Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
Galaxis, von der du sprichst, auch ohne meine
Mitwirkung ins Leben rufen kannst? Und wenn es so ist – nun,
warum machst du’s dann nicht einfach?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das zu Ihrer Zufriedenheit
erklären kann«, erwiderte Sura Novi/Gaia. »Vor
Tausenden von Jahren ist Gaia mit der Hilfe von Robotern, die der
Menschheit für kurze Zeit einmal wirklich dienten, ihr heute
jedoch nicht mehr zu Diensten stehen, gegründet worden. Die
Roboter haben keinen Zweifel daran gelassen, daß wir
ausschließlich durch die strikte Anwendung der drei Regeln der
Robotik auf das Leben im allgemeinen zu überdauern imstande
sind. In entsprechender Abwandlung lautet die Erste Regel also:
›Gaia darf kein Leben schädigen oder durch Untätigkeit
zu Schaden kommen lassen.‹ Im Laufe unserer gesamten Geschichte
haben wir uns an diese Regel gehalten, und wir können nicht
anders handeln. Das Resultat ist, daß wir nun hilflos sind. Wir
können unsere Vision der lebenden Galaxis den Quintillionen von
Menschen und anderen Lebensformen nicht aufzwingen, weil wir dabei
einer großen Anzahl Schaden zufügen müßten.
Ebensowenig jedoch können wir untätig zusehen, wie die
Galaxis sich selber halb zugrunde richtet, wenn es in unserer Macht
gestanden hätte, solche Auseinandersetzungen zu verhindern. Wir
wissen nicht, ob unser Handeln oder unser Nichthandeln der Galaxis
mehr schaden wird. Und falls wir handeln, wissen wir nicht, ob unsere
Unterstützung Terminus’ oder Trantors der Galaxis
größeren Schaden bringt. Deshalb soll Ratsherr Trevize die
Entscheidung treffen – und wie diese Entscheidung auch ausfallen
mag, Gaia wird sich danach richten.«
    »Wie soll nach Ihren Erwartungen eine solche Entscheidung von
mir gefällt werden?« fragte Trevize nach. »Was habe
ich zu tun?«
    »Sie haben Ihren Computer«, antwortete Sura Novi.
»Die Bewohner des Terminus’ haben, als sie ihn
konstruierten, nicht geahnt, daß er viel besser sein
würde, als sie dachten. Dem Computer an Bord Ihres Raumschiffs
ist ein wenig von Gaia zu eigen. Legen Sie Ihre Hände aufs
Terminal und denken Sie. Kraft Ihrer Gedanken können Sie
beispielsweise Bürgermeisterin Brannos Mentalschild in einem
Umfang verstärken, der ihn undurchdringlich macht. Falls Sie
sich dafür entscheiden, wird sie möglicherweise sofort ihre
Waffen anwenden, um die beiden anderen Raumschiffe außer
Gefecht zu setzen oder zu vernichten, und dann ihre Herrschaft auf
Gaia und später Trantor ausdehnen.«
    »Und Sie würden nichts dagegen unternehmen?« meinte
Trevize erstaunt.
    »Nichts. Wenn Sie die Gewißheit hegen, daß
Terminus Vorherrschaft der Galaxis geringeren Schaden als jede andere
Alternative zufügen wird, werden wir dieser Vorherrschaft gern
unsere Unterstützung zukommen lassen – selbst um den Preis
unseres eigenen Untergangs. Andererseits können Sie mittels
Ihres Computers Sprecher Gendibals Mentalfeld orten und ähnlich
verstärken, und in dem Fall dürfte er sich aus der
Pattsituation befreien und meinen mentalistischen Halt
abschütteln. Er könnte dann das Bewußtsein der
Bürgermeisterin beeinflussen, unter Einsatz ihrer Raumschiffe
Gaia physisch unterwerfen und die kontinuierliche Weiterführung
des Seldon-Planes sicherstellen. Auch dagegen würde Gaia nichts
unternehmen. Oder Sie können mein mentales Feld orten und
sich damit vereinigen – dann wird die Entwicklung zu einer
lebenden Galaxis eingeleitet und unsere Vision zur Erfüllung
gelangen, nicht in dieser oder der nächsten Generation, sondern
nach Jahrhunderten entsprechender Arbeit, während der der
Seldon-Plan seine Gültigkeit behalten soll. Die Entscheidung
liegt bei Ihnen.«
    »Warten Sie«, meldete sich Bürgermeisterin Branno
zu Wort. »Entscheiden Sie sich noch nicht. Darf ich
sprechen?«
    »Sie können freimütig reden«, gab Sura Novi
zur Antwort. »Das gleiche gilt für Sprecher
Gendibal.«
    »Ratsherr Trevize«, sagte die Branno, »als wir uns
das letzte Mal auf Terminus gesehen haben, meinten Sie zu mir:
›Es könnte der Tag kommen, an dem Sie mich um etwas bitten,
und dann werde ich mich an diese beiden Tage erinnern und so
entscheiden, wie ich’s für angebracht halte.‹ Ich
weiß nicht, ob Sie die nunmehr eingetretene Situation
vorausgesehen oder sie intuitiv erahnt haben, oder ob Ihre
Äußerung ganz einfach auf das zurückzuführen
ist, was diese Frau, die uns hier etwas von einer lebenden Galaxis
erzählt, Ihr Talent zum Erkennen des Richtigen nennt. Auf jeden
Fall, Sie

Weitere Kostenlose Bücher