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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Schweigen blieb ungebrochen.
    »Erster Sprecher«, sagte Gendibal, »da haben Sie
das Motiv für die Herbeiführung des
Zwischenfalls.«
    »Erklären Sie deutlicher«, sagte der Erste
Sprecher.
    »Sie haben hier über die Notwendigkeit gesprochen,
daß wir uns mit Trevize befassen, diesem Erstfoundationisten.
Dabei handelt es sich um eine wichtige politische Initiative, und
falls die Sprecher meine Vorlage gelesen haben, dürften sie im
großen und ganzen gewußt haben, woher der Wind weht. Aber
wenn sie einhellig anderer Auffassung gewesen wären –
einhellig! –, hätten Sie aus traditioneller
Selbstbeschränkung die Sache nicht weiterverfolgen können.
Mit der Unterstützung nur eines Sprechers jedoch hätten Sie
die vorgeschlagene neue Politik zur Ausführung bringen
können. Ich war der eine Sprecher, mit dessen
Rückhalt Sie rechnen konnten, wie jeder, der meine Vorlage
gelesen hatte, ersehen konnte, und deshalb mußte ich um jeden
Preis von der Tafel ferngehalten werden. Fast hatte dieser Trick
Erfolg, doch jetzt bin ich da, und ich unterstütze den Ersten
Sprecher. Ich teile seine Meinung, und in Übereinstimmung mit
den traditionellen Regeln kann er bei der weiteren Verfolgung seiner
politischen Linie die Bedenken der anderen elf Sprecher außer
acht lassen.«
    Die Delarmi schlug mit der Faust auf die Tafel. »Die
Implikation all dessen lautet, jemand habe vorher gewußt, was
der Erste Sprecher zu empfehlen beabsichtigt, und ebenso vorher
gewußt, daß Sprecher Gendibal ihm seinen Rückhalt
gibt, und daß der gesamte Rest nichts von allem gewußt
haben soll. Ferner impliziert es, diese Initiative sei dieser
wahnhaften geheimen Organisation Sprecher Gendibals unangenehm,
daß sie sich bemühe, sie zu sabotieren, daß einer
oder mehrere von uns unter ihrer Kontrolle stünden.«
    »Diese Implikationen sind vorhanden«, stimmte Gendibal
zu. »Ihre Analyse ist meisterhaft.«
    »Wen beschuldigen Sie?« rief die Delarmi.
    »Niemanden. Ich ersuche den Ersten Sprecher, alles weitere zu
veranlassen. Es ist vollkommen klar, daß irgend jemand in
unserer Organisation gegen uns arbeitet. Ich schlage vor, daß
jeder, der für die Zweite Foundation tätig ist, einer
gründlichen Mentalanalyse unterzogen wird. Jeder, auch die
Sprecher selbst. Auch ich – und ebenfalls der Erste
Sprecher.«
    Die Versammlung brach in größeren, chaotischeren
Aufruhr aus, als je zuvor einer durch das Protokoll aufgezeichnet
worden war.
    Und nachdem der Erste Sprecher in diesem Sinne sein
Einverständnis bekanntgegeben hatte, verließ Gendibal ohne
ein Wort den Sitzungsraum und suchte sein Apartment auf. Er
wußte genau, daß er unter den Sprechern keinen Freund
besaß; selbst der Beistand, den er vom Ersten Sprecher erhielt,
konnte günstigstenfalls halbherzig sein.
    Er besaß keine Klarheit darüber, ob er nur um sich
selbst oder um die ganze Zweite Foundation fürchtete, aber auf
seiner Zunge lag bitter der Vorgeschmack drohenden Unheils.

 
27
     
     
    Gendibal schlief schlecht. Im Wachen wie im Schlafen galten seine
Gedanken und Träume dem Streit mit Sprecherin Delora Delarmi. In
einem Traumfetzen kam es zu einer Verwischung zwischen ihr und dem
hamischen Farmer, so daß Gendibal sich von einer verzerrten
Delarmi attackiert sah, die gegen ihn eine riesige Faust schwang und
gleichzeitig ein süßliches Lächeln zeigte, das
nadelspitze Zähne entblößte.
    Als er schließlich erwachte – später als
gewöhnlich –, fühlte er sich nicht ausgeruht, und von
seinem Nachttisch ertönte gedämpftes Summen. Er wälzte
sich herum und drückte die Taste.
    »Ja? Was ist los?«
    »Ein Besucher möchte mit Ihnen reden, Sprecher.«
Die Stimme gehörte dem Hauswart und klang wesentlich weniger
respektvoll als angebracht.
    »Ein Besucher?« Gendibal rief seinen Terminplan ab, aber
auf dem Bildschirm zeigte sich für den Vormittag kein einziger
Termin. Er drückte die Zeitanzeige; es war 8 Uhr 32. »Raum
und Zeit«, fragte er verdrossen nach, »wer ist es
denn?«
    »Will keinen Namen nennen, Sprecher.« Man merkte dem
Etagenwart sein Mißfallen an. »Ein Hamer, Sprecher. Will
aufgrund Ihrer Einladung hier sein.« Letzteres sagte er mit noch
spürbarerer Mißbilligung.
    »Er soll im Empfangsraum warten, bis ich nach unten komme. Es
wird aber einige Zeit dauern.«
    Gendibal beeilte sich nicht im mindesten. Während seiner
morgendlichen Verrichtungen blieb er in Gedanken versunken. Daß
jemand sich der Hamer bediente, um ihm Schwierigkeiten zu

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