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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Mein Kopf…« – sie
legte eine Hand an die Schläfe – »wird stumpf und
mies. Nee! Ein Forscher is anders. Macht sich viel Gedanken.«
(Damit meinte sie, bemerkte Gendibal, die Intelligenz, nicht etwa
bloße Grüblerei.)
    »Ein Forscher«, fügte sie hinzu, »lebt mit
Biechern und… und mit… Ich hab vergessen, was das Nam
is.« Sie vollführte eine Geste, die anscheinend irgendein
vages Tun andeuten sollte; ohne ihre aufschlußreichen mentalen
Schwingungen hätte er nicht verstehen können, was sie zu
bedeuten hatte.
    »Mikrofilme«, sagte er. »Woher kennen Sie
Mikrofilme?«
    »In Biechern les ich von vielem«, erwiderte sie voller
Stolz.
    Gendibal vermochte den Wunsch, mehr über sie zu erfahren,
nicht länger zu unterdrücken. Sie war für einen Hamer
höchst ungewöhnlich; von so einem Fall hatte er noch nie
gehört. Die Zweite Foundation rekrutierte unter den Hamer nicht;
aber wäre Sura Novi jetzt erst zehn Jahre alt…
    Was für ein Jammer! Er beabsichtigte nicht, irgendwie auf sie
einzuwirken, nicht im geringsten; aber welchen Nutzen hatte es denn,
Sprecher sein, wenn man nicht die Möglichkeit wahrnahm, einen
außergewöhnlichen Geist zu begutachten und daraus etwas zu
lernen?
    »Novi«, sagte er, »ich möchte, daß Sie
sich für einen Moment dort hinsetzen. Bleiben Sie ganz ruhig.
Sprechen Sie nicht. Denken Sie erst gar nicht daran, irgend etwas zu
sagen. Denken Sie nur ans Einschlafen. Haben Sie
verstanden?«
    Sofort war sie wieder furchtsam. »Warum muß ich das
tun, Meister?«
    »Weil ich darüber nachzudenken wünsche, wie Sie
eine Forscherin werden könnten.«
    Ganz egal, was sie gelesen haben mochte, sie konnte keinesfalls
eine Ahnung davon besitzen, was es wirklich hieß, eine
›Forscherin‹ zu sein. Deshalb war es erforderlich,
daß er herausfand, für was sie einen Forscher eigentlich hielt.
    Sehr vorsichtig und mit unendlicher Feinfühligkeit
untersuchte er ihren Geist, tastete nach dem, was er suchte, ohne
irgend etwas tatsächlich anzutasten – so wie man eine Hand
auf eine blanke Metallfläche senken mag, ohne
Fingerabdrücke zu hinterlassen. Für sie war ein Forscher
jemand, der dauernd Bücher las. Sie hatte nicht die leiseste
Vorstellung, warum es sich überhaupt lohnte, Bücher zu
lesen.
    Eine ›Forscherin‹ zu sein, das hieß für sie,
die gleiche Arbeit wie bisher zu verrichten – ihr Verstand
enthielt ein deutliches Bild von den Dingen, mit denen sie sich
auskannte: Besorgungen machen, Gegenstände schleppen, Kochen,
Putzen, Anweisungen befolgen –, aber in der Universität, wo
es jede Menge Bücher gab und wo sie (nach ihren Erwartungen) die
Zeit finden würde, sie zu lesen und dadurch auf vage Weise
›gelehrt‹ zu werden.
    Worauf alles hinauslief, war nichts anderes, als daß sie
eine Dienerin werden wollte; seine Dienerin, Gendibals
Dienerin.
    Gendibal schnitt ein finsteres Gesicht. Eine hamische Dienerin,
dazu eine, die schlicht war, ohne Anmut, ungebildet, mit Mühe
und Not lesen und schreiben konnte. Unvorstellbar.
    Er mußte sie ganz einfach loswerden. Sicherlich gab es einen
gangbaren Weg, um ihre Wünsche in herkömmlichere Bahnen zu
lenken und sie mit dem Dasein einer Farmerin zufrieden zu machen,
irgendeine Methode, die keine Spuren zurückließ, über
die sich die Delarmi folglich nicht beschweren konnte.
    Oder hatte etwa die Delarmi sie geschickt? War das alles ein
gerissener Plan, um ihn zur Beeinflussung eines
Hamer-Bewußtseins zu verleiten, ihn dann anzuprangern und
anzuklagen?
    Lachhaft! Er schwebte wirklich in der Gefahr, paranoid zu werden.
Er brauchte nur irgendwo in den simplen Verästelungen ihres
unkomplizierten, unberührten Gemüts eine winzigkleine
Anpassung vorzunehmen, ein Rinnsal mentaler Ströme
umzuleiten.
    Dergleichen verstieß gegen den Buchstaben des Gesetzes, aber
konnte keinen Schaden anrichten, und niemand würde es je
bemerken.
    Er verharrte.
    Zurück. Zurück. Zurück.
    Raum und Zeit! Fast hätte er es übersehen!
    War er das Opfer eines Irrtums?
    Nein! Nachdem er darauf aufmerksam geworden war, vermochte er die
Unregelmäßigkeit klar zu erkennen. Eine ganz winzige
Verästelung wies eine Abweichung auf – eine anomale
Veränderung. Von welcher delikaten Natur sie war, wie frei von
allen auffälligen Nebenerscheinungen!
    Gendibal zog sich aus Sura Novis Bewußtsein zurück.
»Novi?« sprach er sie leise an.
    Ihr Blick gewann seinen Fokus wieder. »Ja, Meister?«
antwortete sie.
    »Sie dürfen mit mir arbeiten«, sagte

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