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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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sowohl Filme wie auch Druckwerke, werden darin genannt,
und es wird daraus zitiert. Daraufhin habe ich die Bibliothek
persönlich aufgesucht und nach diesen Dokumenten geforscht. Ich
versichere Ihnen, es ist nichts zu finden. Absolut nichts! Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    »Selbst wenn das stimmt«, sagte die Delarmi,
»muß das nicht unbedingt überraschend sein. Falls die
Erde tatsächlich nichts als ein Mythos ist…«
    »Aber das ist doch naiv! Dann müßte ich etwas
unter dem Stichwort Mythologie finden. Wäre sie nur in
Geschichten von Großmutter Raumfalte enthalten,
müßte ich etwas über sie in den Gesammelten
Märchen von Großmutter Raumfalte finden können.
Wäre sie bloß eine Idee, die einem kranken Hirn
entsprungen ist, hätte ich unter Psychopathologie etwas
entdecken müssen. Tatsache ist doch, daß irgend etwas
über die Erde existieren muß, andernfalls
wüßten wir ja nichts von ihr, und niemand hier hätte,
als ich sie erwähnt habe, sofort erkannt, daß die Rede von
der mutmaßlichen Ursprungswelt der Menschheit ist. Wie kommt es
also, daß sich nirgends in der Bibliothek etwas
über die Erde finden läßt?«
    Die Delarmi schwieg erstmals, und da meldete sich ein anderer
Sprecher zu Wort. Es war Leonis Cheng, ein ziemlich
kleinwüchsiger Mann mit enzyklopädischem Wissen um den
Seldon-Plan – bis in die geringfügigsten Details –,
aber reichlich kurzsichtiger Haltung in bezug auf die Realitäten
in der Galaxis. Er neigte dazu, beim Reden hektisch zu zwinkern.
    »Es ist wohlbekannt«, sagte er, »daß das
Imperium in seiner Endzeit versucht hat, eine imperiale Mystik in die
Welt zu setzen, indem man sich bemühte, jedes Interesse an
vorimperialen Zeiten zu dämpfen.«
    Gendibal nickte. ›»Dämpfen‹ ist genau das
richtige Wort, Sprecher Cheng. Das ist keineswegs das gleiche wie
eine Vernichtung von Dokumenten. Wie Sie besser als jeder andere
wissen dürften, zählte zu den Eigentümlichkeiten, die
beim Niedergang des Imperiums auftraten, ein plötzliches
Interesse an vergangenen, angeblich schöneren Zeiten. Ich habe
vorhin vom Interesse am ›Problem des Ursprungs‹ zu
Lebzeiten Hari Seldons gesprochen.«
    Cheng unterbrach ihn mit einem hörbaren Räuspern.
»Das weiß ich sehr wohl, junger Mann, und ich kenne mich
mit den sozialen Phänomenen während der
Zerrüttungsphase des Imperiums viel genauer aus, als Sie meinen.
Der Prozeß der ›Imperialisierung‹ hat allen diesen
dilettantischen Spekulationen bezüglich der Erde ein Ende
bereitet. Unter Cleon II. als das Imperium seine letzte Blüte
hatte, zwei Jahrhunderte nach Seldon, erreicht diese
›Imperiumstümelei‹ ihren Höhepunkt, und die Frage
der Erde war glattweg verpönt. Zu Cleons Zeit kam dazu sogar
eine Direktive heraus, die dem Interesse an solchen Dingen galt und
in der – und ich glaube, ich kann korrekt zitieren – es
heißt, derartige ›abgeschmackte und sinnlose Spekulationen
begünstigen tendenziell eine Unterminierung der Liebe zum Thron
des Imperiums‹.«
    Gendibal lächelte. »Dann würden Sie die Vernichtung
aller die Erde betreffenden Dokumente in die Epoche Cleons II.
datieren, Sprecher Cheng?«
    »Ich ziehe keine Schlußfolgerungen. Ich habe nur
ausgesprochen, was es zu diesem Thema festzuhalten gilt.«
    »Es ist klug von Ihnen, keine Schlußfolgerungen zu
ziehen. Mag sein, daß das Imperium sich zur Zeit Cleons II. in
einer letzten Blüteperiode befand, aber die Universität
Trantors und die Galaktische Universität waren bereits in
unserer Hand, oder jedenfalls der unserer Vorgänger. Es
wäre schon damals unmöglich gewesen, ohne Kenntnis des
Ersten Sprechers der Zweiten Foundation irgendwelches Material aus
der Bibliothek zu entfernen. In der Tat wäre es die Aufgabe des
Ersten Sprechers persönlich gewesen, so etwas zu veranlassen,
obwohl man davon im heruntergekommenen Imperium natürlich nichts
wissen konnte.«
    Gendibal legte eine Pause ein, aber Cheng blickte über ihn
hinweg und schwieg.
    »Daraus ergibt sich«, erläuterte Gendibal weiter,
»daß man das Material über die Erde nicht zu
Lebzeiten Hari Seldons aus der Bibliothek entfernt haben kann, denn
damals hat man sich mit dem ›Problem des Ursprungs‹ eifrig
beschäftigt, aber es kann auch nicht später weggekommen
sein, weil da bereits die Zweite Foundation die Bibliothek unter
ihrer Obhut hatte. Trotzdem ist heute nichts davon mehr in der
Bibliothek auffindbar. Wie ist das möglich?«
    »Sie können endlich damit aufhören,

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