehr als einmal, wenn er an seine Rolle bei alldem
dachte, eine Art von innerer Erhöhung verspürt. Wie klein
der Bund war, dem er angehörte, wie enorm der Einfluß, den
er ausübte. Und wie geheim alles ablief. Nicht einmal seine
Ehepartnerin ahnte etwas von seinem geheimen Leben.
    Und die Sprecher waren es, die alle Fäden in der Hand hielten
– unter ihnen dieser eine Sprecher, dieser Gendibal, der
möglicherweise, dachte sich Compor, der nächste Erste
Sprecher werden mochte, der Superkaiser eines Superimperiums.
    Nun war Gendibal zur Stelle, in einem Raumschiff von Trantor
gekommen, und Compor mußte mit einer gewissen Enttäuschung
ringen, weil ihre Begegnung nicht auf Trantor selbst stattfand.
    Konnte das ein Raumschiff Trantors sein? Jeder der
früheren Händler, die einst das Warenangebot der Foundation
in einer feindseligen Galaxis verbreiteten, mußte bessere
Raumer besessen haben. Kein Wunder, daß der Sprecher so lange
gebraucht hatte, um die Strecke von Trantor nach Sayshell
zurückzulegen.
    Das Raumschiff war nicht einmal mit einer Andockanlage
ausgestattet, die es ermöglicht hätte, die beiden Schiffe
aneinander zu verankern, wie man es normalerweise machte, wenn
Personen von einem auf ein anderes Schiff überwechseln sollten.
Selbst die unbedeutende sayshellische Flotte besaß solche
Vorrichtungen. Statt dessen mußte der Sprecher die
Geschwindigkeit seines Raumfahrzeugs angleichen und dann eine
Verbindungsleine über den Abstand zwischen den Schiffen
schießen, um sich daran herüberzuhangeln, ganz wie in den
alten Zeiten des Imperiums.
    Das war es, befand Compor trübsinnig, außerstande dazu,
den Trübsinn zu verscheuchen. Der Raumer war nichts als ein
altmodisches Imperiums-Raumschiff – und obendrein ziemlich
klein.
    Zwei Gestalten bewegten sich an der Verbindungsleine entlang
– eine davon so unbeholfen, daß feststand, sie hatte sich
noch nie darin geübt.
    Endlich befanden die beiden Ankömmlinge sich an Bord und
legten die Raumanzüge ab. Sprecher Stor Gendibal war
mittelgroß und wirkte nicht sonderlich beeindruckend; weder war
er hochgewachsen und kraftvoll, noch strahlte er irgendeine
erhöhte Gelehrtheit aus. Seine dunklen, in tiefen Höhlen
liegenden Augen waren die einzigen Anzeichen seiner Weisheit. Doch
nun schaute der Sprecher sich mit einem Gebaren um, das unverkennbar
verriet, er war selber von nahezu ehrfürchtigem Staunen
gepackt!
    Die andere Person war eine Frau von der
Körpergröße Gendibals, schlicht in ihrem Aussehen.
Während sie sich umblickte, stand ihr vor Verblüffung der
Mund offen.

 
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    An der Leine entlangzuklimmen, war für Gendibal durchaus kein
ausschließlich unangenehmes Erlebnis gewesen. Zwar war er kein
ausgesprochener Raumfahrer – das konnte kein Zweitfoundationist
von sich behaupten –, andererseits aber auch kein totaler
Bodenhocker, denn man ließ nicht zu, daß ein
Zweitfoundationist sich in

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