Foundation 09: Die Suche nach der Erde
nötig, auch mit den
fünf Raumschiffen der Foundation.«
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Littoral Thoobing war seit sieben Jahren Botschafter der
Foundation auf Sayshell. Sein Posten gefiel ihm ziemlich gut.
Groß und recht stämmig, trug er einen dichten braunen
Schnauzbart, in einer Zeit, in der ein glattrasiertes Gesicht als
vorherrschende Mode galt, sowohl bei der Foundation wie auf Sayshell.
Er zeichnete sich, obwohl er erst fünfundfünfzig war, durch
ein sehr gefaßtes Benehmen aus, und zudem befleißigte er
sich einer eingeübten Indifferenz. Man konnte ihm seine
Einstellung zu seiner Tätigkeit nur schwer ansehen.
Trotzdem, sein Posten gefiel ihm ziemlich gut. Er hielt ihn vom
Drüber und Drunter der Politik auf Terminus fern – das
wußte er besonders zu schätzen – und gab ihm die
Gelegenheit, das Leben eines sayshellischen Sybariten zu führen
und auch seiner Frau mitsamt Tochter den Lebensstil zu
ermöglichen, an den sie sich mittlerweile
abhängigkeitsartig gewöhnt hatten. Er wollte nicht,
daß sein Dasein irgendwie durcheinanderkam.
Andererseits jedoch mochte er Liono Kodell sehr wenig leiden,
vielleicht weil Kodell ebenfalls mit einem Schnurrbart herumlief,
wenngleich kleiner, kürzer und grauweiß. Früher
einmal waren sie beide die einzigen zwei Personen der Prominenz
gewesen, die Schnurrbarte trugen, und diese Situation hatte zu einem
ausgeprägten Konkurrenzdenken zwischen ihnen geführt. Nun,
fand Thoobing, war die Konkurrenz vorüber; Kodells Schnurrbart
war unansehnlich geworden.
Kodell war zum Direktor des Sicherheitsbüros aufgestiegen,
als Thoobing noch auf Terminus war und davon träumte, Harla
Branno im Ringen um die Bürgermeisterschaft zu schlagen, bis man
ihn mit der Stellung eines Botschafters gekauft hatte. Die Branno
hatte ihm den Posten im Hinblick auf ihre eigenen Interessen
zugeschanzt, aber trotzdem brachte er ihr seither ein gewisses
Wohlwollen entgegen.
Aber Kodell irgendwie nicht. Möglicherweise lag das an
Kodells entschlossener permanenter Gutgelauntheit – die Art, wie
er sich immer so freundlich verhielt –, die sich auch
nicht änderte, wenn er gerade entschieden hatte, auf welche
Weise er irgend jemand die Gurgel durchschneiden wollte.
Nun saß da sein durch den Hyperraum übermitteltes
Abbild, heiter wie stets, strotzte nachgerade vor Leutseligkeit.
Körperlich befand er sich auf Terminus, und das ersparte
Thoobing zumindest die Umstände irgendwelcher
Gastfreundlichkeit.
»Kodell«, sagte er, »ich wünsche, daß
man diese Raumschiffe zurückzieht.«
Kodell lächelte wie der Sonnenschein in Person. »Tja,
das hätte ich auch gern, aber unsere alte Dame hat
diesbezüglich einen unwiderruflichen Entschluß
gefaßt.«
»Es ist schon dagewesen, daß Sie ihr dies und jenes
ausgeredet haben.«
»Gelegentlich vielleicht. Wenn sie bereit war, sich
überzeugen zu lassen. Diesmal hat sie nichts dergleichen im
Sinn. Tun Sie, was Ihre Aufgabe ist, Thoobing. Sorgen Sie dafür,
daß Sayshell Ruhe bewahrt.«
»Ich denke nicht an Sayshell, Kodell. Ich denke an die
Foundation.«
»Das tun wir alle.«
»Kommen Sie mir nicht mit Spiegelfechtereien, Kodell. Ich
möchte, daß Sie mir zuhören!«
»Gern, aber wir haben hier hektische Zeiten auf Terminus, und
ich kann mich nicht in alle Ewigkeit nur mit Ihnen abgeben.«
»Ich werde mich so kurz fassen, wie’s überhaupt
machbar ist, wenn man den möglichen Untergang der Foundation
diskutieren muß. Falls diese Hyperfunkverbindung nicht
angezapft wird, will ich offen sprechen.«
»Sie wird nicht angezapft.«
»Dann lassen Sie mich weiterreden. Vor einigen Tagen habe ich
eine Mitteilung von einem gewissen Golan Trevize erhalten. Als ich
noch in der Politik auf Terminus aktiv war, kannte ich einen Trevize,
er war Amtsleiter im Transportwesen.«
»Das war der Onkel dieses jungen Mannes«, sagte
Kodell.
»Aha, Sie kennen also den Trevize, von dem diese Mitteilung
stammt. Den Informationen zufolge, die ich inzwischen gesammelt habe,
handelt es sich um ein Ratsmitglied, das man nach der kürzlich
erfolgreich bewältigten Seldon-Krise arretiert und ins Exil
geschickt hat.«
»Genau.«
»Das glaube ich nicht.«
»Was glauben Sie nicht?«
»Daß er ins Exil geschickt worden ist.«
»Warum nicht?«
»Wann in der gesamten Geschichte der Foundation ist je einer
ihrer Bürger exiliert worden?« fragte Thoobing zurück.
»Entweder wird er verhaftet oder nicht. Wenn er verhaftet wird,
stellt man ihn vor Gericht, oder man muß ihn
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