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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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ständig mit gewissen Fehlern. Es geht
gar nicht anders, weil so viele Variablen vorhanden sind.
Drücken wir’s mal so aus: Die Geometrie des Raums ist zu
kompliziert zu handhaben, und der Hyperraum erweitert alle gegebenen
Schwierigkeiten um die Komplexität seiner eigenen Natur, die zu
verstehen wir beileibe nicht von uns behaupten können. Daher
erfolgt die Hyperraumfahrt stets in mehreren Etappen, deshalb haben
wir nicht einen einzigen Riesensprung in den Sayshell-Sektor gemacht.
Mit der Entfernung nimmt die Fehlerhaftigkeit zu.«
    »Aber Sie sagten ja«, meinte Pelorat, »dieser
Computer begeht keine Fehler.«
    »Er behauptet, keine Fehler begangen zu haben. Ich
habe ihn angewiesen, unsere jetzige Position mit der
vorausberechneten Position zu vergleichen, die erreichte Position mit
der Zielvorstellung. Er hat die Auskunft gegeben, beide seien
im Rahmen seiner Meßwerte identisch, und da dachte ich mir:
Wenn er nun lügt?«
    Bis zu diesem Moment hatte Pelorat seinen Printer in der Hand
gehalten. Nun legte er ihn mit betroffener Miene beiseite. »Soll
das ein Witz sein? Ein Computer lügt nicht. Es sei denn, Sie
meinen, er ist defekt.«
    »Nein, das war’s eben nicht, was ich gedacht habe. Raum
und Zeit! Ich habe wirklich gedacht, er lügt. Dieser
Computer ist ein so fortgeschrittener Typ, ich kann nicht anders als
wie von einem Menschen von ihm denken… vielleicht einem
Übermenschen. Menschlich genug, um seinen Stolz zu haben, unter
Umständen auch zu lügen. Ich habe ihm die Anweisung
gegeben, einen Hyperflug bis zu einer Position im Bereich des
Planeten Sayshell zu konzipieren, der Hauptwelt der Sayshell-Union.
Das hat er getan, und zwar hat er einen Kurs in neunundzwanzig
Etappen festgelegt, und so was ist schlichtweg Arroganz der
schlimmsten Sorte.«
    »Wieso Arroganz?«
    »Der Fehler im ersten Sprung vermindert die Zielgenauigkeit
des zweiten Sprungs, der doppelte Fehler macht den dritten Sprung
bereits reichlich unverläßlich, und so weiter. Wie soll
man da neunundzwanzig Sprünge auf einmal vorausberechnen
können? Der neunundzwanzigste Sprung könnte überall in
der Galaxis enden, oder irgendwo. Deshalb hat meine Anweisung so
gelautet, nur den ersten Sprung auszuführen, damit sich, ehe wir
weitere Hypersprünge vornehmen, die Position prüfen
läßt.«
    »Ein vorsichtiges Herangehen«, konstatierte Pelorat
erfreut. »Ganz nach meinem Geschmack.«
    »Ja, aber ich habe mir überlegt, könnte der
Computer nach dem ersten Sprung nicht beleidigt gewesen sein, weil
ich mißtrauisch war? Wäre er vielleicht fähig
gewesen, auf seinen Stolz zu pochen und mir mitzuteilen, es sei
überhaupt kein Fehler aufgetreten, als ich danach gefragt habe?
Hätte er es nicht als unerträglich empfinden können,
einen Fehler und damit Nichtperfektsein einzugestehen? In dem Falle
wären wir so gut dran wie ohne Computer.«
    Pelorats langes, freundliches Gesicht nahm einen trübseligen
Ausdruck an. »Was kann man da machen, Golan?«
    »Man kann machen, was ich getan habe – einen vollen Tag
verschwenden. Ich habe die Positionsdaten einiger näherer Sterne
anhand der primitivsten Methoden ausgerechnet –
Teleskopbeobachtung, Photographie, manuelles Messen. Jede
tatsächliche Position habe ich mit der verglichen, wie sie bei
völlig fehlerfreiem Hypersprung hätte sein müssen. Die
Arbeit hat mich einen ganzen Tag gekostet und absolut nichts
eingebracht.«
    »Ja, aber was ist denn dabei herausgekommen?«
    »Zwei kolossale Fehler habe ich gefunden, aber beim
Nachprüfen festgestellt, daß sie in meinen eigenen
Berechnungen staken. Ich selbst hatte die Fehler gemacht. Dann habe
ich die Berechnungen berichtigt und durch den Computer gehen lassen,
von Grund auf, um zu sehen, ob dabei auf unabhängiger Basis das
gleiche herauskäme. Übersieht man mal, daß der
Computer auf einige Dezimalstellen mehr gekommen ist, waren meine
Berechnungen richtig – und sie haben bewiesen, daß der
Computer keine Fehler begeht. Der Computer mag ein arroganter Sohn
des Fuchses sein, aber zumindest kann er auch Leistungen vorweisen,
auf die er sich was einbilden darf.«
    Pelorat atmete gedehnt aus. »Na, das ist doch alles
wunderbar.«
    »Ja, das kann man wohl sagen. Folglich werde ich dem Computer
auch die restlichen achtundzwanzig Etappen überlassen.«
    »Alle auf einmal? Aber…«
    »Nein, nicht alle auf einmal, keine Sorge. So tollkühn
bin ich nun doch noch nicht. Die Sprünge werden einer nach dem
anderen vorgenommen, genau wie

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